- Philipp Anton von Segesser
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Philipp Anton von Segesser (* 5. April 1817 in Luzern; † 30. Juni 1888 in Luzern) war ein Schweizer Staatsmann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Philipp Anton von Segesser war der älteste Sohn des Franz Ludwig Segesser von Brunegg (1776–1843) und der Maria Anna geb. Schumacher 'im Moos' (1794–1850). Nach vollendetem Gymnasium in Luzern folgten Universitätsstudien der Rechtswissenschaften und der Geschichte in Heidelberg, Bonn, Berlin und München. Zurück in Luzern war er von 1841 bis 1847 Ratschreiber; während des Sonderbundkrieges fungierte er 1847 als Chef der Operationskanzlei des Generalstabschefs von Elgger. 1848 erfolgte die Wahl zum Mitglied des Schweizerischen Nationalrates, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Von 1851 bis 1860 sowie zwischen 1861 und 1888 war er Mitglied des Grossen Rates zu Luzern, von 1863 bis 1867 und von 1871 bis 1888 Regierungsrat des Standes Luzern sowie 1872, 1876 und 1884 Schultheiss.
Er heiratete am 30. September 1844 in Luzern Josefine Göldlin von Tiefenau (1814–1891), Tochter des Johann Ludwig, königlich niederländischer Generalmajor, und der Anna Maria geb. Achermann ab Ennerberg.
Leistungen
Segesser trug als Nationalrat wesentlich zur Integrierung der föderalistisch ausgerichteten katholischen Kantone in den neuen zentralistischen Bundesstaat bei und übernahm als Regierungsrat bis zu seinem Tode die unbestrittene Führungsrolle in seinem Heimatkanton. Dank seiner realpolitischen Grundhaltung und seiner vermittelnden Position gelang es ihm, den Kanton Luzern weitgehend aus den Wirren des Kulturkampfes herauszuhalten.[2] Grosse Verdienste erwarb sich Segesser auch als Historiker. Er verfasste mehrere grundlegende Studien zur Geschichte des Staates Luzern und war als Bearbeiter von vier Bänden auch an der Herausgabe der Eidgenössischen Abschiede beteiligt.
Werke
- Rechtsgeschichte der Stadt und Republik Luzern. Räber, Luzern 1850–1858. Reprintausgabe: Scientia, Aalen 1974, ISBN 3511065607.
- Amtliche Sammlung der älteren Eidgenössischen Abschiede, herausgegeben auf Anordnung der Bundesbehörden. Bde. 1–4, ..., Zürich/Luzern 1858–1874.
- Sammlung kleiner Schriften. 4 Bde., Räber/Wyss, Luzern/Bern 1859–1887, (davon Bd. 1: Studien und Glossen zur Tagesgeschichte 1859–1875; Bd. 4: Fünfundvierzig Jahre im Luzernischen Staatsdienst 1841–1887).
- Genealogie und Geschlechtshistorie der Segesser von Brunegg in der Schweiz und im deutschen Reiche. Wyss, Bern 1884–1885.
- Ludwig Pfyffer und seine Zeit. Ein Stück französischer und schweizerischer Geschichte im 16. Jahrhundert. 3 Bde., Wyss, Bern 1880–1882.
Briefe
- Briefwechsel Philipp Anton von Segesser (1817–1888). herausgegeben von Victor Conzemius, bisher 6 Bde., davon Bde. 1–5: Zürich, Einsiedeln, Köln 1983–1992; Bd. 6: Freiburg 1995.
Literatur
- Victor Conzemius: Philipp Anton von Segesser 1817–1888. Demokrat zwischen den Fronten. Zürich-Einsiedeln-Köln 1977. ISBN 3-545-25039-3.
- Emil F.-J. Müller-Büchi: Philipp Anton von Segesser. Das Konzil, die Revision der Bundesverfassung und der Kulturkampf. Freiburg CH 1977. ISBN 3-7278-0161-1.
- Anna Wettstein: Philipp Anton von Segesser zwischen Ultramontanismus und Liberalismus. Freiburg CH 1975. ISBN 3-7278-0138-7.
- Gerold Meyer von Knonau: Segesser, Philipp Anton von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 594–603.
- Franz Xaver Bischof: Segesser, Philipp Anton von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 1283–1286.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Conzemius 1997
- ↑ Franz Xaver Bischof: Segesser, Philipp Anton von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 1283–1286.
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