Lettischer Volksrat

Lettischer Volksrat

Der lettische Volksrat (lettisch: Latvijas Tautas padome) war die Ratsversammlung, die im November 1918 die lettische Unabhängigkeit erklärte und danach als Übergangsparlament fungierte bis eine verfassunggebende Versammlung gewählt werden konnte.

Tautas padome wurde am 17. November 1918 durch die Verschmelzung der Versammlungen zweier lettischer Organisationen gebildet, des vorläufigen nationalen Rats Lettlands (Latvijas Pagaidu Nacionalā padome oder LPNP) und des Demokratischen Blocks (Demokrātiskais bloks). Ursprünglich hatte Tautas padome 40 Mitglieder, die allen größeren lettischen Parteien mit Ausnahme der extrem rechten und extrem linken angehörten. Später wurde er auf 245 Vertreter ausgeweitet.

Am 18. November 1918 erklärte der Volksrat Lettland für unabhängig. Jānis Čakste wurde Vorsitzender des Rates und Kārlis Ulmanis erster Ministerpräsident des Landes. Tautas padome diente bis zum 1. Mai 1920 als Übergangsparlament, dann wurde die verfassunggebende Versammlung (lett.: Satversmes sapulce) gewählt.


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