- Ländlicher Raum
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Der Ländliche Raum ist eine Raumkategorie, welche sich nach BBR (Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung) in ländliche Kreise höherer Dichte und ländliche Kreise geringerer Dichte unterteilen lässt und den verstädterten Räumen, sowie den Agglomerationsräumen gegenübersteht. Jüngere Arbeiten der Kulturgeographie ermitteln den ländlichen Raum funktional-genetisch [1] und können so den ländlichen Raum als endogene Raumkategorie ohne Abstützung auf andere Raumtypen identifizieren. Dieser Definitionsansatz ist deutlich trennschärfer als die Einteilung des BBR.
Bei der funktional-genetischen Definition werden typische rurale Strukturelemente identifiziert wie z. B. ein das Erscheinungsbild dominierender Agrarsektor oder eine ökologische Ausgleichsfunktion, die der Einteilung als ländliche Region zugrunde liegen. Durch die Betrachtung von Entwicklungspfaden lassen sich ländliche Regionen nicht nur in ihrer qualitativen Entwicklung betrachten, es entsteht so auch die Möglichkeit, ländliche Regionen mit charakteristischen Raumstrukturen näher zu beschreiben (z. B. Militärfolgelandschaft oder Kulturverlustlandschaft). Des Weiteren bietet die kulturgeographische Aufnahme des ländlichen Raums durch einen Strukturdiamant eine Grundlage für raumgestaltendes Eingreifen, z. B. durch regionale Raumplanungsvorhaben.
Die Siedlungen des ländlichen Raums sind mit ihrem Umfeld eng funktional verknüpft, was nicht heißen soll, dass sie auch in Physiognomie und Grundriss zwingend vom Primären Sektor geprägt sein müssen.
Hierbei wird als Siedlung jeglicher menschliche Wohn- und Arbeitsplatz mitsamt all seinen Gebäuden, Infrastruktureinheiten (Straßen, Wege, Plätze), Gärten und Höfen, Erholungsflächen und Freizeitzonen, sowie Sonderwirtschaftsflächen verstanden.
Situation in Österreich
Die Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) kennzeichnete im letzten Österreichischen Raumentwicklungskonzept (ÖREK 2001)[2] den Ländlichen Raum folgendermaßen:
- Vielfältig strukturiert und relativ eigenständig
- Längst nicht mehr mit dem landwirtschaftlich genutzten Raum gleichzusetzen
- Kein residualer Ergänzungsraum sondern Grundlage für die Lebensqualität des Gemeinwesens
- Aufgespannt zwischen Stadtumland und Peripherie
- "Flächenverantwortung" für die Kulturlandschaften Österreichs - Ressourcentank für die Bevölkerung
- Verbindende Elemente wie die geringere Bevölkerungsdichte, spezifische sozioökonomische Strukturen und soziale Lebensweisen, die sich generell - und noch immer - von jenen der städtischen Regionen unterscheiden
Fußnoten
- ↑ Hoppe, T.: Der ländliche Raum im 21. Jahrhundert - Neubewertung einer unterschätzten Raumkategorie. Verlag BOD 2010. ISBN 978-3-8391-4522-7
- ↑ ÖROK, 2002, Österreichisches Raumentwicklungskonzept 2001, S. 130 ff.
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