Ludwig Eisenlohr

Ludwig Eisenlohr

Ludwig Eisenlohr senior (* 17. März 1851 in Nürtingen; † 11. Oktober 1931) war ein deutscher Architekt.

Sein Studium absolvierte er in Berlin und Stuttgart, u.a. beim renommierten Stuttgarter Architekten Christian Friedrich von Leins.

Eisenlohr, der ursprünglich noch in der Tradition des Historismus stand, sich aber um 1900 auf die Suche nach neuen architektonischen Möglichkeiten machte, war seit 1877 in und um Stuttgart tätig und um die Jahrhundertwende zusammen mit seinem Büropartner Carl Weigle, mit dem er auch die Architektonische Rundschau herausgab, einer der renommiertesten Architekten Stuttgarts. Neben zahlreichen privaten und Geschäftshäusern entwarf er auch die russisch-orthodoxe Kirche St. Nikolai, die 1895 eingeweiht wurde, die neoromanische evangelische Heilandskirche in Stuttgart-Berg und das – heute nicht mehr in der geplanten Form erhaltene – Kaufhaus Breuninger am Stuttgarter Marktplatz. Auch die Erweiterung des Hotel Marquardt wurde von Eisenlohr geplant.

Überregional bekannt wurde er durch die Entwürfe für den Reichstag in Berlin, für das Reichsgerichtsgebäude in Leipzig, das Schiller-Nationalmuseum in Marbach am Neckar, die Papierfabrik Scheufelen in Oberlenningen, das Hellenstein-Gymnasium in Heidenheim und das Verbindungshaus des Corps „Suevia“ in Tübingen.

Eisenlohrs Sohn Ludwig Eisenlohr junior und sein Schwiegersohn Oscar Pfennig führten das Architekturbüro fort. Viele seiner Bauten stehen heute unter Denkmalschutz.

Literatur

  • Christine Breig: Der Villen- und Landhausbau in Stuttgart 1830–1930. Hohenheim Verlag, Stuttgart und Leipzig 2000, ISBN 3-89850-964-8, S. 519/520.
  • Annette Schmidt: Ludwig Eisenlohr. Ein architektonischer Weg vom Historismus zur Moderne. Stuttgart 2006, ISBN 3-89850-979-6.

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