Libná

Libná
Betsäule aus Sandstein beim ehemaligen Dorf Libná
Fossilienansammlung in einem Rohblock vom Libná-Sandstein

Libná (deutsch Liebenau) ist ein untergegangenes Dorf auf den Fluren der Gemeinde Teplice nad Metují im Okres Náchod in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Libná liegt zwischen dem Braunauer Bergland und dem Waldenburger Bergland in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Polen. Es wird über eine Seitenstraße erreicht, die von Dolní Adršpach nach Mieroszów führt. Nachbarorte sind Meziměstí und Vernéřovice im Südosten, Horní Teplice (Oberweckelsdorf) im Südosten, Zdoňov im Süden und Horní Adršpach (Oberadersbach) im Südwesten. Jenseits der Grenze liegen Kochanów und Różana im Nordosten, Golińsk im Osten und Chełmsko Śląskie im Westen. Die durch Libná führende Landstrasse erstreckt sich in nördlicher Richtung über die tschechisch-polnische Landesgrenze u.a. zum Kloster Grüssau.

Geschichte

Liebenau entstand vermutlich im 14. Jahrhundert im Rahmen der Kolonisationstätigkeit des Benediktinerklosters Politz. Es gehörte zur Herrschaft Adersbach und war nach Merkelsdorf gepfarrt. Zusammen mit der Einschicht Vorwerk war es etwa drei Kilometer lang.

Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Liebenau ab 1850 eine Gemeinde im Bezirkshauptmannschaft Braunau[1]. 1869 erfolgte eine Regulierung der Grenze gegenüber dem damals preußischen Schlesien[2]. Wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Abbau von Quadersandstein. Ende des 19. Jahrhunderts waren im Gebiet der Katastralgemeinde Liebenau sechs Sandsteinbrüche in Betrieb[3][4], später nur noch drei. Der Sandstein wurde zu Grabsteinen und Denkmälern künstlerisch verarbeitet und fand Verwendung für Mühl- und Schleifsteine. Im Jahre 1930 hatte Liebenau 376 Einwohner. Am 14. Juli 1932 richtete ein Unwetter großen landwirtschaftlichen Schaden an[5]. 1939 wurden 351 Einwohner gezählt.

Nach dem Münchner Abkommen 1938 wurde Liebenau, das überwiegend deutsch besiedelt war, dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Braunau. 1939 lebten in der Gemeinde 351 Menschen. In den Jahren 1945 und 1946 erfolgte die Vertreibung der deutschen Bewohner. Nach 1960 wurde Libná entsiedelt und dem Verfall preisgegeben. Überwachsene Fragmente der Häuser- und Gehöftruinen und wenige Gebäude sind noch erkennbar.

Sehenswürdigkeiten

  • Bildstock

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.braunau-sudetenland.de/braunau/staedte/braunau1.htm#verwalt
  2. http://www.riesengebirgler.de/gebirge/Geschichte/Staatsvertrag.htm
  3. http://www.revuekamen.cz/bozanovsky-piskovec.htm
  4. August Hanisch / Heinrich Schmid: Österreichs Steinbrüche. Wien (Verl. Carl Graeser & Co.) 1901
  5. http://www.senat.cz/zajimavosti/tisky/3vo/tisky/T0874_00.htm
50.652516.1175

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