- Lichtschutz
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Sonnenschutz bezeichnet den Schutz vor übermäßiger Sonneneinstrahlung und deren unerwünschten Nebenwirkungen wie Sonnenbrand und die Entstehung von Hautkrebs.
Eine angemessene Sonnendosis ist für die Bildung von Vitamin D3 im Körper erforderlich. Sonnenlicht wirkt depressionslösend und unterstützt die Selbstheilung der Haut. In den Empfehlungen der Fachgesellschaften wird jedoch zum Schutz vor übermäßiger UV-Exposition durch Sonnenlicht ein textiler Lichtschutz durch lange Kleidung und eine Kopfbedeckung empfohlen. Sonnenschutzpräparate werden als ergänzende Maßnahme angeraten, die jedoch rechtzeitig aufgetragen werden müssen und bei Wasserkontakt wasserfest sein sollten.[1]
Inhaltsverzeichnis
Haut
Den ursprünglichen Sonnenschutz der Haut von Säugetieren bietet das Fell, insbesondere eine helle Fellfarbe; das menschliche Kopfhaar bildet den evolutionsgeschichtlichen Sonnenschutz für den am meisten der Sonne ausgesetzten Schädel. Die Kleidung bildet neben anderen Funktionen den zivilisatorischen Sonnenschutz des übrigen menschlichen Körpers.
Die ausgesprochenen Maßnahmen des Sonnenschutzes haben zum Ziel, die Haut vor Sonnenbrand zu schützen. Dies geschieht zum einen durch den Aufenthalt im Schatten. Historisch ist die Verwendung leichter Sonnendächer, Sonnenschutzsegel und Sonnenschirme. Für den technischen Bereich entwickelte man entsprechende Maßnahmen der Abschattung.
Ein Schutz der Haut vor riskanter unmittelbarer Sonneneinstrahlung, die Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs fördern kann, ist mit Sonnenschutzmitteln möglich. Das gegenwärtig häufige Auftreten von Hautkrebs erklärt sich durch Sonnenbaden sowie durch die Abnahme der schützenden Ozonschicht. Bei Kindern kann schmerzhafter Sonnenbrand das Hautkrebsrisiko um den Faktor zwei bis drei erhöhen. Besonders Kleinkindern bis zu einem Jahr schadet direkte Sonnenstrahlung, da die Eigenschutzmechanismen der Haut nicht voll entwickelt sind.
Sonnenlicht wird unterschieden in sichtbares Licht, infrarotes Licht und ultraviolettes Licht. Das ultraviolette Licht - in UV-A und UV-B unterschieden - ist für die Bräunung maßgeblich. Die energiereichen kurzwelligen UVB-Strahlen können Sonnenbrand verursachen und gelten als hauptsächlicher Verursacher von Hautkrebs. Die langwelligeren UVA-Strahlen verursachen eine rasche Bräunung von geringer Dauer. Sie dringen in die Haut, greifen ihr elastisches Bindegewebe an und führen vorzeitige Hautalterung herbei. Ein wirksamer Sonnenschutz schützt gegen beide UV-Sorten. Ein Schutz gegen den sichtbaren Anteil des Sonnenlichts, vor allem gegen den energiereichen blau-violetten Bereich um 400nm ist bei bestimmten genetischen Erkrankungen wie den Porphyrien notwendig.
Den Lichtschutzfaktor richtet sich nach Hauttyp, Aufenthaltsort und -dauer in der Sonne. Der Lichtschutzfaktor gibt den Zeitraum an, wieviel länger der Aufenthalt in der Sonne mit Sonnenschutz möglich ist, als mit ungeschützter Haut. Dieser wird für UVB-Strahlen, nicht UVA gemessen.
Textiler Schutz
Neben dem Sonnenschutz durch natürlichen Schatten gibt es weitere Schutzmöglichkeiten.
Kleidung
Auch durch Kleidung ist ein effektiver Sonnenschutz möglich, wobei leichte transparente Stoffe oft noch erhebliche Anteile an UV-Strahlung durchlassen. Gerade in Australien wurden Stoffe für Kleidung und Bademoden entwickelt, die bei gutem Tragekomfort im Sommer hohe Lichtschutzwerte bieten. Der UV-Standard 801, der von der Internationalen Gemeinschaft für angewandten UV-Schutz entwickelt wurde[2], zeichnet Bekleidungs- und Beschattungstextilien mit einem Schutzfaktor aus der analog der Sonnenschutzcreme aussagt um welchen Faktor sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert. Dabei werden die typischen Gebrauchsbedingungen wie trocken, nass, unter Spannung, gewaschen und andere berücksichtigt.
Kopfbedeckung und Brillen
Insbesondere das Auge sollte unbedingt vor Blendung durch Sonnenlicht geschützt werden; hierzu verwendet man z. B. Kopfbedeckungen wie Schirmmützen, vor allem aber die Sonnenbrille. Bei extremen UV-Belastungen wie z. B. im Hochgebirge sind Sonnenbrillen mit hoher UV-Filterung und sehr dunklen Gläsern sogenannte Gletscherbrillen erforderlich. Durch Gletscherbrillen kann eine Schneeblindheit mit dem Risiko einer bleibenden Augenschädigung vermieden werden. Eskimos dienten in der Vergangenheit dagegen flache Knochen mit einem schmalen hineingeschnittenen Sehschlitz als Schutz vor Schneeblindheit.
Technischer Sonnenschutz
Architektur
In der Architektur schützt man Gebäude und ihre Nutzer vor Sonneneinstrahlung sowie der damit verbundenen Hitzeentwicklung, durch Maßnahmen wie Fenster mit Sonnenschutzglas und Fassadengestaltung. Neben diesen bereits zwangsweise in der Konstruktion und am Neubau vorgenommenen Maßnahmen ist es auch möglich, technische Sonnenschutzprodukte mit einfließen zu lassen bzw. nachzurüsten. Diese wiederum unterteilen sich in innen- und außenliegende Produkte. Außenliegende Produkte, wie z.B. Raffstore, Rollladen oder Markisen, haben den Vorteil eines besseres Wärmeschutzes, wobei innenliegende Produkte, wie z.B. Jalousien, Faltstore, Rollos oder Flächenvorhänge einen starken Einfluss auf die Raumgestaltung haben.
Kraftfahrzeuge
Die Verglasung moderner Kraftfahrzeuge ist auf UV-Strahlungsschutz angelegt. Durch die Aufbringung von Sonnenschutzfolien auf das Autoglas wird die Aufheizung des Fahrzeuginnenraums reduziert. Sie verhindern auch das Ausbleichen von Gegenständen im Innenraum.
Industrie
Zahlreiche Erzeugnisse der Industrie stellen hohe Anforderungen an den Sonnenschutz. Farben und Textilien sind dem Verbleichen ausgesetzt, so dass es auf deren Grad der Lichtechtheit ankommt. Nahrungsmittel und Getränke, auch bestimmte Medikamente, verderben in lichtdurchlässigen Verpackungen schneller.
Weblinks
- UV-Strahlung - Wirkungen auf den Menschen, Bay. Landesamt für Umweltschutz
- Lexikon der textilen Raumausstattung - Rubrik Sonnenschutz
- Wissenswertes über Sonne und UV-Strahlung
Einzelnachweise
- ↑ P. Elsner et al: Täglicher Lichtschutz in der Prävention chronischer UV-Schäden der Haut. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie, 2005. (PDF, 260 KB)
- ↑ [1]
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