Lilly Becher

Lilly Becher
Lilly Becher wird mit der Deutschen Friedensmedaille ausgezeichnet (1967)

Lilly Becher (geb. Korpus; * 27. Januar 1901 in Nürnberg; † 20. September 1978 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin und Publizistin.

Leben

Becher besuchte 1915 bis 1918 das Gymnasium in München und absolvierte bis 1919 ein Sprachstudium an der Universität Heidelberg. 1919 trat sie der KPD bei. Sie arbeitete beim Delphinverlag München, bei Ullstein und 1921 für die Zeitung Die Rote Fahne in Berlin. 1922–1923 war sie Frauenleiterin der KPD Berlin-Neukölln. 1924 bis 1926 leitete sie die von ihr gegründete Frauenzeitschrift Die Arbeiterin und war dann bis 1933 Lektorin und Redakteurin des Neuen Deutschen Verlages. Daneben war sie von 1932 bis 1933 Chefredakteurin der Arbeiter Illustrierte Zeitung.

1933–1934 lebte sie in Wien und war dann bis 1936 Mitarbeiterin des Verlages Editions du Carrefour in Paris. Hier lernte sie auch ihren späteren Ehemann Johannes R. Becher kennen. 1936 gab sie die erste Dokumentation über die Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus unter dem Titel „Der gelbe Fleck“ heraus. Bis 1945 lebte sie dann als Übersetzerin des Staatsverlages in Moskau und arbeitete daneben für die Zeitschrift „Internationale Literatur“, die deutsche Abteilung des Moskauer Rundfunks und das Nationalkomitee Freies Deutschland.

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland trat sie der SED bei. Sie war 1945 bis 1950 Chefredakteurin der Neuen Berliner Illustrierten (NBI). Nach dem Tod ihres Mannes Johannes R. Becher 1958 leitete sie das nach ihm benannte Archiv bei der Akademie der Künste.

Becher wurde 1961 und 1971 mit dem Vaterländischen Verdienstorden, 1969 mit dem Banner der Arbeit und 1976 mit der Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet.

Werke

  • Rote Signale. Gedichte und Lieder (Hrsg).; Berlin 1931
  • Der gelbe Fleck (Hrsg.); 1936
  • L. Becher, G. Prokop: Johannes R. Becher. Bildchronik seines Lebens; Berlin 1963

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