- Life/Work Planning
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Life/Work Planning (L/WP) ist eine in den 1970er Jahren von Richard Nelson Bolles entwickelte strukturierte Methode, die Menschen bei der Suche nach Arbeit hilft. Das Besondere an diesem Verfahren ist, dass die suchende Person in den Mittelpunkt gestellt wird und nicht der Arbeitgeber oder der Arbeitsmarkt oder die Beschäftigungsprognosen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Life/Work Planning (L/WP) ist ursprünglich in Rahmen von Projekten der amerikanischen evangelischen Kirchen entstanden. Anfang der 70'er Jahre besuchte Richard Nelson Bolles, ein Pastor der episkopalen Kirche, namhafte arbeitswissenschaftliche Institute in den USA. In seinem Buch "What Color Is Your Parachute?" trug er die Instrumente und Vorgehensweisen zusammen, die ihm empfohlen wurden. Hieraus entwickelte er das Planungsverfahren L/WP. Ausführlichere Details zur Entstehung der Methodik kann man in seinem "Career Counselor's Handbook" nachlesen (siehe Bibliografie).
Methodik und Aufbau
Die Methodik von L/WP befasst sich mit drei Hauptfragen: das "Was?", das "Wo?" und das "Wie?". Diese Fragen sind für jede Stellensuchende von zentraler Bedeutung, unabhängig von allen sonstigen Faktoren wie z. B. Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Konfession oder Aussehen. Im Baustein "Was?" analysiert man anhand von ausführlichen biografischen Bögen sein eigenes Können. Es steht weniger die Frage "Was mache ich besser als andere?" im Raum, sondern viel mehr die Frage "Welche Art von Leistungen erbringe ich immer wieder gerne?" Der zweite Baustein "Wo?" ist die Frage nach der bevorzugten Umgebung für die Arbeit. In welcher Branche will man tätig sein? Und für welche Art von Klienten? Wie sollten die Kollegen sein? Und wie die Firmenphilosophie? Man erarbeitet einen sehr spezifisches Profil für die Zielfirma und dieses Profil erlaubt dann eine zielgenaue empirische Untersuchung des Arbeitsmarkts. "Wie?" lautet der dritte Baustein im System; und zwar im Sinne von: "Wie komme ich an einer solche Stelle heran? Wie kann ich - ohne mich zu verstellen - eine ehrliche Marktuntersuchung durchführen, um so diejenigen Unternehmen ausfindig zu machen, die mich brauchen, so, wie ich bin?"
Ausbreitung
Heute bieten hunderte von Hochschulen, Sekundarschulen und Beratungsstellen rund um die Welt L/WP-Veranstaltungen an. Eine Liste der anbietenden Institutionen (auch international) erscheint in jeder neue Auflage des Parachute-Buches. Die ersten Seminare in Europa fanden 1975 unter der Leitung des Franzosen Daniel Porot statt. 1982 führte der Schotte Walt Hopkins die Kurse in England ein. Die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster war 1995 die erste deutsche Hochschule, die L/WP-Seminare als öffentlich zugängliche Weiterbildungsangebote veranstaltete. 1997 folgte die Universität Bremen, 1998 die Ruhr-Universität Bochum, 2000 die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover und in 2001 begannen die Freie Universität Berlin und die Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich) mit eigenen L/WP-Seminaren.
Literatur
- Bolles, Richard: Durchstarten zum Traumjob. Campus Verlag 1999 (ISBN 3-593-36294-5)
- Bolles, Richard: What Color Is Your Parachute? Ten Speed Press 1998 (ISBN 0-89815-931-8)
- Bolles, Richard: The Three Boxes of Life. Ten Speed Press 1978 (ISBN 0-913668-58-3)
- Bolles, Richard and Figler, Howard: The Career Counselor's Handbook. Ten Speed Press 1978 (ISBN 1-58008-157-6)
- Porot, Daniel: The PIE Method. JIST Works, Inc. 1996 (ISBN 1-56370-182-0)
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