Leopold Friedrich Ranke

Leopold Friedrich Ranke
Leopold Friedrich Ranke

Gotthilf Paul Emil Leopold Friedrich Ranke (* 30. September 1842 in Bayreuth; † 27. März 1918 in Lübeck) war ein deutscher lutherischer Theologe und Senior des Geistlichen Ministeriums in Lübeck.

Leben

Ranke war eins von acht Kindern des Oberkonsistorialrates Friedrich Heinrich Ranke und seiner Frau Selma Wilhelmine, geb. Schubert, einer Tochter von Gotthilf Heinrich von Schubert; sein Onkel war der Historiker Leopold Ranke, von seinen Geschwistern wurden vor allem seine Brüder Johannes und Heinrich bekannt.

Nach Besuch des Gymnasiums in Ansbach und Theologiestudium in Göttingen, Erlangen und Berlin erhielt er seine erste Pfarrstelle 1871 in Balgheim (heute Ortsteil von Möttingen) bei Nördlingen.

1878 wurde er zum Pastor der Lübecker Marienkirche gewählt. Trotz anfänglicher Widerstände gegen seine Berufung wurde er bald als Pastor und Prediger sehr geschätzt. Nach dem Tod des Seniors Johann Carl Lindenberg wurde Ranke dessen Nachfolger. Allerdings wurde er im Gegensatz zu Lindenberg nicht mehr von seinen Kollegen im Geistlichen Ministerium, sondern nach der neuen Senioratsordnung von 1871 vom Senat der Hansestadt gewählt. Damit wurde er Inhaber des leitenden geistlichen Amtes der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck bis zu seiner Pensionierung 1909.

Er setzte sich für verschiedene Sozialprojekte im Sinne der Inneren Mission ein und brachte die Kirchenverfassungreform 1895 zu einem Abschluss, der erstmals Organe mit eigener Leitungsbefugnis wie Kirchenrat und Synode vorsah. Ebenso wurden die Finanzen neu geordnet und die Kirchensteuer eingeführt.

Rankes erste Frau Marie, geb. von Bever, starb nach nur dreijähriger Ehe 1874. In zweiter Ehe heiratete Ranke 1876 Julie, geb. von Bever (1850–1924). Das Paar hatte drei Söhne: Hermann, Otto (1880−1917) und Friedrich.

Literatur

  • Wolf Dieter Hauschild: Kirchengeschichte Lübecks. Lübeck 1981, S. 478 u. ö.
  • Alken Bruns: Ranke, Gotthilf Emil Leopold Friedrich. In: Lübecker Lebensläufe, hg. von Alken Bruns, Neumünster: Karl Wachholtz Verlag 1993, ISBN 3-529-02729-4 , S. 314-317

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