- Ligabue
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Luciano Ligabue (* 13. März 1960 in Correggio, Emilia-Romagna), Künstlername Ligabue, ist italienischer Musiker, Schriftsteller und Regisseur.
Luciano Ligabue gehört zu den bedeutendsten italienischen Rockmusikern der neunziger und der aktuellen Jahre. Seine Karriere als Berufsmusiker hat erst spät im Alter von 30 Jahren mit seinem ersten Soloalbum „Ligabue“ 1990 begonnen. Vorher hat er als Mechaniker, Buchhalter, Kaufmann, Radiomitarbeiter, Gelegenheitsarbeiter, Promoter und sogar als Gemeinderat von Correggio gearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Mit 27 Jahren gründete er mit einigen Freunden die Band „Orazero“ (dt.: Stunde Null), in der schon einige seiner Solostücke entstanden. 1988 wurde er dann von Pierangelo Bertoli entdeckt, und im Mai 1990 kam sein erstes Soloalbum auf den Markt, das schnell zu einem großen Erfolg in Italien wurde.
Nach drei weiteren Alben kam 1997 sein erstes Buch „Fuori e dentro il borgo“ auf den Markt, das sich ebenfalls in Italien gut verkaufte. Das Buch enthält 43 Kurzgeschichten, die jeweils zwei bis fünf Seiten lang sind. Die Geschichten und Erzählungen drehen sich meistens um seine persönlichen Erfahrungen innerhalb und außerhalb der Vorstadt. Daher auch der Titel „Fuori e dentro il borgo“.
Zu den Erlebnissen außerhalb des „Borgo“ zählen die Geschichten, die er mit anderen (internationalen) Persönlichkeiten erlebte, wie zum Beispiel die Geschichten Nr. 4 (Mariocorso. Dort geht es um den Inter-Mailand-Spieler Mario Corso) und Nr. 7 (Fuori dagli Stones, dt.: Draußen bei den Stones; dort geht um ein Treffen mit dem ehemaligen Rolling-Stones-Mitglied Mick Taylor). Zu den Geschichten innerhalb des Ortes gehören die Geschichten, die sich im Freundes- und Bekanntenkreis (in Correggio) abgespielt haben. Einige dieser Geschichten, wie zum Beispiel Nr. 3 (Il girotondo di Freccia) oder auch Nr. 19 (Radio fu, dt.: Radio war(einmal)), sind ein Jahr später in dem Film „Radiofreccia“ (dt.: Radio „Pfeil“) verarbeitet worden, zu dem Ligabue das Drehbuch geschrieben hatte und auch Regisseur des Filmes war. Allerdings hat der Film eine andere Reihenfolge als das Buch; so ist zum Beispiel Geschichte Nr. 19 des Buches (Radio fu) das Intro zu dem Film, das aus dem „Off“ gesprochen wurde, andere Geschichten dagegen sind als Dialoge verfilmt worden.
Der Film „Radiofreccia“ erschien 1998 in Italien mit Stefano Accorsi als Hauptdarsteller und behandelt die Geschichte einer Person mit dem Spitznamen „Freccia“ (dt.: Pfeil), der mit seinem Freundeskreis Ende der Siebziger einen unabhängigen, privaten Radiosender namens Radio Raptus aufbaut. Nach dem Tod von „Freccia“ an einer Überdosis Heroin wird der Sender in Radio Freccia umbenannt.
Das Buch „Fuori e dentro il borgo“, der nachfolgende Film „Radiofreccia“ sowie der Soundtrack dazu können als biografisch betrachtet werden.
2003 kam das zweite Live-Album "Giro d'Italia" unter Mitarbeit von Mauro Pagani und D.RaD von Almamegretta heraus, das den "Premio Ciampi" als bestes Album des Jahres gewann.
2004 erschien das zweite Buch und zugleich auch der erste Roman von Ligabue mit dem Namen „La neve se ne frega“ (dt.: Den Schnee interessiert das nicht).
Zu den größten Erfolgen von Ligabue (in Italien) gehört der Titel „Ho perso le parole“ (dt.: Ich hab die Worte verloren), der zugleich auch der Soundtrack zum Film „Radiofreccia“ war und in dem er mit der Person „Freccia“ als Selbstkritik und Ratgeber redet. Weitere große Erfolge hatte er in Italien mit den Titeln „Eri bellissima“ (dt.: Du warst wunderschön), „Ho messo via“ (dt.: Ich habe beiseite geräumt...), „Urlando contro il cielo“ (dt.: Schreiend gen Himmel ) und „Certe notti“ (dt.: Gewisse Nächte).
Am 10. September 2005 fand auf dem Campovolo (Flugplatz) von Reggio nell’Emilia das größte Konzert eines Einzelkünstlers, das je in Europa stattgefunden hat, statt. Über 180.000 Fans nahmen daran teil (lt. DVD genau 165.264 offiziell verkaufte Eintrittskarten). Um der Menge des Publikums gerecht zu werden, fand das Konzert auf vier Bühnen mit zwei Begleitbands statt. Auf der in der Mitte liegenden Halbbühne Palco Teatro (Theaterbühne) wurden die Solostücke wie „Una vita da mediano“ aufgeführt und der Violinist (Mauro Pagani), der nur teilweise zum Einsatz kam, positioniert, während auf den links und rechts liegenden Bühnen Luciano Ligabue mit jeweils zwei verschiedenen Begleitbands spielte (Main stage: La banda, Vintage stage: Clandestino). Um von allen Zuschauern ausreichend gesehen zu werden, wechselte Ligabue nach jeweils drei bis vier Liedern (von insgesamt 25) die Bühne.
2006 erschien das dritte Buch und zugleich der erste Gedichtband von Ligabue mit dem Namen „Lettere d'amore nel frigo“ (dt. Liebesbriefe im Kühlschrank). Der Gedichtband ist aufgeteilt in sieben Kapitel mit je elf, zum Teil sehr skurrilen Gedichten und mit einem Vorwort von Nico Oregano versehen.
2009 wurde er in die Wettbewerbsjury der 66. Filmfestspiele von Venedig berufen.
Diskografie
- 1990 - Ligabue
- 1991 - Lambrusco coltelli rose & popcorn
- 1993 - Sopravvissuti e sopravviventi
- 1994 - A che ora è la fine del mondo?
- 1995 - Buon compleanno Elvis
- 1997 - Su e giù da un palco (Live)
- 1998 - Radiofreccia (Soundtrack)
- 1999 - Miss Mondo
- 2002 - Fuori come va?
- 2003 - Giro d'Italia (Live)
- 2005 - Nome e cognome
- 2007 - Primo tempo (Best of, Teil 1)
- 2008 - Secondo tempo (Best of, Teil 2)
- 2009 - Sette notti in Arena - (Live mit Orchester in der Arena von Verona)
- 2010 - Arrivederci Mostro!
Filmografie
- 1998 - Radiofreccia
- 2002 - Da zero a dieci
Bücher
- 1997 - Fuori e dentro il Borgo (43 Racconti/Erzählungen), Baldani Castoldi Dalai editore, ISBN 8-884-90563-X
- 2004 - La neve se ne frega, Feltrinelli, ISBN 8-807-81874-4
- 2006 - Lettere d'amore nel frigo (Gedichte), Einaudi, ISBN 8-806-18665-5
Weblinks
Commons: Luciano Ligabue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Kategorien:- Rockmusiker
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