Lochmünze

Lochmünze
25-Peseten-Stück, eine spanische Lochmünze

Als Lochmünze wird in der Numismatik eine Münze bezeichnet, die in der Mitte ein Loch besitzt. Grund für die Produktion von Lochmünzen ist die Materialeinsparung, die durch das Loch erzielt wird. Wurde das Loch jedoch nach dem Prägen später in die Münze eingefügt, so spricht man von einer gelochten Münze. Münzen werden zum Beispiel zum Entwerten oder um sie an einer Kette anhängen zu können nachträglich gelocht.

Deutschland

In Deutschland gab es nie Lochmünzen als reguläres Zahlungsmittel, jedoch wurden von der Deutschen Regierung in Deutsch-Ostafrika zwischen 1913 und 1914 5-Heller-Stücke aus Kupfernickel mit Loch in einer Auflage von 3.000.000 ausgegeben. Das zugehörige 10-Heller-Stück wurde zwischen 1908 und 1914 geprägt, besaß eine Auflage von 3.200.526 Stück und bestand ebenfalls aus Kupfernickel.

1918 wurden in Belgien von der Deutschen Besatzungsmacht 50-Centimen-Stücke aus Zink ausgegeben, die ebenfalls Lochmünzen waren. Die Auflage für diese Stücke lag bei 7.397.000.

Die bisher letzten deutschen Lochmünzen wurden zwischen 1940 und 1941 von der Reichskreditkasse ausgegeben. Im Umlauf waren sie vor allem in den besetzten Gebieten in Osteuropa, nicht jedoch in Deutschland selbst. Dabei handelte es sich um 5- bzw. 10-Pfennig-Stücke aus Zink.

Noch in Verwendung:

Heutige Lochmünzen, sind z. B. die japanischen 5- und 50-Yen-Münzen, sowie die seltene 25 Piaster Münze von Ägypten.

5 Yen
50 Yen

Nicht mehr in Umlauf und Verwendung:

Europa

Beispiele für Lochmünzen europäischer Länder sind:

  • Spanien: 25 Pesetas (1990 bis 2001 im Umlauf), die frühere 50 Centimos Münze war auch eine Lochmünze.
  • Norwegen: 1 Krone (seit 1997), 5 Kronen (seit 1998)
  • Belgien: Die belgische 25 Centimes Münze war nach dem 1 Weltkrieg bis zur deutschen Besatzung im 2 Weltkrieg eine Lochmünze. Während der deutschen Besatzung wurde die Münze aus minderwertigem Material hergestellt weshalb das Loch der Schwachpunkt der Münze war, so dass die alten Münzen heute leicht in der Hand kaputt gehen. Die geprägte 5 Centimes Münze vor dem 1 Weltkrieg war ebenfalls eine Lochmünze.
  • Dänemark: 25 Öre (1924–1948, 1966–1988) und 1, 2 und 5 Kronen (seit 1990/1992) Von 1924 waren alle dänischen Öre-Münzen mit einem Loch geprägt. Die Lochmünzen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg durch lochlose Münzen ersetzt, 1967 wurden die Löcher jedoch wieder eingeführt, aber nur für das 25-Øre-Stück.
  • Frankreich hatte bis zur deutschen Besetzung im zweiten Weltkrieg eine 10 c Lochmünze.
  • Die 2 Filler Münze von Ungarn (seit Jahren außer Kurs) war eine Lochmünze und aus Aluminium.

Andere Länder

1-Cent- und 10-Cent-Münze des Ostafrikanischen Schilling

In China symbolisierten Lochmünzen mit ihrer äußeren Rundform und ihrem quadratischen Mittelloch Himmel und Erde. Viele chinesische Amulette sind wie Lochmünzen geformt. Siehe Käsch (Cash-Münzen). Damals hatten auch einige libanesische Münzen ein Loch. Eine weitere Lochmünze war die 20 Cent Münze des unabhängigen Staates Laos, die Frankreich eingeführt hat, welche Laos bis zur Ausgabe eigener Münzen 1952 noch nutzte. Auch in Britisch-Ostafrika war die 1, 5 und 10 Cent Münze eine Lochmünze.


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