- Ludwig Einicke
-
Ludwig Einicke (* 12. August 1904 in Nordhausen; † 11. Oktober 1975 in Berlin) war ein deutscher Politiker (SED). Er war im Kabinett Hübener, der ersten Landesregierung von Sachsen-Anhalt in der DDR, Minister für Volksbildung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Einicke wurde 1904 als Sohn eines Angestellten und einer Schneiderin geboren. Er besuchte die Volksschule und absolvierte von 1918 bis 1922 eine Ausbildung zum Modelltischler. Von 1918 bis 1919 war er Mitglied der Jugendorganisation der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD). Von 1920 bis 1928 war er Mitglied beim Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KVJD) und von 1920 bis 1924 politischer Leiter der KPD Nordhausen. Wegen illegaler Arbeit für die KPD wurde er 1923 verhaftet und befand sich elf Monate lang in der U-Haft in Erfurt. Außerdem war er Mitglied der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) und der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH). Zwischen 1928 und 1932 wurde er wegen mehrerer Pressevergehen verhaftet und wegen der Teilnahme an verbotenen Demonstrationen zu insgesamt zwölf Monaten Gefängnis verurteilt. Von 1932 bis 1934 besuchte er die Internationale Lenin-Schule in Moskau und kehrte anschließend nach Saarbrücken zurück. Er war bis zu seiner Verhaftung im Januar 1935 erneut für den KJVD tätig. Danach wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis zum Ende des Krieges wurde er in verschiedenen Konzentrationslagern festgehalten.
Nachkriegszeit
Im Juli 1945 kehrte Einicke nach Berlin zurück. Drei Jahre später wurde er im Ministerium für Volksbildung in Sachsen-Anhalt tätig, wenige Monate später übernahm er auch den Ministerposten, den er bis zum Ende des Kabinetts Hübener im Jahr 1950 behielt. Anschließend absolvierte er ein Fernstudium an der Parteihochschule Karl Marx, das er 1953 abschloss. In dem Jahr wurde er als Nachfolger von Anton Ackermann Direktor des Marx-Engels-Lenin-Stalin-Instituts, was er bis 1962 blieb. Anschließend wurde er stellvertretender Generaldirektor der Deutschen Staatsbibliothek und wurde außerdem noch Mitglied des Präsidiums der Antifa. Im Jahr 1969, in dem er in den Ruhestand eintrat, bekam er den Karl-Marx-Orden verliehen. Auch nach seines Rücktritts war er noch bis zu seinem Tod als politischer Mitarbeiter im Antifa-Komitee tätig. In seinen letzten Jahren war er noch Redakteur der Zeitschrift Der Antifa. Widerstandskämpfer. Im Jahr 1974 bekam er die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden verliehen.
Literatur
- Bernd-Rainer Barth: Einicke, Ludwig. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Weblinks
Kategorien:- Person (Widerstand gegen den Nationalsozialismus)
- KZ-Häftling
- Landesminister (Sachsen-Anhalt)
- SED-Mitglied
- Abgeordneter der Volkskammer
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens
- Träger des Karl-Marx-Ordens
- Deutscher
- Geboren 1904
- Gestorben 1975
- Mann
- Opfer der NS-Justiz
Wikimedia Foundation.