Linzer Synagoge

Linzer Synagoge
Die Linzer Synagoge in der Bethlehemstraße

Die Linzer Synagoge ist ein jüdisches Gebetshaus in der Bethlehemstraße 26 im Rathausviertel von Linz. Sie wurde am 2. April 1968 eingeweiht.

Geschichte

Juden wohnten in Linz seit der Mitte des 13. Jahrhunderts nicht in einem Ghetto, sondern integriert im Gebiet des heutigen Altstadtviertels. Ab 1420 setzten – nach antisemitischen Gerüchten über einen Hostienfrevel – Vertreibungen und Dezimierungen der jüdischen Gemeinde ein („Wiener Gesera“), die mehrere Jahrhunderte andauern sollten. Andererseits wurde Linz auch zu einer Wirkungsstätte des jüdischen Leibarztes Kaiser Friedrichs III., Jacob ben Jechiel Loans, und des bekannten deutschen Hebraisten Johannes Reuchlin, der ein gern gesehener Gast am Linzer Hof Friedrichs III. war.

Juden waren in den nächsten Jahrhunderten nur auf Märkten anzutreffen; das Wohnrecht innerhalb der Stadt wurde ihnen verwehrt.

Erst im 19. Jahrhundert verbesserte sich die Lage der Linzer Juden. Vor allem aus der Gegend von Nürnberg und aus Böhmen und Mähren wanderten Juden in die Stadt ein. In der „Unteren Badgasse“ befand sich zu dieser Zeit ein eher provisorisches Bethaus.

Da die jüdische Gemeinde kontinuierlich wuchs, entschloss man sich 1877 zum Bau einer Synagoge in dem von dem Kasseler Architekten Albrecht Rosengarten für Synagogen kreierten historistischen bzw. neuromanischen Stil. Sie befand sich am Ort der heutigen Synagoge in der Bethlehemstraße.

In der so genannten „Reichspogromnacht“ am 10. November 1938 wurde diese Synagoge ein Raub der Flammen.

Moderne Synagoge

Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft wurden überlebende Häftlinge des KZ Mauthausen bevorzugt in Linz untergebracht. Dadurch kam es bereits in den ersten Nachkriegsjahren zu einer Wiedergründung der Israelitischen Kultusgemeinde in Linz. Mehrere Jahre lang war Simon Wiesenthal geschäftsführender Präsident.

Auf dem Gebiet der heutigen Synagoge befanden sich bis 1967 die Ruinen des 1938 zerstörten Bethauses.

1965 hatte die oberösterreichische Landesregierung den Beschluss gefasst, als Geste der Wiedergutmachung Beihilfe zum Bau einer neuen Synagoge zu leisten.

Diese wurde nach Plänen von Fritz Goffitzer im modernistischen Stil erbaut. Am 2. April wurde sie nach jüdischem Ritus eingeweiht und bietet seither der zwar kleinen, jedoch wachsenden Linzer Gemeinde ein würdiges Gotteshaus.

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