Liebfrauenkirche (Bielefeld)

Liebfrauenkirche (Bielefeld)
Liebfrauenkirche
Monduhr am östlichen Turm

Die Liebfrauenkirche ist eine in der östlichen Innenstadt von Bielefeld gelegene katholische Pfarrkirche. Sie liegt im Pastoralverbund Bielefeld-Mitte-Ost des Dekanats Bielefeld Lippe im Erzbistum Paderborn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Dem Bau der Kirche vorausgegangen war 1926 ein von katholischen Laien errichteter Wohnblock, der zur Ansiedlung zahlreicher katholischer Familien führte. Die nach feierlicher Grundsteinlegung am 7. Oktober 1933 im Jahre 1934 fertiggestellte Kirche wurde 1936 durch den Paderborner Erzbischof Caspar Klein geweiht. 1938 wurde die Pfarrei von der bisherigen Pfarrei St. Jodokus unabhängig.

Ihre Stellung als Diasporapfarrei für den östlichen Kreis Bielefeld konnte durch den Zustrom zahlreicher Ostvertriebener in den 1950er-Jahren verstärkt werden. Schließlich vergrößerte sich die Gemeinde soweit, dass 1957 und 1958 drei Gemeinden abgepfarrt wurden. Durch in den 1970er-Jahren in Sieker entstandene Siedlungen kam es zu einem erneuten Zuwachs von Gemeindemitgliedern, insbesondere durch polnische Ostvertriebene und Gastarbeiter aus katholischen Ländern. 1982 wurde die Kirche grundlegend renoviert.

Die heute 4.400 Mitglieder zählende Gemeinde bildet seit 2001 einen Pastoralverbund mit der Pfarrerei Sankt Bonifatius in Stieghorst.

Architektur und Inventar

Die recht einfach gegliederte dreischiffige Hallenkirche erinnert an eine altchristliche Basilika. Dem länglichen Hauptschiff schließt sich nach Norden ein gerader Chor an, die Seitenschiffe bilden sich durch schmale Anbauten. Die doppelportalige, mit einem Rundfenster besetzte Südwand war ursprünglich geschlossen und wurde 1963 in die bis heute bestehende Zweiturmfassade umgewandelt. Die mit jeweils zwei Reihen Rundbogenfenstern mit spitzen Helmen und einer vergoldeten Spitze abschließenden Türme tragen einen Hahn und ein Kreuz.

Der Altar wurde nach der Renovierung der Kirche 1983 neu erstellt. Den aus weißen Stein gemeißelten Altar zieren pflanzliche Ornamente; er beinhaltet die Reliquien der Märtyrer Biasius und Bastianus und des Heiligen Meinolf.

An der Südwand der Kirche steht das bronzene Taufbecken der Kirche, es trägt die lateinische Inschrift „Nos pisculi eius sumus“ – „Wir sind seine Fischlein“.

Orgel

Die Orgel entspricht noch der klassischen deutsch-romantischen Bauweise, sie wurde nach dreijähriger Bauzeit 1941 durch den Orgelbauer Albert Speith (Rietberg) fertiggestellt. Das Instrument wurde seitdem nicht verändert. Es hat 43 Register auf drei Manualen und Pedal.[1]

I Hauptwerk C–
Bordun 16’
Principal 8’
Gambe 8’
Offenflöte 8’
Gedacktquinte 51/5
Octave 4’
Nachthorn 4’
Terz 31/5
Quinte 22/3
Superoctave 2’
Mixtur IV-VI 11/3
Trompete 8’
Tremulant
II Schwellwerk C–
Quintatoen 16’
Hornprincipal 8’
Rohrgedackt 8’
Aeoline 8’
Vox Coelestis 8’
Weitprincipal 4’
Traversflöte 4’
Waldflöte 2’
Sesquialter II 22/3'
Mixtur IV
Fagott 16’
Oboe 8’
Tremulant
III Positiv C–
Gedackt 8’
Salicional 8’
Principal 4’
Spielflöte 4’
Quintflöte 22/3
Octave 2’
Terz 13/5
Piccolo 1’
Rohrschalmey 8’
Tremulant
Pedal C–
Subbaß 32’
Kontrabaß 16’
Subbaß 16’
Principalbaß 8’
Cello 8’
Gedeckbaß 8’
Choralbass 4’
Posaune 16’
Basstrompete 8’

Glocken

Die Liebfrauenkirche verfügt über insgesamt vier Glocken. Zwei Glocken wurden zusammen mit der Kirche im Jahre 1936 geweiht, zwei weitere folgten in den nächsten Jahren. Sie waren von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen worden. Nachdem drei Glocken für den Kriegseinsatz 1942 abgegeben werden mussten, verblieb nur die kleinste Bronzeglocke, die "Johannesglocke", in der Gemeinde. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 1956 drei neue Gussstahlglocken geweiht, gegossen vom Bochumer Verein für Gusstahlfabrikation (BVG).

Name/Widmung St. Johannes Christ-König Maria St. Josef
Durchmesser (mm) 860 1600 1350 1180
Gewicht (ca. kg) 370 1517 986 629
Schlagton b' cis' e' fis'

Weblinks

Quellenangaben

52.0129444444448.5527222222222

Einzelnachweise

  1. Informationen auf der Seite der Erbauerfirma

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