Lilly Hoffmann

Sigrid Onegin 1904
beim Schlittschuhlaufen

Sigrid Onégin, eigentlich Elisabeth Elfriede Emilie Sigrid Hoffmann, (* 1. Juni 1889 in Stockholm; † 16. Juni 1943 in Magliaso, Kanton Tessin, Schweiz, ± Waldfriedhof Stuttgart) war eine deutsche Opern- und Konzertsängerin. Sie sang in der Stimmlage Alt.

Leben

1905 bekam sie eine Gesangsausbildung in München und Mailand. 1911 folgten erste Auftritte als Konzertsängerin. Von 1912 bis 1919 ging sie an die Oper Stuttgart, mit dem Debüt als Carmen. 1919 bis 1922 sang sie an der Staatsoper München.

Zwischen 1922 und 1924 hatte sie Auftritte an der New Yorker Metropolitan Opera und ein Debüt als Amneris in Aida. 1926 bis 1931 wechselte sie zur Städtischen Oper Berlin. 1927 absolvierte sie ein Gastspiel an der Covent Garden Opera in London mit dem Ring des Nibelungen unter Bruno Walter. 1931 und 1932 sang sie bei den Salzburger Festspielen den Triumph als Orfeo. 1933 und 1934 war sie bei den Bayreuther Festspielen mit Altpartien im Ring des Nibelungen zu hören. 1931 bis 1935 hatte Onégin am Stadttheater Zürich einen Gastspielvertrag. 1942 fand ihr letzter Konzertauftritt in Zürich statt.

Sie „heiratete“ in erster Ehe am 25. Mai 1913 die unter dem Pseudonym „Baron Eugen Borisowitsch Onégin“ auftretende Komponistin und Pianistin Agnes Elisabeth Overbeck (1870–1919),^[1] Ur-Enkelin von Christian Adolph Overbeck. In zweiter Ehe war Onegin seit 1920 mit dem Arzt Fritz Penzoldt († 1959) verheiratet, dem Bruder des Schriftstellers Ernst Penzoldt. Ihr Sohn war der Schriftsteller Peter Penzoldt (1925–1969). ^[2] Onégin trat zunächst auf unter dem Namen Lilly Hoffmann auf, später als Lilly Hoffmann-Onégin, alsbald nach ihrer ersten Eheschließung jedoch unter dem Namen Sigrid Onégin, unter dem sie berühmt wurde. In der zweiten Ehe wurde sie bürgerlich auch als Sigrid Onégin-Penzoldt benannt.

Onegin besaß eine der ausdrucksstärksten und kultiviertesten Altstimmen des 20. Jahrhunderts (Stephan Hörner).

Aufnahmen

• Sigrid Onegin, Recordings 1928-1930, MDVclassic
• Sigrid Onegin, Opernarien und Lieder, Gemm
• Lebendige Vergangenheit - Sigrid Onegin, Vol. 1, Vol. 2 und Vol. 3, Preiser
• Prima Voce - Sigrid Onegin Vol. 1 (Aufnahmen 1919-1921), Nimbus

Literatur

• Fritz Penzoldt: Sigrid Onégin - Leben und Werk. 1939 – Neuauflage unter dem Titel: Alt-Rhapsodie. 1953³.
• Stephan Hörner: Onegin, Elisabeth Elfriede Emilie Sigrid. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 540 f.
• Isabel Sellheim: Die Familie des Malers Friedrich Overbeck (1789–1869) in genealogischen Übersichten. (= Deutsches Familienarchiv, Band 104.) Neustadt an der Aisch, 1989, ISBN 3-7686-5091-X, GW ISSN 0012-1266

Weblinks

• Literatur von und über Sigrid Onégin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Sigrid Onégin • PICA-Datensatz • Einträge im Musikarchiv)
• Discographie Sigrid Onegin
• Porträtphotos von Sigrid Onegin

Einzelnachweise

1. ↑ Isabel Sellheim: Die Familie des Malers Friedrich Overbeck (1789–1869) in genealogischen Übersichten. (= Deutsches Familienarchiv, Band 104.) Neustadt an der Aisch, 1989, ISBN 3-7686-5091-X, GW ISSN 0012-1266, S. 189
2. ↑ en:Peter Penzoldt

Personendaten
NAME	Onegin, Sigrid
ALTERNATIVNAMEN	Hoffmann, Lilly; Hoffmann-Onegin, Lilly; Hoffmann, Elisabeth Elfriede Emilie Sigrid (voller Name)
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Opern- und Konzertsängerin
GEBURTSDATUM	1. Juni 1889
GEBURTSORT	Stockholm
STERBEDATUM	16. Juni 1943
STERBEORT	Magliaso, Kanton Tessin, Schweiz