Anton Aloys (Hohenzollern-Sigmaringen)

Anton Aloys (Hohenzollern-Sigmaringen)
Fürst Anton Aloys

Anton Aloys[1] Meinrad Franz von Hohenzollern-Sigmaringen (* 20. Juni 1762 in Sigmaringen; † 17. Oktober 1831 in Sigmaringen) war der siebte Fürst sowie der erste souveräne Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Anton Aloys war der Sohn des Fürsten Karl Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen (1724–1785) aus dessen Ehe mit Johanna (1727–1787), Tochter des Grafen Franz Wilhelm von Hohenzollern-Berg. Der Prinz wuchs vornehmlich in ’s-Heerenberg und auf den niederländischen Gütern seiner Mutter auf und wurde später an den Universitäten Freiburg und Ingolstadt ausgebildet.

Er heiratete am 13. August 1782 im Schloss Dhaun Amalie Zephyrine (1760–1841), Tochter des Fürsten Philipp Joseph von Salm-Kyrburg. Im Jahr 1785 trat er die Nachfolge seines Vaters an und erbte zwei Jahre später beim Tod seiner Mutter mit der Grafschaft Berg-s'Heerenberg deren reiche niederländischen Besitzungen. Bei der Krönung Kaiser Leopolds II. 1790 versah Anton Alois das Erbkämmereramt des Reiches.

Beim Ausbruch des Koalitionskrieges floh Anton Aloys nach Wien und kehrte 1796 wieder zurück. Im Jahr 1802 verlor er seine sämtlichen niederländischen Besitzungen und erhielt dafür als Entschädigung die Herrschaft Glatt und die säkularisierten Klöster Inzigkofen, Beuern und Holeschein.

Der Fürst trat 1806 unter der Garantie völliger Souveränität dem Rheinbund bei. Das Verhältnis zu Napoleon Bonaparte gestaltete sich für die schwäbischen Hohenzollern profitabel. Neben einiger ehelichen Verbindungen mit dem kaiserlichen Frankreich, erhielt Anton Alois von Napoleon die Herrschaften Achberg und Hohenfels sowie die volle Souveränität über alle ritterschaftlichen Gebiete seines Landes. Beim Wiener Kongress, an dem Anton Aloys teilnahm, wurde seine Souveränität anerkannt und er erhielt zusätzlich seine früheren Besitzungen in Bayern und, unter geänderten Verhältnissen, den Niederlanden für sein Haus zurück. Im Jahr 1815 wurde das Fürstentum Mitglied des Deutschen Bundes.

Unter Fürst Anton Aloys wurde zwischen 1815 und 1817 der so genannte „Fruchtkasten“ des Schlosses Sigmaringen zum fünfgeschössigen Kavaliersbau, dem so genannten „Wilhelmsbau“, umgebaut. Er war Träger des „Großkreuzes des königlichen Ordens beider Sizilien“, „Ritter des königlich preußischen schwarzen und roten Adlerordens“ und des „königlich bayrischen St. Hubert Ordens[2] sowie Inhaber des Kreis-Kürassier-Regiment (kath.) des Schwäbischen Reichskreises [3].

Anton Aloys hatte jedoch immer eine recht provinzielle Betrachtungsweise, seine nicht vorhandene Weltoffenheit wurde von seinem Enkel Karl Anton zu Hohenzollern (1811–1885) mit den Worten er „wusste einen weiten Horizont nicht zu überblicken“ umschrieben.[4]

Nachkommen

Aus seiner Ehe hatte Anton Aloys folgende Kinder:

  • Sohn (*/† 1783)
  • Karl (1785–1853), Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen
∞ 1. 1808 Prinzessin Antoinette Murat (1793–1847)
∞ 2. 1848 Prinzessin Katharina zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (1817–1893)

Einzelnachweise

  1. auch Alois
  2. Fürst freut sich über Orden beider Sizilien. In: Schwäbische Zeitung vom 14. Januar 2009
  3. Siehe auch Truppen des Schwäbischen Reichskreises#Regimenter 1694 bis 1791
  4. Von Paris nach Krauchenwies - Migration im Dienst der Dynastie am Beispiel von Antoinette Murat. Vortrag von Carmen Ziwes am 25. November 2010 in Krauchenwies

Literatur

  • Fidelis Baur: Geschichte der hohenzollernschen Staaten Hechingen und Sigmaringen. Von den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage, durchaus nach den Quellen bearbeitet. Bucher und Liener, Sigmaringen 1834, S. 57ff.
  • Gustav Schilling: Geschichte des Hauses Hohenzollern in genealogisch fortlaufenden Biographien aller seiner Regenten von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten, nach Urkunden und andern authentischen Quellen. Fleischer, Leipzig 1843, S. 292ff.
  • Friedrich August Schmidt, Bernhard Friedrich Voigt: Neuer Nekrolog der Deutschen. Band 10, Teil 1. Voigt, Ilmenau 1832,ZDB-ID 516094-7, S. 914ff.
  • Günter Schmitt: Sigmaringen. In: Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 3: Donautal. Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach 1990, ISBN 3-924489-50-5, S. 41–62.
  • Eugen Schnell: Anton Aloys von Hohenzollern-Sigmaringen. Leben und Wirken eines guten Fürsten, eines edlen Menschen, eines wahren Mannes des Volkes. Zur 25jährigen Erinnerung des 17. Oktober 1831. Liehner, Sigmaringen 1856, online.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen
1785–1831
Karl

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