- Tidemand
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Adolph Tidemand (* 14. August 1814 in Mandal; † 25. August 1876 in Christiania) war der führende norwegische Genremaler des Realismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adolph Tidemand wuchs auf in Mandal, wo sein Vater Zollinspektor war. Er erhielt zunächst privaten Zeichenunterricht. Aufgrund von Familienbanden kam er auf die Zeichenschule in Christiania und studierte 1832–37 in Kopenhagen. 1833 wurde er Schüler der Königlich Dänischen Kunstakademie, wo er bereits 1835 erstmals ausstellte.
1837–41 setzte er seine Studien an der Kunstakademie Düsseldorf fort. Dort malte er einen Bauernhof und 1838 das Bild "Von der Küste Heimkehrende Fischer", welches auf Initiative von Thomas Fearnley und anderen vom Kunstverein Christiania angekauft wurde. Sein Bild "Gustav Vasa taler til dalalmuen i Mora kirke" (1841) wurde an einen deutschen Kunstverein verkauft und rief solche Begeisterung hervor, dass es bald darauf in Christiania ausgestellt wurde. 1841 ging er mit seinem Bruder Emil auf eine Studienreise nach Italien ("Neapolitanische Fischer", 1842). In den Jahren 1842–45 reiste er viel in Norwegen herum, nach Østerdalen, Gudbrandsdalen, Sogn, Hardanger und Telemark. Auf diesen Reisen entstanden die Bilder "Eventyrfortellersken" (1844), "Søndagskveld i en hardangersk røkstue" (1843) und "Gudstjeneste i en norsk landsens kirke" (1845).
1845 heiratete Tidemand Claudine Marie Bergitte Jæger (1817–1887), und das Paar ließ sich in Düsseldorf nieder.
1848 bestellte das Theater von Christiania bei Tidemand und dem 11 Jahre jüngeren Hans Fredrik Gude ein Gemälde, Brautfahrt im Hardanger. Dazu wurde 1849 ein entsprechender Text von Andreas Munch mit Musik von Halvdan Kjerulf aufgeführt.
In den 1850er Jahren hatte Tidemand viele Aufträge und unternahm kurze Studienreisen von Düsseldorf ausgehend. Für das königliche Schloss Oscarshall malte er 1852 eine Serie "Bauernleben". 1867 stellte er auf der Weltausstellung in Paris aus, und 1869 wurde er Honorarprofessor an der Düsseldorfer Akademie.
Werk
Tidemand war sowohl von der Nationalromantik und besonders vom Realismus beeinflusst. Gemälde wie "Frithjofs Abschied" (1836) sind stark romantisch geprägt. Seine Bedeutung besteht aber darin, dass er die Wirklichkeit seiner Zeit malte, wie sie war, mit sozialkritischem Ansatz. "Die Töpferwerkstatt" (vor 1835), "Haugianerandacht" (1852), "Trauerfeier" (1854), "Die Heimkehr der Parlamentarier" (1857) zeugen von seinem Anliegen.
Von Tidemand stammen auch zahlreiche Porträts.
Obwohl er auch Landschaften malte, tat er sich für Großprojekte, in denen Landschaften und Figuren vorkamen, mit auf Landschaft spezialisierten Kollegen zusammen. So ist das bekannteste norwegische Gemälde der Zeit, die "Brautfahrt im Hardanger" (1848) ein Gemeinschaftswerk von Hans Fredrik Gude und Tidemand ebenso das Folgebild "Leichenfahrt im Hardanger" (1853). Noch 1876 malte er mit Morten Müller zusammen "Die Landung Sinclairs in Romsdal".
Werkauswahl
- 1841: Gustav Vasa taler til dalkarlene i Mora kirke
- 1844: Eventyrfortellersken
- 1845: Søndagskveld i en røykstue i Hardanger
- 1846: Norsk juleskikk
- 1848: Brudeferden i Hardanger (zusammen mit Hans Fredrik Gude)
- 1848: Signe Halvorsdatter Valle i Sætersdalen
- 1848: Haugianerne (1852 wiederholt)
- 1849: De ensomme gamle (auch genannt Husandakt)
- 1849: Ingeborg Andersdatter Gulsvik, Flå, som brud
- 1851: Aften på Krøderen (zusammen mit Hans Fredrik Gude)
- 1852: Serie Bondeliv in Oscarshall
- 1853: Likferd på Sognefjorden (zusammen mit Hans Fredrik Gude)
- 1854: Den foreldreløse
- 1859: Fiskere i havsnød (zusammen mit Hans Fredrik Gude)
- 1865: Bestefaderens erindringer
- 1865: Bestemors brudekrone
- 1865: Fanatikerne
- 1874: Syneve
- 1874: Nød
Die Nationalgalerie Oslo besitzt rund 100 Gemälde von Tidemand.
Literatur
- Askeland, Jan: Adolph Tidemand og hans tid, 1991
- Askeland, Jan: Norsk Malerkunst, Hovedlinjen gjennom 200 år, Oslo 1981
- Dietrichson, Lorentz: Adolph Tidemand, hans Liv og hans Værker, et Bidrag til den norske Kunsts Historie, Tidemands Ungdomsliv (1814–1850), Bd. 1, 1878
- Dietrichson, Lorentz: Adolph Tidemand, hans Liv og hans Værker, et Bidrag til den norske Kunsts Historie, Tidemand og den nordiske Kunstskole i Düsseldorf (1850–1876), Bd. 2, 1879
- Furnes, Tone Klev: Én by – fem kunstnere, 2005
- Haverkamp, Frode Ernst und Marit Ingeborg Lande: Der aander en tindrende Sommerluft varmt over Hardangerfjords Vande … Oslo, 2003
- Lande, Marit: På Adolph Tidemands tid: for barn og unge, 2004
- Malmanger, Magne: "Maleriet 1814–1870, fra klassisime til tidlig realisme", in: Norges kunsthistorie, Bd. 4, Oslo 1981, S. 126–292
- Noss, Aagot: Adolph Tidemand og folk han møtte, studiar frå reisene i norske dalføre, akvarellar, målarstykke og teikningar, 1981
- Tønsberg, Chr.: Norske Folkelivsbilleder / efter Malerier og Tegninger af Adolf Tidemand, ledsagede med oplysende Text, 1854
Personendaten NAME Tidemand, Adolph KURZBESCHREIBUNG norwegischer Maler GEBURTSDATUM 14. August 1814 GEBURTSORT Mandal STERBEDATUM 25. August 1876 STERBEORT Christiania
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