- Ludwig Pfyffer
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Ludwig Pfyffer (von Altishofen) (* 1524 in Luzern; † 17. März 1594 in Luzern) war ein Schweizer Militärführer und Politiker.
Pfyffer trat 1553 in französische Kriegsdienste, nachdem er in seiner Heimat seit 1548 verschiedene hohe Ämter bekleidet hatte. Er wurde nach der Schlacht von Dreux (1562), in der er sich als Hauptmann der Luzerner auszeichnete, zum Obersten des Schweizerregiments ernannt, das den Kern der Heere Karls IX. in den Hugenottenkriegen bildete. Pfyffer nahm 1566 als einer der Abgesandten der Eidgenossenschaft am Reichstag zu Augsburg teil, wo er von Kaiser Maximilian II. in den Ritterstand erhoben wurde.
Nach dem neuerlichen Ausbruch der Feindseligkeiten in Frankreich führte Pfyffer 1567 den König unter den Angriffen der Hugenotten von Meaux nach Paris, nahm Anteil an den Schlachten von Saint-Denis (1567), Jarnac (März 1569) und entschied den Ausgang derjenigen von Moncontour (Oktober 1569), wofür er geadelt wurde.
Nach dem Frieden von Saint-Germain kehrte Pfyffer 1569 nach Luzern zurück, wo er bis zum Lebensende die Würde eines Schultheissen bekleidete. Als eigentliches Haupt der katholischen Partei in der Alten Eidgenossenschaft förderte Pfyffer die Gegenreformation nach Kräften und betrieb die Vereinigung der katholischen Kantone. Er förderte die Jesuiten, die sich 1577 in Luzern niederliessen, setzte sich für den Borromäischen Bund (1586) und die Allianz der katholischen Kantone mit Spanien (1587) ein und warb für die französische Liga schweizerische Regimenter, die sich unter der Führung seines Bruders bei Ivry auszeichneten.
Wegen seines grossen politischen Einflusses und der starken Stellung seiner Familie in Luzern wurde Pfyffer von den Zeitgenossen auch als «Schweizerkönig» bezeichnet. Von 1571 bis 1575 erbaute sich Pfyffer in Altishofen ein Schloss im Stil der Renaissance, nachdem er die Herrschaft Altishofen vom Deutschen Orden gekauft hatte. 1588 erwarb er auch das Wasserschloss Wyher bei Ettiswil. Nach beiden Schlössern benanntes sich in der Folge ein Familienzweig der Pfyffer. Pfyffer war Mitglied des prestigeträchtigen französischen Michaelsordens.
Sein gleichnamiger Enkel Ludwig Pfyffer von Altishofen (1612–1686) war 1658–1686 Kommandant der Schweizergarde in Rom.
Literatur
- Gerold Meyer von Knonau: Pfyffer, Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 727–737.
- Markus Lischer: Pfyffer, v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 368. (Familienartikel)
PND: Datensatz zu Ludwig Pfyffer von Altishofen bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 20. Juli 2008 - Artikel Ludwig Pfyffer von Altishofen im Historischen Lexikon der Schweiz
- Philipp Anton von Segesser: Ludwig Pfyffer und seine Zeit. Ein Stück französischer und schweizerischer Geschichte im 16. Jahrhundert. 3 Bde, Wyss, Bern 1880-1882.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Personendaten NAME Pfyffer, Ludwig KURZBESCHREIBUNG Schweizer Militärführer GEBURTSDATUM 1524 GEBURTSORT Luzern STERBEDATUM 17. März 1594 STERBEORT Luzern
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