Fox News Channel

Fox News Channel
Fox News Channel
Senderlogo
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Allgemeine Informationen
Empfang: Kabel, Satellit, Satellitenradio, IPTV
Länder: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Eigentümer: News Corporation
Sendebeginn: 7. Oktober 1996
Rechtsform: Privatrechtlich
Programmtyp: Spartenprogramm (Information)
Website: Fox News Channel
Liste von Fernsehsendern
Studio A

Fox News Channel (abgekürzt FNC, Fox News) ist ein konservativer amerikanischer Nachrichtensender mit Sitz in New York. Er ging am 7. Oktober 1996 auf Sendung und gehört zum Medienkonzern News Corporation des australischen Unternehmers Rupert Murdoch. Mit durchschnittlich 1,2 Mio. Zuschauern pro Tag ist er zurzeit der meistgesehene Nachrichtensender in den USA.[1] CEO des Senders ist seit der Gründung Roger Ailes.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Rupert Murdochs News Corporation übernahm im Jahre 1985 die Holdinggesellschaft des Filmstudio 20th Century Fox und verkündete noch im gleichen Jahr Pläne, ein viertes Fernsehnetwork neben den bereits etablierten Networks ABC, CBS und NBC zu gründen. Nachdem Rupert Murdoch 1985 amerikanischer Staatsbürger geworden war (dies war nach den Regeln der amerikanischen Medienaufsicht FCC eine Voraussetzung für den Besitz von Fernsehsendern in den USA), erwarb er von Metromedia sechs Fernsehstationen in amerikanischen Großstädten. Dieser Erwerb bildete die Grundlage der Fox Broadcasting Company. Da diese im Laufe der Zeit einen erheblichen Marktanteil auf dem amerikanischen Fernsehmarkt erringen konnte, verkündete Murdoch im Januar 1996, einen 24-Stunden-Nachrichtenkanal nach dem Vorbild von CNN zu gründen. Als Chef des Senders konnte er den ehemaligen Berater der Republikanischen Partei und NBC-Mitarbeiter Roger Ailes gewinnen. [2]

Nach einer Testphase ging der Fox News Channel am 7. Oktober 1996 auf Sendung.[3] Beim Start hatte der Sender eine Reichweite von 10 Mio. Haushalten und war in den Großstädten Los Angeles und New York City zunächst nicht zu empfangen. Das Programm bestand tagsüber aus Nachrichtensendungen und abends aus Meinungsprogrammen wie The O'Reilly Report (jetzt The O'Reilly Factor), The Crier Report mit Catherine Crier und Hannity & Colmes. Ähnlich wie bei CNN wurde das laufende Programm bei aktuellen Ereignissen mit dem Fox News Alert unterbrochen. Um die Verbreitung des Senders zu vergrößern, bot Murdoch den Kabelnetzbetreibern 11 Dollar pro Kunde an, wenn diese Fox News in ihr Angebot aufnahmen.[4] Einen Rechtstreit gab es um die Einspeisung des Senders in das Kabelnetz von New York City, welches dem Medienkonzern Time Warner gehörte. Dieser hatte kurz zuvor die Muttergesellschaft des Konkurrenten CNN übernommen und deshalb die Auflage bekommen, einen zweiten Nachrichtensender in sein Kabelangebot aufzunehmen. Time Warner wählte allerdings nicht Fox News, sondern den Konkurrenten MSNBC. Der Rechtstreit wurde einschließlich mit einem Vergleich beendet, der die Übernahme des Senders in das Kabelnetz der Stadt ermöglichte.

Politische Ausrichtung

Redaktion Hannity & Colmes

FNC wirbt mit den Slogans „Fair and Balanced“ (dt.: „Gerecht und ausgewogen“) und „We report. You decide.“ (dt.: „Wir berichten. Sie entscheiden.“) und beansprucht damit, eine neutrale Berichterstattung zu betreiben. Kritiker aus konkurrierenden Medien und der Demokratischen Partei sehen dagegen eine deutlich der politischen Rechten zuneigende Ausrichtung des Senders, in besonderem Maße während des Irakkrieges, [5][6] aber auch während des Wahlkampfes zur US-Präsidentschaftswahl 2008 und seit der Amtsübernahme Barack Obamas. Dem wird vom Sender entgegengehalten, die restliche Medienlandschaft sei linkslastig; FNC betrachte „die konservative Sichtweise mit demselben Respekt wie die liberale Sichtweise.“ [7][8]

In dem Film Outfoxed des Filmproduzenten Robert Greenwald wird dem Sender einseitige Berichterstattung vorgehalten. Ehemalige Mitarbeiter von Fox News berichten darin von Anweisungen, Republikaner positiv und Demokraten negativ darzustellen. Fox News wies den Vorwurf zurück. Einige der Befragten hätten nie für den Sender gearbeitet, andere wären aufgrund von Inkompetenz entlassen worden. Der Sender bot an, alle internen Anweisungen zu veröffentlichen, wenn die Macher des Films dies im Gegenzug auch tun würden.[9]

Glenn Beck berichtet, dass Roger Ailes die „Glenn Beck Show“ vom CNN-Ableger HLN zu Fox News abgeworben habe, weil der Sender zu den wenigen Medien gehören würde, die die neue, von Präsident Obama geführte Regierung herauszufordern versuchen.[10]

Im Jahre 2009 kam es erneut zu einer Auseinandersetzung des Senders mit dem Weißen Haus. Anita Dunn, die damalige Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses warf Fox News u.a. einen "Krieg gegen Barack Obama und das Weiße Haus" vor. Der Sender wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Nachrichtensendungen zwischen 9 und 16 Uhr EST, sowie 18 und 20 Uhr EST als objektiv, die anderen Sendungen seien als Meinungsprogramme klar zu erkennen.[11] Im Januar 2010 hat die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin von 2008 und ehemalige Gouverneurin von Alaska Sarah Palin einen langfristigen Vertrag als Kommentatorin erhalten. Der Sender finanziert den Ausbau ihres privaten Wohnzimmers in Wasilla zu einem Fernsehstudio, um ihr die neue Medienrolle zu erleichtern.[12] Bereits seit 2008 moderiert Mike Huckabee, ehemaliger Gouverneur von Arkansas und Bewerber für die republikanische Präsidentschaftskandidatur 2008, eine Wochenendshow auf Fox News.

Mit dem Engagement von Glenn Beck und Sarah Palin, die Aushängeschilder der Tea-Party-Bewegung geworden sind, dient Fox News dieser Bewegung mit Berichten über ihre Veranstaltungen, Anliegen und Repräsentanten als Haussender.[13]

Programm

Studio D

Das werktägliche Programm besteht u.a. aus folgenden Sendungen:

  • Fox & Friends: Morningshow von 6 bis 9 Uhr EST, moderiert von Steve Doocy, Gretchen Carlson und Brian Kilmeade
  • Your World with Neil Cavuto: Wirtschaftssendung von 16 bis 17 Uhr EST, moderiert von Neil Cavuto
  • Glenn Beck: Meinungssendung von 17 bis 18 Uhr EST, moderiert von Glenn Beck. Beck kritisiert in seiner Sendung nahezu ausschließlich die Politik der Obama-Regierung und vermutet eine marxistische Verschwörung ("I'm just asking questions!"). Nach einer Äußerung von Beck, dass Obama ein Rassist sei und einen tiefsitzenden Hass auf Weiße hätte, haben einige Unternehmen erklärt, nicht mehr im Umfeld der Show Werbung schalten zu wollen. Am 6. April 2011 gab Fox News bekannt, dass Becks Sendung noch in diesem Jahr ausläuft. Es wurden aber bereits neue gemeinsame Produktionen angekündigt.[14].
  • Special Report with Bret Baier: Nachrichtensendung von 18 bis 19 Uhr EST mit einem Fokus auf innenpolitische Themen, moderiert von Bret Baier
  • Fox Report: Nachrichtensendung von 19 bis 20 Uhr EST, moderiert von Shepard Smith
  • The O'Reilly Factor: Meinungssendung von 20 bis 21 Uhr EST, moderiert von Bill O'Reilly. Dies ist die meistgesehene Talkshow im US-Kabelfernsehen. O'Reilly behandelt dabei kontroverse Themen aus der öffentlichen Diskussion und weist pointiert auf Widersprüche in Aussagen von Politikern hin. Die politische Ausrichtung gilt als konservativ, die Sendung will sich bewusst von Medien abgrenzen, die von den Sendungsverantwortlichen als linksliberal empfunden werden.
  • Hannity: (bis 2008 Hannity & Colmes) Meinungssendung von 21 bis 22 Uhr EST, moderiert vom Radiomoderator Sean Hannity. Auch diese Sendung zeichnet eine deutlich politisch konservative Ausrichtung aus.
  • On the Record with Greta Van Susteren: Meinungssendung von 22 bis 23 Uhr EST, moderiert von der Anwältin und ehemaligen Juraprofessorin Greta Van Susteren. Die Sendung bietet tiefergehende Analysen von aktuellen Themen an, hat aber ebenfalls eine konservative Ausrichtung.

Ableger und Beteiligungen

Seit dem 15. Oktober 2007 macht der Wirtschaftssender Fox Business Network seinem Gegenstück CNBC USA Konkurrenz und plant sein Programm auch weltweit zu senden.

Einzelnachweise

  1. TV Week: CNN Ratings Down; Fox, MSNBC Grow, abgerufen am 8. Februar 2010
  2. JSOnline.com, 31. Januar 1996: Murdoch taps Ailes for new network Former CNBC chief set to direct 24-hour news channel, take on CNN, abgerufen am 8. Februar 2010
  3. News Corporation: FOX News Channel, abgerufen am 8. Februar 2010
  4. Multichannel News: Bold grab for subs: Murdoch offers $11 to carry Fox News., abgerufen am 8. Februar 2010
  5. Timothy Noah, Slate, 31. Mai 2005: Fox News admits bias!, abgerufen am 8. Februar 2010
  6. Democratic Party, 25. September 2006: Dean On President Clinton Standing Up To Right-Wing Propaganda On Fox News Sunday, abgerufen am 8. Februar 2010
  7. Australian Associated Press, 26. October 2004: News Corp denies Fox News bias, abgerufen am 8. Februar 2010
  8. Financial Times, 6. Oktober 2006: Interview transcript: Rupert Murdoch and Roger Ailes, abgerufen am 8. Februar 2010
  9. Fox News Channel, 13. Juli 2004: 'Outfoxed' Attempts to Show FOX News' Bias, abgerufen am 8. Februar 2010
  10. Los Angeles Times, 6. März 2009: Fox News' Glenn Beck strikes ratings gold by challenging Barack Obama, abgerufen am 8. Februar 2010
  11. The New York Times, 11. Oktober 2009: Fox’s Volley With Obama Intensifying, abgerufen am 8. Februar 2010
  12. Mark Leibovich, The New York Times, 5. Februar 2010: Palin, Visible and Vocal, Is Positioned for Variety of Roles, abgerufen am 8. Februar 2010
  13. Neue Zürcher Zeitung-online, Angriff der Milliardäre
  14. http://www.foxnews.com/entertainment/2011/04/06/fox-news-announces-new-projects-glenn-beck/ Fox News Announces New TV, Digital Projects With Glenn Beck

Weblinks

 Commons: FOX News Channel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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