- Lauterbach (Vogtland)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Vogtlandkreis Höhe: 390–460 m ü. NN Fläche: 53,63 km² Einwohner: 11.905 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 222 Einwohner je km² Postleitzahlen: 08601–08606 Vorwahl: 037421 Kfz-Kennzeichen: V Gemeindeschlüssel: 14 5 23 300 Stadtgliederung: Kernstadt, 10 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
08606 OelsnitzWebpräsenz: Oberbürgermeisterin: Eva-Maria Möbius (CDU) Oelsnitz/Vogtl. ist eine Große Kreisstadt im Vogtlandkreis. Durch die Stadt fließt die Weiße Elster. Die Stadt ist erfüllende Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Oelsnitz, Bösenbrunn, Eichigt, Triebel.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Bösenbrunn, Burgstein, Eichigt, Mühlental, Tirpersdorf, Triebel und Weischlitz im Vogtlandkreis sowie die Stadt Plauen.
Stadtgliederung
Görnitz - Lauterbach - Hartmannsgrün - Oberhermsgrün - Planschwitz - Raasdorf - Raschau - Taltitz - Untermarxgrün - Voigtsberg
Ortsteil Lauterbach
Allgemeines
Lauterbach liegt an der Staatsstraße nach Hof. Es gibt einen eigenen Fußballverein, die SG Traktor Lauterbach. Außerdem gibt es ein Wohnheim für behinderte Menschen und einen Steinbruch. Sehenswert ist ein ehemaliges Zinnbergwerk am Steigerhaus.
Geschichte
Lauterbach erscheint 1328 das erste Mal in Urkunden als Luter-bach, 1378 Lutirbach, 1467 Lauterpoch = Dorf am lauteren Bach. Es ist eine rein deutsche Siedlung aus rauer Wurzel, aus dem Vogtlandwald durch Rodung entstanden. Die Flurform des deutschen Kurzwaldhufendorfes beweist das. Es ist ursprünglich wohl als Vorwerk, als ein Wirtschaftshof des Schlosses Voigtsberg, entstanden. Fränkische Bauern gründeten das Dorf. 1419 kaufen Peter von Machwitz und Lorenz Widerperger das Vorwerk zu Lauterbach von Hans Fasemann, und 1544 leiht der Kurfürst von Sachsen den beiden Genannten zwei Vorwerke zu Lauterbach. Die beiden haben in der Zeit den Besitz in zwei Güter, oberen und unteren Teils, geteilt. 1484 und 1546 sitzen auf beiden Gütern die Machwitze. Unter Hans von Machwitz erblüht auf den Fluren ein reger Bergbau auf Zinn, der in der Zeit von 1510 bis 1540 etwa 4 000 Zentner Zinn als Ausbeute brachte. 1657 findet man infolge Teilungen 21 Bauernstellen und im Jahre 1900 24 Höfe. Im Jahre 1880 hatte Lauterbach 561 Einwohner, im Jahre 1900 bereits 966. Das Wachstum der Oelsnitzer Industrie machte sich auch hier bemerkbar. 1925 betrug die Dorf-fläche 875 ha und 1189 Einwohner waren gezählt worden.
Schule
Im Jahre 1813 hatte die Gemeinde in Karl Schönrich aus Zaulsdorf einen ständigen Kinderlehrer angestellt, der bis 1839 die Kinder in einer sogenannten Reihenschule lehrte. Nach harten Auseinandersetzungen erbaute die Gemeinde 1839 ein eigenes Schulhaus. Das jetzige Schulgebäude wurde 1899 errichtet und 1911 mit einem Anbau versehen.
Geschichte
Die erste Besiedlung der Region ist slawischen Ursprungs. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Oelsnitz im Jahre 1200. Die erste Erwähnung der Jakobikirche erfolgte bereits im Jahre 1227. In den Jahren 1232 bis 1248 errichteten die Vögte von Straßberg die Burg Voigtsberg. Zwischen 1327 und 1356 erfolgte die planmäßige Anlage der Stadt. Der erste urkundliche Nachweis der Oelsnitzer Stadtrechte stammt aus dem Jahre 1357. In diesem Jahr kam die Stadt und die Burg Voigtsberg in Folge des Vogtländischen Krieges aus dem Besitz der Plauener Vögte an die Wettiner. Im Schmalkaldischen Krieg verloren die ernestinischen Wettiner die Burggrafschaft Meißen an die Familie der Vögte von Plauen, nachdem das katholisch-kaiserliche Heer unter dem böhmischen Heerführer Sebastian von Weitmühl in der Schlacht bei Oelsnitz am 1. November 1546 die kursächsischen Truppen der protestantischen Wettiner besiegte. Oelsnitz gelangte so wieder unter vögtische Herrschaft, bis diese die Herrschaft Voigtsberg samt Oelsnitz 1563 endgültig an die albertinischen Wettiner verloren.
Im Juni 1927 war Oelsnitz die erste Stadtgemeinde Deutschlands, in der mit Otto Karl Bachmann ein Mitglied der KPD zum Bürgermeister gewählt wurde.
Bis zur Bildung des Vogtlandkreises 1994 war Oelsnitz Sitz des gleichnamigen Kreises Oelsnitz (gemeinsames Kfz-Kennzeichen mit Klingenthal: OVL (Obervogtland)).
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1834 bis 1950
- 1834: 3.814
- 1871: 5.330
- 1890: 9.426
- 1910: 13.951
- 1925: 17.038
- 1939: 15.296
- 1946: 16.024 1
- 1950: 17.572 2
1960 bis 2001
- 1960: 16.389
- 1971: 15.409
- 1981: 13.892
- 1984: 13.623
- 1998: 12.866
- 1999: 12.689
- 2000: 12.685
- 2001: 12.554
2002 bis 2007
- 2002: 12.451
- 2003: 12.361
- 2004: 12.310
- 2005: 12.247
- 2007: 11.905
- Datengrundlage ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
1 29. Oktober
2 31. AugustSchloss Voigtsberg
Der Altteil der Burg wurde zwischen 1232 und 1249 von den Vögten von Straßberg und Eberhard de Voitesberk erbaut. Deren Herrschaft dauerte bis 1320 an. 1327 ging die Burg in den Besitz der Vögte von Plauen über, 1356 fiel die Burg an den Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin.
1378 wurde das Ritterschloss zum Sitz des kurfürstlichen Amtes. Dieses Amt Voigtsberg hatte bis 1855 seinen Sitz auf der Burganlage, danach ging die regionale Verwaltung in die Amtshauptmannschaft Oelsnitz/Vogtl. über.
Der älteste Burgteil ist der Bergfried; ursprünglich 30 Meter hoch, ragt er heute nur noch mit 22 m in den Himmel. Der im Durchmesser 9,7 m breite Turm besitzt 3,3 m starke Mauern, ist zurzeit aber noch nicht wieder begehbar. In dem Gebäudeteil, der den Bergfried umgibt, befindet sich der Ritter- und Fürstensaal an den sich die gotische Georgskapelle anschließt.
Politik
Oelsnitz ist erfüllende Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Oelsnitz, Triebel, Eichigt und Bösenbrunn. Sie ist Mitglied und einer der Initiatoren der tschechisch-deutschen Mikroregion Freunde im Herzen Europas.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im 14. Jahrhundert begann die industrielle Entwicklung mit Textilhandwerk und Bergbau (Kupfer, Eisen, Zinn). Die Textilindustrie wurde im gesamten Vogtland vom 16. Jahrhundert an zunehmend zu einem tragenden Wirtschaftszweig. Hinzu kam im 15./16. Jahrhundert die Perlenfischerei in der Weißen Elster und ihren Zuflüssen. Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung war die Ursache für die Inbetriebnahme der Bahnstrecke Plauen-Eger im Jahr 1874. Durch die Eisenbahn wurde der Bezug von Rohstoffen bzw. Halbfertigprodukten und der Versand der produzierten Erzeugnisse wesentlich vereinfacht. Dies förderte die Industrialisierung auch des Vogtlands. Durch die Firma Koch & teKock wurde 1880 eine Niederlassung die Teppichherstellung in Oelsnitz und Umgebung (besonders Adorf) angesiedelt. Durch die rasante Entwicklung der Teppichherstellung in Oelsnitz wurde der Ort zur „Teppichstadt“. Oelsnitz entwickelte sich zum größten Teppichproduzenten Deutschlands. Zu DDR-Zeiten waren alle Teppichwebereien zum VEB Halbmondteppich im VEB Kombinat DEKO Plauen zusammengeschlossen. Der Betrieb firmiert heute unter dem Namen „Halbmond Teppichwerke GmbH“. Nicht unbedeutend waren auch die Woll- und Leinenverarbeitung, die Gardinenindustrie (VEB Plauener Gardine, Stammbetrieb im VEB Kombinat DEKO Plauen) und die Maschinenstickerei. In einem geringeren, jedoch nicht unbedeutenden Umfang, waren hier auch die Baumwollverarbeitung, die Konfektionsindustrie (u. a. Miederwaren) und sonstige Textilindustrie vertreten. Auch Textilmaschinen wurden in Oelsnitz hergestellt. Nach der Wende und dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1990 erfolgte 1991/1992 auf 72 Hektar im Norden von Oelsnitz in der Nähe der Autobahnauffahrt Plauen-Süd die Erschließung des inzwischen sehr gut ausgelasteten Gewerbegebiets „Johannisberg“. Derzeit werden in Oelsnitz u.a. Vliesstoffe für die Kfz-Innenausstattung, Gitter- und Blechprofilroste, Büromöbel und - wie schon immer - Miederwaren hergestellt.
Sehenswürdigkeiten
Gedenkstätten
- Eine Gedenkstätte im hinteren linken Teil des Evangelischen Friedhofs erinnert an sowjetische Kriegsgefangene, 29 unbekannte Zwangsarbeiter(innen) sowie Sowjetsoldaten, die allesamt Opfer des deutschen Vernichtungskrieges wurden.
- Am Geburtshaus von Georg Dittmar in der Alten Reichenhainer Straße 29 erinnerte zu DDR-Zeiten eine Gedenktafel an den kommunistischen Hitler-Gegner, der 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet wurde.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Peter-Emil Rupp (1930-2006), Industriemanager, Mäzen, 2003 für seine Verdienste um die wirtschaftliche Förderung der Stadt nach der Wiedervereinigung. Ehrengrab in Oelsnitz.
- Eberhard Hertel (2008), für seine Verdienste um seinen Heimatort und die vogtländische Kultur
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Pfretzschner (um 1495–um 1552), Ratsmaurermeister und Ehrenbürger in Leipzig.
- Paul Rebhuhn (1505–1545), deutscher Dichter und Superintendent in Oelsnitz.
- Johann Josua Löner (1535–1595) Theologe
- Caspar Olza (der Jüngere) (1565–1634), evangelischer Pfarrer der Kirche St. Georg in Schöneck.
- Johann Rosenmüller (1619?–1684), deutscher Komponist.
- Johann Christian Engelschall (1675–1749), deutscher Pfarrer und Chronist.
- Johann Gottfried Wetzstein (1815–1905), deutscher Orientalist und preußischer Konsul in Damaskus (1849—1861).
- Max Schneider (1903–1980), Kunstmaler, einer der bekanntesten vogtländischen Landschaftsmaler.
- Eberhard Hertel (* 1938), volkstümlicher Sänger und Jodler
- Volker Schlott (* 1958), deutscher Jazzmusiker
- Ronny Weller (* 1969), deutscher Gewichtheber, Olympiasieger 1992, Weltmeister 1993, mehrfacher Europameister im Schwergewicht, erfolgreichster deutscher Gewichtheber der 1990er Jahre.
- René Hoppe (* 1976), deutscher Bobsportler
- Stefanie Hertel (* 1979), deutsche Sängerin des volkstümlichen Schlagers.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
Weblinks
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