- Lebensmittelhilfe
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Unter Nahrungsmittelhilfe versteht man die Lieferung von Nahrungsmitteln in Krisengebiete. Sie ist eine bedeutsame Variante der Warenhilfe. Nahrungsmittelhilfe wird oft in Katastrophengebiete geschickt oder über längeren Zeitraum meist aus Industrieländern in Entwicklungsländer zur Bekämpfung der dortigen Hungersnöte.
Während hierzu früher Nahrungsmittelüberschüsse aus den Geberländern exportiert wurden, sind die meisten Staaten mittlerweile dazu übergegangen, die benötigten Nahrungsmittel auf lokalen Märkten in den Nachbarländern der Bedarfsregion zu erwerben, um so die lokale Wirtschaft zu stärken.
Kritik
Nahrungsmittelhilfe ist nicht unproblematisch, da sie die lokale Landwirtschaft konkurrenziert und zu einer Absenkung der Marktpreise für die einheimischen Landwirte führt. Dadurch wird die Landwirtschaft für diese unrentabel, sie senken ihre Produktion oder stellen sie ganz ein. Oft wird nicht auf die Ernährungsgewohnheiten des Empfängerlandes Rücksicht genommen, sodass hieraus ein weiterer Nachteil für die Produktion heimischer Produkte entsteht. So kann Nahrungsmittelhilfe, wie im Fall von Ägypten, dauerhaft von einem Nahrungsmittellieferanten abhängig machen.Außerdem kann in solchen Fällen der Teufelskreis der Nahrungsmittelhilfe entstehen.
Kritisiert wurde auch, dass manche Geber, wie die USA und die EU, das Instrument der Nahrungsmittelhilfe benutzten, um ihre Überschüsse billig loszuwerden. 2002 sorgte das afrikanische Sambia für Aufregung, als es Nahrungsmittelhilfe der USA, die aus gentechnisch verändertem Mais bestand, ablehnte.
Auch muss gewährleistet sein, dass Nahrungsmittelhilfe nicht gleich wieder zum Zwecke der Devisenbeschaffung veräußert wird (um etwa in den Militärhaushalt zu fließen). Ferner ist sicherzustellen, dass die wirklich Bedürftigen die Nahrungsmittel erhalten und nicht nur die einem Regime politisch angenehmen Gruppen. Dies kann beispielsweise durch Schulspeisungen oder Food-for-Work-Programme geschehen. Insgesamt sollte Nahrungsmittelhilfe unter Auflagen gewährt werden, welche mittelfristig darauf abzielen, die Agrarproduktion des Empfängerlandes zu stärken und zu stabilisieren.
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