- Louis Eichborn
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Louis Theodor Eichborn (* 1812 in Breslau; † 9. Mai 1882 ebenda) war ein deutscher Bankier und Schachspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eichborn entstammte einer bekannten Kaufmannsfamilie. Sein Vater war Johann Wolfgang Moriz-Eichborn (1762–1837), seine Mutter Juliane Friederike Eichborn (1775–1832). Er hatte drei Geschwister. 1827 trat er in die Firma seines Vaters ein, wurde 1835 Teilhaber und nach dem Tod seines Vaters dessen Nachfolger. Die Firma hatte zahlreiche Geschäftsbeziehungen in Schlesien, unter anderem im Bereich des Hüttenwesens, der Textilindustrie und der Eisenbahn. 1845 gründete er eine Privatbank, die befugt war, Banknoten auszugeben. Er trug den Titel eines Kommerzienrats, ab 1848 war er Kaufmannsältester in Breslau. Er hatte einen Sohn Heinrich Philipp (1844–1926), der sein Nachfolger wurde.
Schachspieler
Im Schach war Eichborn Amateur und nahm nicht an Turnieren teil, spielte jedoch zahlreiche freie Partien gegen bekannte Spieler, darunter den ebenfalls in Breslau lebenden Adolf Anderssen sowie Tassilo von Heydebrand und der Lasa. Seine Gewinnpartien erfasste er handschriftlich in einem Notizbuch, das in seinem Nachlass gefunden wurde. Einige davon wurden 1886 von Max Lange in der Deutschen Schachzeitung veröffentlicht. 36 Partien gegen Anderssen, gespielt zwischen Oktober 1851 und März 1859, wurden von Hermann von Gottschall in dessen Anderssen-Biographie abgedruckt. In ihnen erweist sich Eichborn als solider Spieler, der in der Lage war, inkorrekt vorgetragene Angriffe Anderssens abzuwehren. Allerdings nahm Anderssen diese „flott gespielten Unterhaltungspartien“ (von Gottschall) erkennbar nicht ernst, daher haben sie mehr historischen als schachlichen Wert. Zudem ist die Zahl der Verlustpartien Eichborns nicht bekannt, sie dürfte deutlich höher gelegen haben.
Die Wiederentdeckung Eichborns
Eichborn war in der Schachwelt völlig in Vergessenheit geraten, als ihn plötzlich Anfang des Jahrtausends private Berechnungen zur historischen Elo-Zahl als stärksten Spieler aller Zeiten listeten[1]. Da von ihm jedoch fast nur Siege gegen einen der stärksten Spieler seiner Zeit überliefert sind, ist dies nicht verwunderlich.
Einzelnachweise
- ↑ http://roman.krumsieck.com/bestever.htm - Vorsicht, lange Ladezeit
Weblinks
Literatur
- Deutsche Schachzeitung 1882, S. 140-141 (Nachruf)
- Hermann von Gottschall: Adolf Anderssen, der Altmeister deutscher Schachspielkunst. Leipzig 1912 (Nachdruck: Edition Olms, Zürich 1986. ISBN 3-283-00042-5). S. 542-550
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