- Lillet
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Lillet ist ein Aperitif aus Weinen (85 %) und Fruchtlikören (15 %). Zur Herstellung der Liköre wird die Schale verschiedener Zitrusfrüchte (Orangen aus Südspanien, Pomeranzen aus Haiti, grüne Orangen aus Marokko und Tunesien) und Chinarinde aus Peru mehrere Monate lang in Alkohol eingelegt. Der Lillet wird in traditionellen Eichenfässern gelagert. 1987 wurde das Rezept des Lillet Blanc und 1990 die Zusammensetzung des Lillet Rouge in Zusammenarbeit mit dem önologischen Institut der Universität Bordeaux dem zeitgenössischen Geschmack angepasst: Jetzt schmeckt er nicht mehr süß und bitter, sondern leicht und fruchtig. Lillet ist in zwei Variationen erhältlich: weiß und rot.
Inhaltsverzeichnis
Geschmack
Lillet Blanc
Goldfarben mit kandierte Orangen- und Honig-Noten. Rund und fett am Gaumen, ausgezeichnete Länge im Abgang.
Lillet Rouge
Rubinrot, duftet stark nach frischen Orangen und vollreifen, roten Früchten, überzeugende Struktur im Mund.
Geschichte
Die Firma Lillet Frères (Likörhersteller und Wein- und Spirituosenhändler) wurde 1872 im französischen Podensac (Gironde) gegründet. Der Lillet entstand 1887. Die Idee, Bordeaux-Weine mit exotischen Früchten zu kombinieren, stammte von Pater Kermann, der unter Ludwig XVI. als Arzt nach Brasilien auswanderte und schließlich wieder nach Bordeaux zurückkehrte, wo er Liköre und Stärkungsmittel hauptsächlich aus Chinarinde herstellte. Bordeaux war damals die Hauptstadt des Weinhandels und der wichtigste französische Hafen, von dem die Schiffe in die Karibik ausliefen. 1946 wird er vom Weinhändler Michel Dreyfus erstmals in die USA importiert. 1950 führte die Gräfin von Windsor das von ihr besonders geschätzte Getränk in der Pariser und Londoner High Society ein. Sie bestellte den Aperitif systematisch in allen Hotels, in denen sie abstieg, und soll auch immer eine Flasche Lillet im Gepäck mitgeführt haben. In den 1950ern eroberte der Lillet den US-Markt. Wer in New York im Trend liegen wollte, trank Lillet. 1962 ließ Pierre Lillet den Lillet Rouge speziell für den amerikanischen Markt entwickeln. 2006 nahm Sandra Bernhard in der Broadway-Show „Everything Bad and Beautiful“ einen Schluck Lillet. In dem Roman Hannibal trinkt Hannibal Lecter Lillet mit einem Schnitz Orange und Eis, den er auch Clarice Starling später so serviert.
Servierarten
Lillet wird als Aperitif genossen: sehr kalt, auf Eis und mit einem Schnitz Orange (rot), oder Limette (weiß). Lillet sollte immer gut gekühlt serviert werden.
In Casino Royale und Ein Quantum Trost lässt sich James Bond einen Martini mit Kina Lillet anstelle von Wermut servieren, den er später Vesper nennt. Das Rezept wird erstmals in Ian Flemings Roman Casino Royale von 1953 erwähnt.
Verweise
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