- Louis Feuillade
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Louis Jean Feuillade (* 19. Februar 1873 in Lunel (Hérault); † 26. Februar 1925 in Nizza) war ein französischer Filmregisseur der Stummfilmzeit.
Feuillade arbeitet zunächst mit seinem Vater und seinem Bruder in der familieneigenen Weinhandlung. Nebenher war er literarisch ambitioniert. 1898 ging er nach Paris und übte diverse journalistische Tätigkeiten aus.
Sein Kontakt zum Film wurde durch Alice Guy initiiert, die ihn 1905 beauftragte, Drehbücher für Gaumont zu schreiben. Nach ihrer Heirat mit dem späteren Regisseur und Produzenten Herbert Blaché im Jahr 1907 ging Alice Guy nach New York, und Louis Feuillade ersetzte sie als Künstlerischer Leiter bei Gaumont. Diese Position hielt Feuillade bis zu seinem Tod inne - bis 1918 in Paris, danach in Nizza - und machte die Filmproduktionsgesellschaft mit publikumswirksamen Produktionen zum zweitgrößten französischen Filmstudio nach Pathé Frères.
Bekannt wurde Feuillade in Frankreich mit der Serienfilmreihe La vie telle qu'elle est (1911). Er drehte häufig mit Kindern und etablierte sie als Serienstars, darunter René Dary alias Bébé (ca. 90 Episoden, 1910-13) und René Poyen alias Bout de Zan (62 Episoden, 1912-16). Er brachte Natürlichkeit in den Film und wurde besonders mit seinen Fortsetzungsfilmen über Verbrecher und Detektive mit realistischem Hintergrund zum führenden Regisseur des frühen französischen Films. Die Serie über den mysteriösen Verbrecher Fantômas (5 Episoden, 1913/14) mit René Navarre in der Hauptrolle machte den Helden einer Detektivromanreihe weithin populär. Feuillade drehte daraufhin die zehnteilige Serie über die Verbrecherorganisation Les Vampires (1915/16), die nicht zuletzt durch die Auftritte von Musidora in enganliegendem schwarzen Ganzkörperanzug das zeitgenössische Publikum begeisterte. Mit dem Schauspieler René Cresté besetzte er den positiv angelegten Helden der Filmserie Judex , von der eine Fortsetzung unter dem Titel La nouvelle mission de Judex gedreht wurde (12 Episoden, 1916/17). Dieser Darsteller trat auch in weiteren Serien-Filmen Feuillades auf: Tih Minh (12 Episoden, 1918) und Vendémiaire (1918).
Feuillade drehte über 700 Filme. Henri Langlois sammelte seine Filme ab 1936 in der Cinémathèque française.
Die Filme von Feuillade inspirierten so unterschiedliche Regisseure wie Jacques Rivette, Alfred Hitchcock, Fritz Lang, Georges Franju und Olivier Assayas’ Irma Vep.
Weblinks
Commons: Louis Feuillade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Louis Feuillade in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Biografie (Englisch)
- Die Filme Louis Feuillades (Englisch)
- Porträt: Les Vampires von Louis Feuillade bei arte-tv.com
- zur britischen Veröffentlichung von Les Vampires (Englisch, mit vielen Fotos)
- Ein liebenswerter Unterhalter
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