Letter

Letter
Druckletter (Schema)
Details Abmessungen
1. Punze
2. Schriftbild
3. Fleisch
4. Konus
5. Achselfläche
6. Kegel
7. Signatur
8. Gießrille
a Kopf
b Schulterhöhe
a+b Schrifthöhe
c Dickte
d Kegelstärke/ Kegelhöhe

Lettern (von französisch lettre, aus lateinisch littera, „Buchstabe“) oder Drucktypen bzw. Typen sind Schriftkörper, die am Kopf das erhabene, spiegelverkehrte Bild eines Schriftzeichens tragen. Sie werden von Hand (Handsatz) oder mechanisch (Maschinensatz) zum Schriftsatz zusammengestellt, der im Hochdruck, meist mit Tiegeldruckpressen, auf Papier übertragen wird.

Seit der Etablierung des Fotosatzes werden Lettern nur noch gelegentlich im Buchdruck (Druck bibliophiler Bücher) und für Blindprägungen verwendet. Blindprägelettern bestehen wegen der benötigten Härte und längeren Lebensdauer aus Messing oder härteren Bleilegierungen.

Lettern bestehen aus Letternmetall, einer Legierung von z. B. 67 % Blei, 28 % Antimon und 5 % Zinn, mitunter auch etwas Kupfer. Der Hauptbestandteil Blei gibt dem „Zeug“ (alte Bezeichnung für Letternmetall) die Weiche und Formbarkeit, Antimon die nötige Härte, das Zinn sorgt für eine gute Verbindung der einzelnen Metalle und eine entsprechende Zähigkeit. Kupfer erhöht die Härte und Widerstandsfähigkeit der Schrift. Große Buchstaben ab 48 Punkt (18,05 mm), z. B. für Plakate, wurden auch wegen des enormen Gewichts von Bleilettern aus Holz und Kunststoff gefräst.

Eine Letter besitzt einen langgestreckten, rechteckigen Körper, den Kegel. Auf der einen Schmalseite, dem Kopf, befindet sich das Bild, das spiegelverkehrte Relief des zu druckenden Zeichens. Die gegenüberliegende Seite wird Fuß genannt. Die Breite des Kegels heißt Dickte und bestimmt den Abstand zwischen den Zeichen. Die Höhe des Kegels, die Kegelstärke (auch Kegelhöhe genannt) bestimmt den Mindestabstand zwischen den Zeilen des Textes. Die Schulterhöhe reicht vom Fuß bis zum Kopf (ohne das Schriftbild). Die Gesamthöhe einschließlich des Schriftbildes bezeichnet man als Schrifthöhe. Sie wurde in Deutschland 1898 auf 62 2/3 Punkt (= 23,56 mm) festgelegt.[1]

Dickte und Kegelstärke sind immer etwas größer als das Schriftbild. Der Abstand zwischen einzelnen Lettern kann im Handsatz durch Spationierung, eine Einlage aus Metallstreifen (Blei, unter 1 Punkt aus Messing), Pappe oder Papier zwischen den Kegeln vergrößert werden. Eine Verringerung des Abstands wird durch Unterschneidung, das Entfernen von Material an den Kegelseiten, erreicht. Lettern mit Unterschneidung wurden von den Schriftgießereien geliefert, auch als Ligaturen (mehrere Buchstaben auf einem Kegel, z. B. „fi“, „fl“ oder „sch“, „ch“ etc.).

Die Schriftgröße wird nicht an der Größe der Buchstaben gemessen, sondern an der Kegelstärke, die in der typografischen Einheit Punkt angegeben wird. Je nach Schriftart und ihrem Verhältnis zwischen Buchstabenhöhe und Kegelstärke können Schriften mit gleicher Punktgröße verschieden groß sein, gemeinsam haben sie nur den mindestmöglichen Zeilenabstand. Die unterschiedliche Schriftbildhöhe bei gleicher Punktgröße ist beim Übergang vom Bleisatz zur digitalen Schrift erhalten geblieben. Abweichend davon wird in Buchbindereien teilweise die Schriftgröße zur Bezeichnung auf den Kästen verwendet. Der Buchbinder kann dadurch leichter eine Schrift wählen, die auf einen vorhandenen Raum (z. B. Buchrücken) passt.

Bei einigen Schriftgießereien war es üblich, Gussmarken an der Seite der Letter anzubringen. Dies diente der Werbung und gleichzeitig dem Setzer zur Unterscheidung der Schrifthersteller. Die Gussmarken waren auch wichtig, weil es Schriften und Schriftschnitte gab, die von mehreren Gießereien gegossen wurden. Teilweise wurden sehr erfolgreiche Schriften von anderen Gießereien nachempfunden. Die Gussmarke schaffte Klarheit.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Einheitshöhe wurde 1898 festgelegt In: Druckhandwerk.de

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Letter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • letter — let‧ter [ˈletə ǁ ər] noun [countable] 1. a written or printed message that is usually put in an envelope and sent by mail: • Please sign the letter and mail it back within two weeks. alloˈcation ˌletter also alˈlotment ˌletter FINANCE a letter… …   Financial and business terms

  • letter — let·ter n 1: a direct written statement addressed to an individual or organization; broadly: an official communication see also counterletter determination letter: a letter from an administrative agency (as the Internal Revenue Service) usu. in… …   Law dictionary

  • Letter — Let ter, n. [OE. lettre, F. lettre, OF. letre, fr. L. littera, litera, a letter; pl., an epistle, a writing, literature, fr. linere, litum, to besmear, to spread or rub over; because one of the earliest modes of writing was by graving the… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Letter — and similar can mean: *Letter (alphabet), a grapheme, part of an alphabet, abjad, abugida, or syllabary *Letter (message), correspondence, a written message *Letter (paper size), the letter size paper * Letters can also mean literature, as in… …   Wikipedia

  • letter — letter, epistle, missive, note, message, dispatch, report, memorandum are comparable when they mean a communication sent or transmitted as distinct from one conveyed directly from source to recipient (as by oral utterance). Letter is the ordinary …   New Dictionary of Synonyms

  • letter — letter1 [let′ər] n. [ME lettre < OFr < L littera, letter of the alphabet, (in pl.) a letter, epistle] 1. a written or printed symbol employed to represent a speech sound or sounds; character in an alphabet: in some languages, as English,… …   English World dictionary

  • letter — ► NOUN 1) a character representing one or more of the sounds used in speech; any of the symbols of an alphabet. 2) a written, typed, or printed communication, sent by post or messenger. 3) the precise terms of a statement or requirement. 4)… …   English terms dictionary

  • Letter — Sf erw. fach. (17. Jh.) Entlehnung. In Anlehnung an frz. lettre umgebildet aus älterem Litter, das in mittelhochdeutscher Zeit aus l. littera Buchstabe entlehnt ist (frz. lettre ist dessen lautgerechter Nachfolger). Die Herkunft des lateinischen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • letter — [n1] symbol of an alphabet ABCs*, alphabet, cap, capital, character, majuscule, minuscule, rune, sign, small letter, type, uncial; concept 284 Ant. number letter [n2] written communication acknowledgment, answer, billet, dispatch, epistle, junk… …   New thesaurus

  • letter — According to the Private Express Statutes, a message directed to a specific person or an address and recorded in or on a tangible object. Also a shortened way to refer to letter size mail …   Glossary of postal terms

  • Letter — Let ter, n. [From {Let} to hinder.] One who retards or hinders. [Archaic.] [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”