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Leuchtender Ölbaumpilz Leuchtender Ölbaumpilz (Omphalotus olearius)
Systematik Klasse: Agaricomycetes Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Schwindlingsartige (Marasmiaceae) Gattung: Ölbaumpilze (Omphalotus) Art: Leuchtender Ölbaumpilz Wissenschaftlicher Name Omphalotus olearius (DC.) Singer Der Ölbaumpilz, auch Ölbaumtrichterling oder Leuchtender Ölbaumpilz genannt (Omphalotus olearius) ist ein Pilz aus der Familie der Schwindlingsartigen. Der wissenschaftliche Name bedeutet „genabelter Ohrling“ (= Omphalotus) auf „Ölbaum wachsend“ (= olearius). Der deutsche Name „Leuchtender Ölbaumpilz“ weist auf die Biolumineszenz des Myzels und der Lamellen hin: sie leuchten im Dunkeln.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der relativ dünnfleischige Hut ist gelb bis kräftig orange gefärbt, an Ölbäumen ist er rostbraun getönt. Er erreicht eine Größe von sechs bis zehn Zentimetern. Der Hut ist zunächst gewölbt, dann flach ausgebreitet und schließlich niedergedrückt oder trichterförmig vertieft. Der Rand ist häufig eingerollt und die Huthaut glatt. Der Stiel ist fünf bis fünfzehn Zentimeter lang, orange bis fuchsigbraun gefärbt und verjüngt sich zur Basis hin. Er ist zäh und längsfaserig. Der Hut ist häufig nicht zentral angewachsen. Die Lamellen sind leuchtend goldgelb gefärbt, eng stehend und laufen am Stiel herab; auch sie leuchten bei Dunkelheit, wenn sich die Augen auf Dunkelsehen umgestellt haben. Dieses Leuchten wird durch das Enzym Luziferase ausgelöst. Die Funktionsweise ähnelt dem des Glühwürmchens. Das Fleisch ist gelblich bis orange getönt sowie zäh und faserig. Es riecht nach Nadelholz und besitzt einen milden Geschmack. Die Sporen sind gelblich getönt.
Vorkommen und Ökologie
Der Ölbaumpilz ist im Mittelmeerraum weit verbreitet, wo er parasitisch oder saprophytisch an Laubbäumen zu finden ist. Er wächst meist büschelig an Ölbäumen, manchmal auch an Eichen oder Edelkastanien. Der Pilz erscheint von Juli bis Oktober. In Mitteleuropa ist die wärmeliebende Art sehr selten.
Speisewert
Der Ölbaumpilz ist sehr giftig, wenn auch nicht tödlich giftig und löst eine gastrointestinale Intoxikation aus; leichte Leberschäden werden nicht ausgeschlossen.
Verwechslung
Wo er gemeinsam mit dem Pfifferling im gleichen Habitat vorkommt, ist er für Laien leicht verwechselbar. Während der Pfifferling blaßgelb bis dottergelb ist, ist der Ölbaumtrichterling eher orangegelb bis orangerot. Allerdings wächst der Ölbaumpilz immer auf Holz, der Pfifferling immer auf dem Erdboden; ebenso der ähnliche Fuchsige Rötelritterling Zudem gibt es wohl noch eine sehr ähnliche Art Omphalotus illudens, die nicht von allen Mykologen als eigene Art anerkannt wird.
Der Pilz erscheint von Juli bis Oktober an Holz von Kastanien, Eichen und Ölbäumen.
Literatur
- Ettore Bielli: Pilze. Ein umfassender Ratgeber zum Bestimmen und Sammeln von Pilzen, italienischer Originaltitel: Funghi. Kaiser, Klagenfurt 2002, ISBN 3-7043-2179-6. Seite 129
- Welzel, Kai: Molekularbiologische Untersuchungen zur nicht-ribosomalen Peptidsynthese in Omphalotus olearius. (2006). ISBN 3-86553-138-5
Weblinks
Commons: Omphalotus olearius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Über die Leuchtfähigkeit des Pilzes (englisch)
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