Lotharpfad

Lotharpfad
48.5059618.222296
Lotharpfad: Steg über einen umgestürzten Baum zwischen jungen Tannen
Der „Eingang“ des Lotharpfades

Der Lotharpfad ist ein Walderlebnis- und Lehrpfad im Naturschutzgebiet Schliffkopf an der Schwarzwaldhochstraße zwischen Oppenau und Baiersbronn an der B 500 im Nordschwarzwald. Der Name des Sturmwurferlebnispfads geht zurück auf den Orkan Lothar, der am 26. Dezember 1999 mit Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h hier eine breite Schneise in den Wald riss.

Nachdem Bergweiden durch Stallhaltung und Aufgabe der Heunutzung zunehmend brach gefallen waren, wurden die Hochflächen des Nordschwarzwaldes zunächst vorwiegend mit Fichten wieder aufgeforstet, die im Buntsandsteinboden nicht tief wurzeln konnten. Insgesamt riss der Sturm in Baden-Württemberg innerhalb von zwei Stunden rund 30 Millionen Kubikmeter Holz zu Boden.

Nach dem Sturm beschlossen die Naturschutz- und Forstverwaltung, die 10 Hektar große Sturmwurffläche des Lotharpfades als Bannwald sich selbst zu überlassen, um die natürliche Regeneration langfristig beobachten zu können. Das Projekt wird vom Naturschutzzentrum Ruhestein betreut.

An der Schwarzwaldhochstraße (B 500) zwischen Ruhestein und Kniebis-Alexanderschanze entstand im Juni 2003 – im Rahmen des mit Mitteln der Europäischen Union geförderten Projekts Grindenschwarzwald – ein 800 m langer Lehr- und Erlebnispfad, der über Treppen, Brücken und Stege aus hier angefallenem Bruchholz über und unter den umgestürzten Bäumen hindurchführt – der Lotharpfad im engeren Sinne. Eine Aussichtsplattform bietet einen Ausblick über Braunberg, Lierbach, Oppenau, Straßburg und den Vogesen; bei guter Fernsicht bis zum Feldberg, dem Kaiserstuhl und zu den Alpen.

2007 wurde von jährlich annähernd 50.000 Besuchern am Lotharpfad berichtet.[1]

Literatur

  • Regierungspräsidium Karlsruhe (Hrsg.): Sturmwurf-Erlebnis auf dem Lotharpfad. 3. Auflage. Karlsruhe 2005.

Weblinks

 Commons: Lotharpfad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der »Lotharpfad« kommt in die Jahre – Mittelbadische Presse – Zeitung der Ortenau vom 19. März 2007

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