Liutold von Eppenstein

Liutold von Eppenstein

Liutold von Eppenstein, auch Luitpold von Eppenstein, (* um 1050; † 12. Mai 1090) war 1077 bis 1090 Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona.

Leben

Er war ein Sohn Graf Markwarts IV. von Eppenstein und der Liutbirg von Plain, Tochter von Graf Liutold II.

In der Nachfolge seines Vaters, der auch nach der Absetzung Herzog Adalberos, seines Großvaters, die herrschende Kraft in Kärnten blieb, gelangte Liutold 1076/77 unter Absetzung des Zähringers Berthold durch König Heinrich IV. zur Herzogswürde, allerdings in einem beschnittenen Herzogtum: Es waren ausgegliedert worden: Friaul (an Patriarch Sieghard von Aquileia, † 1077), Istrien (kam nach Sieghards Tod wieder an Liutold) und Krain (ebenso an Aquileia, einige Zeit später) und auch die Kärntnermark (an die Otakare). Die Mark Verona blieb Liutold erhalten.

Die Erhebung Liutolds erfolgte im Anschluss an den Canossagang Heinrichs IV. und nach der Wahl des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden, da sich der König von seinem treuen Parteigänger Liutold durch die schroffen Engpässe Karantaniens, wahrscheinlich über den Predilpass und durchs Gailitztal, zurück ins Reich geleiten ließ. Liutold war auch bei den späteren Rom-Zügen Heinrichs IV. an dessen Seite.

Das Zusammenspiel mit seinen Brüdern Ulrich, Hermann und Heinrich funktionierte sehr gut und so konnten sich die Eppensteiner im Reich bestens positionieren. Ulrich wurde 1077 als Abt von St. Gallen installiert und 1085 zusätzlich als Patriarch von Aquileia, Hermann 1085 als Gegenbischof von Passau, Heinrich als Vogt von Aquileia und wahrscheinlich 1077–1093 als Markgraf von Istrien und (wahrscheinlich) Krain.

In die zweite Hälfte seiner Amtszeit fällt vermutlich der Bau der Burg Eppenstein, nach der das Adelsgeschlecht später benannt wurde.

Angeblich wurde er sogar 1086–1090 Markgraf von Steiermark anstelle des für abgesetzt erklärten Markgrafen Otakar.

Liutold war zweimal verheiratet, hinterließ aber keine erbberechtigten Söhne. Er starb, laut einer fragwürdigen Quelle als Thronusurpator, im Jahre 1090 und ist begraben im Stift St. Lambrecht.

Literatur

  • Karl-Engelhard Klaar: Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten (1966)
  • Heinz Dopsch: Liutold von Eppenstein, Herzog von Kärnten. In: Lexikon des Mittelalters, Band 5, Sp. 2040–2041.
Vorgänger Amt Nachfolger
Markwart IV. Herzog von Kärnten
1076–1090
Heinrich III.
Berthold II. Markgraf von Verona
1076–1090

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Luitpold von Eppenstein — Liutold von Eppenstein, auch Luitpold von Eppenstein, (* um 1050; † 12. Mai 1090) war 1077 bis 1090 Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona. Leben Er war ein Sohn Graf Markwarts IV. von Eppenstein und der Liutbirg von Plain, Tochter von Graf… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulrich I. von Eppenstein — Ulrich von Eppenstein (* um 1055; † 21. Dezember 1121) aus dem Hause der Eppensteiner war Abt von St. Gallen (ab 1077), Gegenabt von Reichenau (1079) und Patriarch von Aquileia (ab 1086). Ulrich war der Sohn von Markwart IV. von Eppenstein und… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulrich von Eppenstein — (* um 1055; † 21. Dezember 1121), manchmal auch als Ulrich III. von Eppenstein bezeichnet, aus dem Hause der Eppensteiner war Abt von St. Gallen (ab 1077), Gegenabt von Reichenau (1079) und Patriarch von Aquileia (ab 1086). Ulrich war der Sohn… …   Deutsch Wikipedia

  • Liutold — ist der Name von Liutold von Admont († 1171), von 1165 bis 1171 Abt des Klosters Admont Liutold von Eppenstein (auch Luitpold von Eppenstein; * um 1050; † 1090), von 1077 bis 1090 Herzog von Kärnten und Markgraf von Verona Siehe auch: Leopold,… …   Deutsch Wikipedia

  • Eppenstein (Begriffsklärung) — Eppenstein steht für: die Gemeinde Eppenstein in der Steiermark (Österreich) die Burg Eppenstein in der Steiermark (Österreich) das Adelsgeschlecht Eppensteiner Eppenstein ist der Name folgender Personen: Adalbero von Eppenstein (um 980 1039),… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzog von Kärnten — Das Herzogtum Kärnten bestand als eigenständiges Herzogtum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs von 976 bis 1335. Es ging aus dem slawischen Fürstentum Karantanien hervor, das Mitte des 8. Jahrhunderts unter fränkische Oberhoheit kam und bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Herzöge von Kärnten — Das Herzogtum Kärnten bestand als eigenständiges Herzogtum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs von 976 bis 1335. Es ging aus dem slawischen Fürstentum Karantanien hervor, das Mitte des 8. Jahrhunderts unter fränkische Oberhoheit kam und bis… …   Deutsch Wikipedia

  • Markgraf von Verona — Die Markgrafschaft Verona (Mark Verona, Mark Verona und Aquileia, Veroneser Mark) war ein mittelalterliches Herrschaftsgebiet, dessen Territorium faktisch ganz Nordostitalien umfasste. Sie wurde im Jahre 952 dem italienischen König Berengar II.… …   Deutsch Wikipedia

  • Berthold I. von Zähringen — (* um 1000; † 6. November 1078 in Weilheim an der Teck), genannt der Bärtige, war Herzog von Kärnten von 1061 bis 1077 und Markgraf von Verona. Leben Der wahrscheinlich mütterlicherseits mit den Staufern verwandte Berthold war Graf in… …   Deutsch Wikipedia

  • Herren von Wildon — Die Herren von Wildon (Wildoner, Wildonier, Herren von Wildonie) waren ein steirisches Ministerialengeschlecht, das die Geschicke der Steiermark im 12. und 13. Jahrhundert vor allem als Inhaber des erblichen Marschall und auch des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”