Leader+-Region

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LEADER (frz. Liaison entre actions de développement de l'économie rurale, dt. Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist eine Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union, mit der seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten mit den Akteuren vor Ort maßgeschneiderte Entwicklungskonzepte für ihre Region. Ziel ist es, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen und die erfolgreichen Ansätze in die Mainstream-Programme zu übernehmen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 des Rates vom 21. Juni 1999 legte der Rat der Europäischen Union allgemeine Bestimmungen über die sog. Strukturfonds fest. Strukturfonds im Sinne der Verordnung sind der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF), der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL), Abteilung "Ausrichtung", und das Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei (FIAF). Mit diesen Fonds sind sog. Interventionen möglich, hierunter sind auch Programme von sog. Gemeinschaftsinitiativen zu fassen.

Eine der Gemeinschaftsinitiativen betrifft auch den Bereich der Entwicklung des ländlichen Raums (LEADER), vgl. Art. 20 Abs. 1 lit. c) der Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 des Rates. Auf dieser Grundlage legte die Kommission mit ihrer Mitteilung an die Mitgliedstaaten vom 14. April 2000 (2000/c 139/05) die Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des ländlichen Raums (LEADER+) fest. Diese Leitlinien sind in Verbindung mit der Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 des Rates sog. "allgemeine Verordnung" und ihrer verschiedenen Änderungen und Ergänzungen der rechtliche Rahmen für LEADER+.

Laufzeit und Ziele

Mit LEADER-Mitteln finanzierter Aussichtsturm in Barßel
  • LEADER I: 1991–1993
  • LEADER II: 1994–1999
  • LEADER+: 2000–2006, Strukturfondsperiode 2000–2006)
  • LEADER 2007–2013, Strukturfondsperiode 2007−2013, Schwerpunkt 4 im ELER

Für LEADER+ standen in der Laufzeit von 2000 bis 2006 in Deutschland 247 Millionen Euro (in Preisen von 1999) an Gemeinschaftsmitteln bereit. Der gesamte EU-Beitrag für LEADER+ für diesen Zeitraum wird aus dem Agrarhaushalt der EU über den EAGFL, Abteilung Ausrichtung, finanziert. Für LEADER+ standen in der Laufzeit von 2000 bis 2006 in Österreich rund 75 Millionen Euro an Gemeinschaftsmitteln bereit.

Wie der Name erkennen lässt, versteht sich Leader+ nicht lediglich als Fortsetzung der vorherigen Initiative Leader I und II, sondern zielt auf ambitionierte, qualitativ hochstehende und gebietsspezifische Strategien für die Entwicklung des ländlichen Raums ab. Dabei kommt der Kooperation und der Vernetzung der ländlichen Gebiete besondere Bedeutung zu. Grundsätzlich können sämtliche ländlichen Gebiete der EU im Rahmen von Leader+ gefördert werden.

Der Nachfolgefonds des EAGFL, Abteilung Ausrichtung, für den Zeitraum zwischen 2007 und 2013 heißt Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und zielt auf die Strukturförderung. Die Abteilung Garantie des EAGFL beinhaltet Marktstrukturverbesserungen (Flächenprämien).

LEADER+ wird nicht als eigenständiges Programm (Gemeinschaftsinitiative) weitergeführt, sondern als Schwerpunkt 4 (Leader) im ELER.

Literatur

Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (Hrsg.), LEADER+ in Deutschland - Ausgewählte Projekte, Bonn 2006, 264 S. PDF

Weblinks


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