Grafen von Plain

Grafen von Plain

Die Grafen von Plain (von Pleien, Pleyen, Blainn, Plagen, Plaigen, Pleigin; de Plagio, de Plagin, de Plaie, de Pleige; auch: die Plainer), kamen bereits vor 800 n. Chr. von Frankreich ins Noricum, hier teilten sie sich in vier Stämme auf, welche sich vorwiegend im Salzburger und Reichenhaller Raum verbreiteten.

Inhaltsverzeichnis

Bekannte Plainer

Werigand († 31. Oktober 1122/23) erbaute um das Jahr 1100 die Burg Plain. Er nahm 1108 den Namen seiner Burg an und war der erste „Graf von Plain“. 1123 bestiftete er noch das spätere Kloster Höglwörth.

Die Nachfolge trat sein Sohn Liutold I. († 23. Jänner 1164) an, der den Titel bis in das Jahr 1164 innehatte. Ihm wurde auch das Amt des Vogts von St. Peter in Salzburg und von Frauenchiemsee verliehen.

Im Auftrag Barbarossas zogen die Plainer 1167 unter Liupolt (1135/40–1193), Sohn von Liutold I., gegen Salzburg. Sie verwüsteten die Stadt und Festung, um die Reichsacht zu vollziehen. Auch unter Liupolt wurde der Einfluss der Plainer vergrößert. Er wurde 1187/88 Graf von Hardegg; somit nannten sich alle weiteren Generationen „Grafen von Plain und Hardegg“. 1190 wird er als Vogt von Berchtesgaden erwähnt.

Nach seinem Tod 1193 übernahm sein jüngerer Bruder Heinrich I. († 30. Oktober 1193/97) die Amtsgeschäfte und wurde auch Vogt von Herrenchiemsee.

Konrad I. – Sohn Heinrichs I. – (* 1180; † 4. April 1250) führte eine unauffällige Grafschaft. Unklar ist, ob Konrad II. († 1249/50) der Sohn von Konrad I. war oder möglicherweise mit diesem identisch.

Der Nachfolger Otto II. (* um 1225; † 26. Juni 1260) wird als Graf von Plain (1250–1260) sowie ab 1251 auch als Graf von Hardegg genannt. Sein jüngerer Bruder Konrad III. (* 1230; † 26. Juni 1260) war auch Vogt von Höglwörth. 1254 belehnte König Ottokar II. Otto und Konrad mit Stadt und Herrschaft Retz. Beide fielen 1260 bei Staatz/Laa gegen die Ungarn, worauf ein Großteil der Besitztümer (wie der spätere Rupertiwinkel) an das Erzstift Salzburg und die Vogtei über Michaelbeuern an das Schaunberger Geschlecht ging. Die steirischen Besitzungen wurden hauptsächlich von den Grafen von Pfannberg geerbt.

Mit Otto und Konrad erlosch 1260 das Geschlecht im Mannesstamm bzw. verschwand es unter den Ministerialen.

Stammliste der Plainer

(Nach Genealogie-mittelalter.de)

A Werigand († 1123)

B Liutold I. († 1164), oo I. NN, oo II. Uta/Oda von Peilstein († vor 1170), Tochter von Graf Konrad I.
C I. Liutold II. († 1164)
C II. Liupolt/Liutpolt († 1193), oo Ita/Ida von Burghausen († nach 1210, Sieghardingerin), Tochter Graf Gebhards I.
D Liutold III. (X 1219), oo Heilwig von Leuchtenberg, Tochter von Gebhard II.
E? Liutold IV./VI. († 1248), oo Eufemia
E Heilwig († nach 1256), oo Graf Heinrich von Schaunberg († 1276/81)
D Gebhard († 1232), Bischof von Passau
D? Heinrich II. († 1237/47), Abt von Kremsmünster
D? Sophia, oo Graf Otto von Spanheim-Lebenau († 1205)
D NNw, Nonne in Admont
C II. Heinrich I. († 1196/97), oo Agnes von Wittelsbach († um 1200), Tochter Herzog Ottos I. von Bayern
D Otto I. († 1197)
D Konrad I. (II.) († 1250), oo I. NN, oo II. Bertha († 1247)
E II. Otto II. (X 1260), oo Willibirg von Helfenstein († 1314), Tochter von Ulrich II.
E II. Konrad III. (X 1260), oo Eufemia von Ortenburg († nach 1292), Tochter Hermanns II.
F Eufemia († nach 1304)
F Agnes, oo Graf Heinrich von Pfannberg († 1282)
E II. Eufemia († 1254), oo Hermann von Ortenburg
E II. Maria († nach 1299), oo Ulrich I. von Neuhaus († 1282) (Witigone)
E ? Liutold V., oo Sophia von Ernstbrunn
F ? Liutold VI. († 1248)
F ? Heilwig († nach 1256) siehe oben
C II. Chunigundis, Nonne in Admont
C II. Bertha, Nonne in Admont

Weitere Besitzungen

Verwandte Themen

  • Der Wallfahrtsort Maria Plain mit Kloster liegt auf dem Plainberg am Stadtrand Salzburgs.
  • Die Gemeinde Plainfeld geht vermutlich nicht auf die Plainer zurück.

Weblinks

 Commons: Counts of Plain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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