Leerlauf

Leerlauf

Leerlauf bezeichnet den Betrieb einer Anlage oder einer Maschine, ohne dass diese die Arbeit verrichtet, für die sie vorgesehen ist. Häufig benötigen Anlagen eine gewisse Anlaufzeit, bis alle Parameter die gewünschten Werte (z. B. Temperatur, auch Betriebstemperatur genannt) erreichen.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Altmodisches Auto mit Leerlauf
Modernes Auto ohne Leerlauf

Da das Anfahren häufig viel Energie verschlingt, ist es unter bestimmten Umständen wirtschaftlicher, Anlagen auch ohne Belastung laufen zu lassen, als sie gänzlich abzuschalten und später erneut hochzufahren. Die Vermeidung von unnötigem Leerlauf birgt jedoch ein ungleich größeres Potential zur Energieeinsparung.

Verbrennungsmotoren

Verbrennungsmotoren kommen unter einer minimalen Drehzahl der Kurbelwelle zum Stillstand. Diese Drehzahl liegt bei den meisten Motoren von Kraftfahrzeugen zwischen 700 min−1 und 900 min−1. Damit der Motor die Drehzahl hält, wird ihm im Leerlauf eine geringe Menge Kraftstoff-Luft-Gemisch (herkömmlicher Ottomotor) bzw. Kraftstoff (Dieselmotor, Direkteinspritz-Ottomotor), das sogenannte Standgas, zugeführt. Bei Benzineinspritzungen kommt dazu ein gesonderter Drehzahlsteller zum Einsatz. Vergaser sind mit einer separaten Leerlaufdüse ausgestattet. Meist wird die Leerlaufdrehzahl etwas höher als unbedingt notwendig eingestellt, damit geringere Vibrationen auftreten und ein plötzlicher Wechsel in den Lastbetrieb nicht zum Ausgehen des Motors führt.

Abschaltung

Bei auf niedrigsten Kraftstoffverbrauch optimierten Automobilen wird mit Hilfe eines sogenannten Start-Stopp-Systems der Motor nicht im Leerlauf betrieben, sondern automatisch abgeschaltet, sobald seine Leistung nicht benötigt wird. Wenn das Gaspedal dann niedergetreten wird, wird der Motor automatisch wieder gestartet. Größter Nachteil dieser Möglichkeit Kraftstoff zu sparen ist allerdings ein größerer Verschleiß, der sich im Motor besonders bei der Kurbelwelle bemerkbar macht. Grund dafür ist ihre nahezu verschleißfreie Lagerung, die jedoch die Bewegung der Wellen erfordert, wodurch bei jedem neuen Anfahren erhöhter Abrieb erfolgt.

Literatur

  • Max Bohner, Richard Fischer, Rolf Gscheidle: Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik. 27.Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten, 2001, ISBN 3-8085-2067-1.
  • Hans Jörg Leyhausen: Die Meisterprüfung im Kfz-Handwerk Teil 1. 12 Auflage, Vogel Buchverlag, Würzburg, 1991, ISBN 3-8023-0857-3.

Siehe auch


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  • Leerlauf — Leer·lauf der; (e)s, Leer·läu·fe; 1 das Laufen eines Motors oder einer Maschine, ohne dass ein Gang eingelegt ist <im Leerlauf; in den Leerlauf schalten>: Das Auto rollte im Leerlauf langsam an die Ampel ran 2 eine Zeit oder Phase, in der… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Leerlauf — der Leerlauf, ä e (Aufbaustufe) das Inbetriebsein einer Maschine, ohne dass diese nutzbare Arbeit verrichtet oder produziert Beispiel: Der Motor lief im Leerlauf. Kollokation: den Leerlauf einlegen …   Extremes Deutsch

  • Leerlauf — tuščioji veika statusas T sritis automatika atitikmenys: angl. idling; idling conditions vok. Leerlauf, m; Leerlaufbetrieb, m rus. режим холостого хода, m; холостой ход, m pranc. marche à vide, f …   Automatikos terminų žodynas

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