- LuAZ 967
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Der LuAZ-967 (russisch ЛуАЗ-967) war ein Amphibienfahrzeug des Herstellers LuAZ, das in den Armeen des Warschauer Pakts als „Geschädigtentransportfahrzeug“ diente.
Geschichte
Der LuAZ 967 wurde aus den Erfahrungen der Sowjetarmee im Koreakrieg (1950-1953) entwickelt und seit 1961 im Lutzker Fahrzeugwerk in Serie gefertigt.
Da die Armeen des Warschauer Pakts zum großen Teil mit schwimmfähigen Fahrzeugen (SPW 60, SPW 70, SPz BMP-1, BMP-2, ...) ausgestattet waren, musste auch der Rücktransport der Verwundeten mit schwimmfähigen Fahrzeugen erfolgen können.
Das „Geschädigtentransportfahrzeug“ war für den Einsatz im „vordersten Bereich“ konzipiert. Es war luftlandefähig und konnte mittels mitgeführter „Leitern“ auf dem Rückmarsch auch kleinere Gräben selbsttätig überwinden.
Durch die klappbare Lenksäule, Frontscheibe und die versenkbaren Sitze war es möglich, das Fahrzeug im Liegen zu steuern. Dabei konnten die seitlich angebrachten „Leitern“ als Splitterschutz aufgestellt werden.
Der Fahrersitz ist mittig angeordnet, da seitlich die Tragen für die Verwundeten angebracht wurden. Alternativ gehörte, neben weiterer Sanitätsausstattung, eine Verwundetentansportmatte zur Ausrüstung. Mittels der zwei seitlich angeordneten Notsitze konnten, anstelle der Tragen, leichter Verwundete sitzend transportiert werden. Mit der serienmäßigen Seilwinde (ca. 2 kN) konnten Verwundete auf einer Zeltbahn aus den Schussbereich gerettet und an das Fahrzeug herangezogen werden.
Die Schwimmfähigkeit des LuAZ ist laut Betriebsanleitung auf 30 Min. begrenzt und auf Grund des Antriebs über die Räder ausschließlich auf stehende Gewässer beschränkt. Die Geschwindigkeit beträgt dann ca. 3 km/h. Da die Abdichtung gegen eindringendes Wasser nur unzureichend war, umfasste die Ausstattung auch eine Lenzpumpe (Pumpensumpf im Motorraum). Die 30minütige Schwimmfähigkeit bedeutet nicht, dass der LuAZ dann sinkt, sondern auf Grund der unzureichenden Motorkühlung (Fahrtwind und Gebläsekühlung) eine Gefahr der Überhitzung des Motors besteht.
Der weiterentwickelte Typ LuAZ 967M wurde 1978 in die Sanitäts-Bataillone der Mot-Schützen-Divisionen der Nationalen Volksarmee der DDR integriert. In dieser Struktur standen hier mit abgeschlossener Zuführung ca. 280 Fahrzeuge zur Verfügung.
Das Fahrzeug war in keiner Armee mit Hoheitszeichen ausgestattet, sondern trug das Rote Kreuz auf den vorderen Kotflügeln, der Frontscheibe und am rechten Fahrzeugheck. Die Fahrer trugen im Einsatz statt des Stahlhelms eine Panzerfahrer-Haube, da sie über das mitgeführte Funkgerät R 105 im Funkkontakt standen.
Weblinks
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