Limbaugh

Limbaugh
Rush Limbaugh (2009)

Rush Hudson Limbaugh III (IPA [ˈlim.bɑː]; * 12. Januar 1951 in Cape Girardeau, Missouri) ist ein US-amerikanischer Radiomoderator.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Rush Limbaugh wurde in Cape Girardeau geboren als Sohn von Mildred „Millie“ Carolyn (geb. Armstrong), und Rush Hudson Limbaugh jr. Sein Vater war Rechtsanwalt und Kampfflieger im Zweiten Weltkrieg, der im Gebiet China-Burma-Indien diente. Der Vorname „Rush“ erinnert an den Geburtsnamen des Familienmitglieds Edna Rush.[1] In seiner Familie gibt es etliche Juristen, neben seinem Vater auch sein Großvater und sein Bruder David. Sein Onkel Stephen N. Limbaugh sr. ist ein von Ronald Reagan ernannter Bundesrichter an einem Bezirksgericht in Missouri, und sein Cousin Stephen N. Limbaugh jr. ist Richter am Obersten Gerichtshof von Missouri. Großvater Rush Limbaugh sr. war in Missouri Staatsanwalt, Richter, Sonderbevollmächtigter und von 1930 bis 1932 Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Missouri.[2] Limbaughs Großvater war hoch angesehen als einer der „Patriarchen“ der Gesellschaft von Cape Girardeau und langjähriger Vorsitzender der Historischen Gesellschaft von Missouri. Als Rush sr. im Alter von 104 Jahren starb, war er noch immer als Anwalt tätig. Das Gebäude des Bundesgerichts in Cape Girardeau ist nach ihm benannt.

Frühe Jahre

Limbaugh begann seine Radio-Karriere als Teenager 1967[3] in seiner Heimatstadt Cape Girardeau unter dem Namen Rusty Sharpe.[1] Er schloss die Cape Central High School 1969 ab. Auf Wunsch seiner Eltern schrieb er sich an der Southeast Missouri State University ein. Nach zwei Semestern brach er sein Studium ab; nach Auskunft seiner Mutter hatte er „alles geschwänzt“, sogar eine Veranstaltung zum modernen Tanz.[1] Wie er 1992 einem Reporter sagte, „schien er an nichts anderem als Radio interessiert zu sein.“[4]

Anschließend moderierte er Musikprogramme bei wechselnden Radiostationen unter dem Pseudonym Jeff Christie. 1979 begann er für einige Jahre für das Baseball-Team der Kansas City Royals zu arbeiten.

Karriere

Rush Limbaugh ist Moderator der The Rush Limbaugh Show. Seine Sendung wird seit August 1988 landesweit ausgestrahlt; 2005 hatte sie nach einer Arbitron-Umfrage zwischen 14 und 20 Millionen Zuhörern pro Woche. Innerhalb des Segments „Talk radio“ ist damit seine Zuhörerschaft die größte in den USA.

Limbaugh begann seine Sendung 1988 und wurde von mehreren Radiosendern ausgestrahlt, später dann auch auf Stationen mit einer größeren Zuhörerschaft als dieses Programm zunehmend populär wurde. Die Show war auch ein Grund, dass Mittelwellensender sich zu einem Nachrichten- und Gesprächsmedium wandelten, als in den 1970er-Jahren die Zahl der Zuhörer sank. Die Show war jahrelang die meistgehörte Talk-Sendung in den USA, jedoch betrachtet Rush Limbaugh die Massenmedien, als wäre er selbst kein Teil davon.

Kritiker beklagen die mangelnde Balance zwischen konservativen und linken Standpunkten in Talkshows im Radio. Limbaugh entgegnet darauf, dass Zeitungen und Fernsehen seiner Auffassung nach liberale Standpunkte bevorzugten und er daher ein Gegengewicht darstelle. Limbaugh behauptet nicht ein neutraler Reporter zu sein, und steht damit im Gegensatz zu den Medien, die für sich Objektivität beanspruchen. Andererseits entschuldigte er sich bei Gelegenheit, kein Reporter zu sein, sondern ein Unterhalter (Entertainer).

Aufsehen erregte im Oktober 2003 seine Oxycontin-Sucht. In Deutschland wird der Wirkstoff Oxycodon als Schmerzmittel unter dem Handelsnamen Oxygesic verkauft und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Limbaugh wegen des Verdachts sich bei mehreren Ärzten Verschreibungen für das Schmerzmittel erschlichen zu haben, was dieser aber abstritt. Im April 2006 wurde das Verfahren unter der Bedingung eingestellt, dass Limbaugh die entstandenen Kosten der Ermittlungen von $30.000 bezahlt und sich weiterhin von seinem Arzt behandeln lässt. Davor hatte Limbaugh regelmäßig Drogensüchtige verdammt und Gefängnisstrafen für Drogensüchtige gefordert.[5]

Anfang Juli 2008 wurde bekannt, dass Limbaugh den Arbeitsvertrag mit seinem Arbeitgeber, dem Unternehmen „Premiere Radio Networks“, das zum Medienkonglomerat „Clear Channel“ gehört, bis 2016 verlängert hat und dafür insgesamt mehr als vierhundert Millionen Dollar erhält. Nach den 12 Uhr-Nachrichten redet Limbaugh drei Stunden lang „vornehmlich über Politik, über die Welt, das Leben, gerne über sich selbst.“ [6] Nach Angaben der Medienforscherin Allison Schafer von der American University in Washington, D.C. besteht die Zielgruppe von Limbaugh aus Zuhörern, die mehrheitlich weiß und eher älter sind. „Sie leben vor allem auf dem Land, sind nicht gut ausgebildet und in der Regel nicht sehr vermögend.“ [7]

In Europa kann die Sendung über die Webstreams diverser US-Stationen und über die Mittelwelle des amerikanischen Militärsenders AFN gehört werden.

Werke

  • The Way Things Ought to Be. Pocket Books, New York 1992, ISBN 067175145X.
  • See, I Told You So. Pocket Books, New York 1993, ISBN 067187120X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Paul D. Colford. The Rush Limbaugh story: talent on loan from God: an unauthorized biography. New York. St. Martin’s Press, 1993. ISBN 0-312-09906-1.
  2. St. Louis Post-Dispatch. The loudest limb on the family tree, radio's Rush Limbaugh is the 'big mouth'; branch of a solid old Cape Girardeau family. 27. September 1992.
  3. Rush Limbaugh Gives Sean a Rare Interview “, Fox News Channel, 19. Oktober 2005. 
  4. "Rush is Always Right." USA Weekend, 24-January 26, 1992, p. 7
  5. Rush Limbaugh Arrested On Drug Charges, CBS News, 28. April 2006
  6. „Rush Limbaugh. 400 Millionen Dollar für den Radiomann“, FAZ, 11. Juli 2008
  7. „Erzkonservative Radiosender in den USA. "Reden, draufhauen, auslachen" “, tagesschau, 17. Juli 2008

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