- Lincoln Hall
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Lincoln Hall (* 1956) ist einer der bekanntesten australischen Bergsteiger, mit jahrzehntelanger Klettererfahrung in Neuseeland, im Himalaja, in der Antarktis und den Anden. 1984 scheiterte er knapp bei seinem ersten Versuch, den Mount Everest (ohne künstlichen Sauerstoff und auf einer neuen Route) zu besteigen. Bekannt wurde er durch die erfolgreiche Besteigung des Mount Everest bei seinem zweiten Versuch im Jahr 2006, die er nur wie durch ein Wunder überlebte und später in einem Buch beschrieb. Hall lebt in Australien, tourt mit Vorträgen über seine Expeditionen und ist Autor mehrerer Bücher.
Inhaltsverzeichnis
Ereignisse vom Mai 2006
Hall hat den Gipfel des Mount Everest am frühen Morgen des 25. Mai 2006 erreicht, als ihn plötzlich beim Abstieg die Höhenkrankheit befällt. Bedingt durch Sauerstoffmangel bildet sich ein Hirnödem, er wird bewusstlos und die begleitenden Sherpas können nicht verhindern, dass sich sein Zustand immer weiter verschlechtert, wobei sie ihm einen Großteil des für den eigenen Abstieg erforderlichen Flaschensauerstoffs spenden. Nachdem sie keinen Puls und keine Atmung mehr erkennen und vermeintlich seinen Tod feststellen, wachen sie noch weitere zwei Stunden neben dem reglosen Körper, dann lassen sie ihn auf etwa 8600m zurück, um ihr eigenes Leben zu retten. Im Lager berichten sie von Halls Tod, diese Nachricht wird daraufhin im Internet verbreitet und auch telefonisch an dessen Familie weitergegeben.[1]
Währenddessen hat Hall Glück im Unglück und aufkommende Bewölkung verhindert, dass die Nachttemperaturen unter minus 25°C sinken. Er wacht mehrmals auf und schläft wieder ein, aber durch seine Erfahrungen in Meditation und Yoga gelingt es ihm schließlich, regungslos liegend bei Bewusstsein zu bleiben. Am folgenden Morgen finden ihn ahnungslose Bergsteiger zufällig auf, bei Bewusstsein, stark unterkühlt und mit geöffneter Kleidung. Trotz seines kritischen Zustandes gelingt Hall mit Hilfe der Gruppe der Abstieg und er erreicht das Lager auf den eigenen Beinen, was später als nahezu medizinische Unmöglichkeit angesehen wird.
Parallelen zu David Sharp
Die wundersame Rettung führte zu heftigen Diskussionen über den Tod von David Sharp, der nur wenige Tage zuvor fast am gleichen Ort zusammengebrochen eine Nacht verbrachte, ebenfalls auf dem Rückweg von der erfolgreichen Besteigung des Gipfels.[1] Oberflächlich betrachtet wurde gefolgert, dass dann auch Sharp hätte gerettet werden können, da vor seinem Tod noch etwa 40 Personen an ihm vorbei gingen. Sharps Zustand war allerdings erheblich schlechter und im Gegensatz zu Hall war er zu keiner aktiven Mithilfe fähig, was in dieser Höhe nach Aussage von Bergsteigern wie Mark Inglis eine Rettung unmöglich machte [2], siehe auch Russell Brice und Everest - Spiel mit dem Tod, Staffel 1.
Publikationen
- Totgesagt: Mein Überlebenskampf am Everest. Frederking & Thaler, München, November 2008, ISBN 978-3-89405-750-3
Weblinks
- Literatur von und über Lincoln Hall im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Seite von Lincoln Hall
- Frederking & Thaler: PDF über Totgesagt: Mein Überlebenskampf am Everest
Verweise
- ↑ a b Dark Summit — The True Story of Everest’s Most Controversial Season (HTML). Abgerufen am 26. August 2011.
- ↑ Interview mit Mark Inglis (HTML). Abgerufen am 26. August 2011.
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