- Lorentz Dietrichson
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Lorents Henrik Segelcke Dietrichson (* 1. Januar 1834 in Bergen; † 1917) war ein norwegischer Kunst- und Literaturhistoriker sowie Dichter. Er studierte in Christiania (Oslo) und machte sich schon damals durch witzige Studentenlieder, die 1859 unter dem Titel Samfundsviser og Sange af Jörgen Latiner gesammelt erschienen, einen Namen.
Nachdem er einige Zeit an den Bibliotheken Schwedens gearbeitet und die literarhistorische Schrift Om Läredigtet i Nordens poetiske Litteratur (1860) veröffentlicht hatte, erhielt er 1861 eine Anstellung als Dozent an der Universität Uppsala, wurde 1866 zum Amanuensis (Sekretär) beim Nationalmuseum, 1868 zum Professor an der Akademie der Künste zu Stockholm ernannt und wirkte später auch einige Jahre (1870-73) an der Gewerbeschule daselbst. Seit 1875 bekleidete er die außerordentliche Professur der Kunstgeschichte an der Universität zu Christiania, wo er zugleich erster Direktor der Nationalgalerie, der Kupferstichsammlung und des Kunstgewerbemuseums ist, durch dessen Mitbegründung er dauernden Einfluss auf die nordische Kunstentwickelung ausgeübt hat. Wiederholte Studienreisen führten ihn nach Italien (1862-65 fungierte er als Konsulatssekretär in Rom), Griechenland, Kleinasien, Ägypten, Russland etc.
Von seinen Werken verdienen namentliche Hervorhebung: Indledning i Studiet af Sveriges Litteratur i vort Aarhundrede (Kopenhagen 1862); Omrids af den norske Poesies Historie (das. 1866-69, 2 Bde.); Det Skönas Verld. Estetikens och Konsthistoriens Hufvudläror (Stockholm 1860-70); Fran min Vandringstid (das. 1873-75, 3 Bde.); Christusbilledet (Kopenhagen 1880); Antinoos, eine kunstarchäologische Untersuchung (Christiania 1884); Fra Kunsten's Verden (Kopenhagen 1885). Außerdem verfasste er Monographien über Runeberg (Stockholm 1864) und Tidemand (1878-79), mehrere Schauspiele (En Arbetare, Karl Folkunge etc.), die Dichtung Kivleslatten (1879) und zahlreiche kritische und kunsthistorische Aufsätze in norwegischen, schwedischen und deutschen Zeitschriften. 1875-76 gab er eine Tidskrift for Konst och Konstindustri in Stockholm heraus. Dietrichson war seit 1862 mit der norwegischen Malerin Mathilde Bonnevie (* 12. Juli 1837 zu Christiania) verheiratet, die ihn auf seinen Reisen begleitete.
Weblinks
- Literatur von und über Lorentz Dietrichson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Antinoos: Eine kunstarchäologische Untersuchung von L. Dietrichson
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorien:- Kunsthistoriker
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