- Anoplophora glabripennis
-
Asiatischer Laubholzbockkäfer Systematik Ordnung: Käfer (Coleoptera) Familie: Bockkäfer (Cerambycidae) Unterfamilie: Lamiinae Tribus: Monochamini Gattung: Anoplophora Art: Asiatischer Laubholzbockkäfer Wissenschaftlicher Name Anoplophora glabripennis Motschulsky, 1853 Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) ist eine in Ostasien endemische Bockkäferart, die jedoch mittlerweile auch in den USA und in Mitteleuropa als Neozoon vorkommt und als Holzschädling gefürchtet wird.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Imago ist schwarz mit rund zwanzig über den Körper verteilten hellen Flecken. Die Körperlänge (ohne Fühler) beträgt 2,5 – 4 cm, wobei die weiblichen Tiere etwas länger werden. Die auf blauem Untergrund schwarz-weiß geringelten, elfsegmentigen Fühler sind beim Männchen ca. 2,5 mal, beim Weibchen ca. 1,3 Mal länger als der Körper. Die Larven sind schmutzig weiß, haben eine hellbraune Stirnplatte und zeigen eine an Zinnen erinnernde Brustzeichnung. Durch fehlende Körnung des Prothorax kann man sie leicht von anderen Larven unterscheiden. Sie werden bis zu fünf Zentimeter lang und bis zu einen Zentimeter dick.
Entwicklung und dadurch entstehende Schäden
Ein Weibchen legt etwa 30 Eier ab. Für jedes einzelne bohrt sie eine Ritze in einen Baum, meist an Schwachstellen wie z. B. Astgabeln. Im eigentlichen Verbreitungsgebiet geschieht dies vor allem in Weiden und Pappeln. Es werden aber auch, besonders in Ländern, in denen er die Art als Neozoon lebt, wie z. B. den USA und Österreich, Ahorne befallen. Diese Ritzen bewirken Saftfluss, was Wespen und ganz speziell Hornissen anlockt. Nach zwei Wochen schlüpfen die Larven, die sich dann in elf Stadien entwickeln und (siehe Absatz Merkmale) fünf Zentimeter lang und einen Zentimeter dick werden. Im Larvenstadium fressen sie ein bis drei Zentimeter dicke Gänge in das Holz. Nach dem Puppenstadium kommen die ein- bis zweijährigen Tiere als Imagines aus der Puppenwiege und machen dann einen sogenannten Reifungsfraß. Ein befallener Baum stirbt in den meisten Fällen ab oder muss aus Sicherheitsgründen gefällt werden.
Der Asiatische Laubholzbockkäfer als Neozoon
Eingeschleppt wurde der Asiatische Laubholzbockkäfer durch Bau- und Verpackungsholz und durch den Bonsai-Handel. Als Neozoon ist das Tier sehr unspezialisiert und befällt z. B. Ahorn, aber auch Steinobst und andere Kulturbäume. Wegen dieses unspeziellen Fraßes hält sich der Schaden auch nicht, wie dort, wo der Käfer endemisch ist, in Grenzen, sondern wird zu einem echten Problem für das Ökosystem.
Situation in Nordamerika
Aufgrund des Befalls mit diesen Käfern wurden seit 1996 in New Jersey, New York und Illinois Tausende von Bäumen gefällt; der Schaden beträgt etwa 150 Millionen US-Dollar. Laut Animal and Plant Health Inspection Service besteht die Gefahr, dass sich die Käfer über die gesamte USA verbreiten und so einen Schaden in der Holzwirtschaft, dem Tourismus und der Landwirtschaft von mehr als 650 Milliarden US-Dollar verursachen.
Situation in Europa
Im Jahr 2001 wurde die Art in Europa, und zwar in Braunau am Inn gefunden[1][2][3]. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland, Frankreich und Italien Populationen. Die Bekämpfungsmaßnahmen scheinen, bis auf die der italienischen Population, deren Verbreitungsgebiet bereits zweihundert Quadratkilometer beträgt, einigermaßen erfolgreich zu sein.
Siehe auch
Neozoen-Abschnitt im Bockkäferartikel
Weblinks
- Infoblatt des Institutes für Waldschutz, BFW Österreich (PDF)
- Bericht aus „Forstschutz aktuell“ (PDF)
- Website Stadtbaum.at
Quellen
Wikimedia Foundation.