- Lockenwickler
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Als Locken bezeichnet man (beim Menschen) gekräuseltes Haar.
Inhaltsverzeichnis
Veranlagung
Die Art der Haarausbildung (glatt, gewellt, gelockt) hängt maßgeblich von der Haarform, also dem Haarquerschnitt, ab. Haare von Ostasiaten haben einen runden Querschnitt, wodurch sie meist sehr glatt sind. Der europäische Typ weist zumeist einen runden bis ovalen Querschnitt auf, wodurch die Haare glatt sind oder zur Bildung von Locken neigen. Afrikaner haben dagegen oftmals Haare mit stark elliptischem Querschnitt. Darum bilden ihre Haare meist sehr starke und kleine Locken.
Kulturelle Bedeutung - Geschichte der künstlichen Locken
Schon früh versuchten Menschen, ihr Haar künstlich zu locken. Archäologen haben in Ägypten Tonwickler ausgegraben, die zeigen, dass man am Nil schon 3.100 Jahre v. Chr. Haare zu Locken aufdrehte. Auch die antiken Römer verwendeten eine Methode, sie verformten die Haare mit dem Calamistrum, einem Röhrchen, in das ein heißer Stab eingeschoben wurde. In der Neuzeit wurden Locken mit erhitzten Quetsch- und Papilloteisen ins Haar gebracht. Im 18. Jahrhundert wurden Perücken in kochendes alkalisches Boraxwasser gelegt, dadurch entstanden auf der Perücke Locken. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der Franzose Marcel Grateau das Ondulier-Eisen für Locken, die aber nur bis zur nächsten Wäsche hielten. In Deutschland wickelte man das Haar auf vom Kopf abstehende Stäbchen aus Metall und tränkte das Haar mit Pottasche und Rosenöl, ebenfalls eine alkalische Lösung. Vier bis fünf Stunden wurde dies dann bei 120 Grad erhitzt und dann zur Fixierung abgekühlt. Karl Nessler stellte 1906 die Dauerwelle in London vor. Sie wurde 1910 patentiert.
Lockenwickler
Lockenwickler sind im Wesentlichen zylinderförmige Gegenstände, um Haare (besonders bei Frauen) aufzuwickeln und im aufgewickelten Zustand zu fixieren, bis sie die Form angenommen haben bzw. trocken sind. Lockenwickler in Form einer biegsamen Rolle aus Schaumstoff (auf dem Bild rechts zu sehen) werden Papilotten genannt. Es gibt Heizwickler, die zum Ziel haben, die Locken durch die Hitze in Form zu bringen.
Herstellung von Lockenwicklern
Lockenwickler wurden vor dem industriellen Zeitalter entweder aus Holzstäbchen selbst hergestellt oder Eisenrollen (Papilloten) wurden als solche verwendet.
Heute werden Lockenwickler extrudiert, gespritzt, gewickelt oder in Spezialverfahren hergestellt. Dabei kommen überwiegend Kunststoffe zur Anwendung, aber auch Aluminium, Schaumschnüre und Messingdraht.
Siehe auch
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