Golińsk

Golińsk
Golińsk
Wappen fehlt
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Golińsk (Polen)
Golińsk
Golińsk
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Wałbrzyski
Geographische Lage: 50° 38′ N, 16° 12′ O50.63333333333316.2Koordinaten: 50° 38′ 0″ N, 16° 12′ 0″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 58-350
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: MieroszówMeziměstí
Schienenweg: Wałbrzych Szczawienko–Meziměstí

Golińsk (deutsch Göhlenau; auch Hof-Göhlenau) ist ein Dorf im Powiat Walbrzyski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt vier Kilometer südlich von Mieroszów (Friedland in Schlesien), zu dessen Stadt- und Landgemeinde es gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Golińsk liegt in unmittelbarer Grenznähe zu Tschechien. Der Grenzübergang Golinsk-Starostín (Neusorge) liegt einen Kilometer südlich. Nachbarorte sind Mieroszów im Norden und Nowe Siodło im Nordosten. Jenseits der Grenze liegen Pomeznice (Grenzdörfel) im Nordosten, Vížnov (Wiesen) und Ruprechtice im Osten, Starostín (Neusorge) und Meziměstí im Südosten, Teplice nad Metují im Süden, Zdoňov im Südwesten und Libná im Nordwesten.

Geschichte

Die Besiedlung des oberen Steinetales, das damals verwaltungsmäßig zum Glatzer Land gerechnet wurde, erfolgte um 1250 durch das Benediktinerkloster in Politz. Erstmals erwähnt wurde Göhlenau im Jahre 1350 in einer Aufzählung der zum böhmischen Burgbezirk der Freudenburg gehörenden Ortschaften. Zusammen mit der Freudenburg gelangte es 1369 an das Herzogtum Schweidnitz und mit diesem 1392 an die Krone Böhmen. Während der Hussitenkriege wurden Göhlenau zerstört, in den nachfolgenden Jahrzehnten jedoch wieder aufgebaut. Ab 1609 befand sich Göhlenau im Besitz der Reichsgrafen von Hochberg (Hoberg, Hohberg) auf Fürstenstein und gehörte bis 1700 zu deren Herrschaft Friedland und danach wieder zur Herrschaft Fürstenstein. Nachdem Dietrich von Hochberg in Göhlenau ein Schloss erbaute, wurde auch die Ortsbezeichnung „Hof-Göhlenau“ gebraucht. Es war nach Friedland gepfarrt und gehörte bis 1654 zum Erzbistum Prag.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Göhlenau zusammen mit Schlesien 1742 an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es ab 1815 zur Provinz Schlesien und wurde 1816 dem Landkreis Waldenburg eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1840 bestand Göhlenau aus 121 Häusern, einem Schloss und einem Vorwerk, einer Freischoltisei, zwei Wassermühlen, einer Walk- und Sägemühle, Brauerei und Brennerei, einem Bleichhaus und einem Sandsteinbruch sowie einer evangelische Schule. Unter den 820 Einwohnern, von denen nur 47 katholisch waren, befanden sich zwanzig Handwerker und vier Händler. Betrieben wurden 60 Baumwollwebstühle sowie zehn Leinweberstühle. 1838 brannte das Schloss ab. Seit 1874 bildete Göhlenau eine eigene Landgemeinde und war Sitz des gleichnamigen Amtsbezirks, zu dem auch die Landgemeinden Alt Friedland, Neudorf, Raspenau und Rosenau sowie die Gutsbezirke Friedland und Göhlenau gehörten. 1877 erhielt Göhlenau einen Bahnanschluss an der Strecke Niedersalzbrunn–Halbstadt. 1939 betrug die Zahl der Einwohner 715.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Göhlenau 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Golińsk umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Die elektrischen Fahrleitungen der Bahnstrecke wurden nach 1945 als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut. Bis 1950 verkehrten Personenzüge über die Staatsgrenze, danach endete die Bahnstrecke in Mieroszów, so dass Golińsk keinen Bahnanschluss mehr hatte. Wegen der abgelegenen Lage verließen viele der neu angesiedelten Bewohner Golińsk wieder, wodurch zahlreiche Häuser und Gehöfte dem Verfall preisgegeben wurden. An dem in den 1990er Jahren aufgenommenen und 2003 wieder eingestellten grenzüberschreitenden Personenverkehr hat Golińsk keinen Haltepunkt. 1975–1998 gehörte Golińsk zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Literatur

  • Heinrich Bartsch: Unvergessene Waldenburger Heimat. Norden (Ostfriesl.) 1969, S. 346

Weblinks


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