- Ludwig von Erlichshausen
-
Ludwig von Erlichshausen (auch Ludwig von Ellrichshausen; * um 1410 oder 1415[1] in Schwaben; † 4. April 1467 in Königsberg) war der 31. Hochmeister des Deutschen Ordens in der Zeit von 1450 bis 1467. Er stammte aus einem Geschlecht von Ministerialen der Herren von Hohenlohe im Raum Crailsheim - Feuchtwangen (Vetter Konrads von Erlichshausen).
1434 erfolgte sein Eintritt in den Orden. Zunächst war er Vogt von Leske, dann Vogt von Grebin und Vogt von Leibe. In den Jahren 1436 bis 1440 war er Kompan des Hochmeisters Paul von Rusdorf. Die Position des Komturs von Schönsee bekleidete er 1442 bis 1447 und die des Komturs von Mewe von 1446 bis 1450.
Am 21. März 1450 wurde er zum Hochmeister gewählt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger galt er als kompromissloser und unbeherrschter Mann, der sich auf den Kampf gegen die Preußischen Stände und die Abrechnung mit ihrem Bund konzentrierte. Ende 1450 geriet er durch Ungeschicklichkeiten zwischen die Fronten eines Streites zwischen dem Bund und dem Heiligen Stuhl und verlor so an Glaubwürdigkeit und Durchsetzungsfähigkeit.
1453 erreichte er nach langem Streit zwar von Reichstag und Kaiser die Aufhebung des Preußischen Bundes, veranlasste damit aber dessen Rebellion und führte das Land in den Dreizehnjährigen Krieg.
Die nach der Schlacht bei Konitz 1454 entstandene für den Orden günstige Lage verstand Ludwig nicht zu nutzen und einen vernünftigen Ausgleich mit den Landständen herbeizuführen. 1457 erfolgte der Verlust der Marienburg an treulose Söldner (die sie dem polnischen König verkauften) sowie die Verlegung der Hochmeisterresidenz nach Königsberg (die Stadt Marienburg verteidigte sich noch bis 1460). Der Krieg schleppte sich noch jahrelang ergebnislos dahin, bis nach der Niederlage bei Zarnowitz der Orden mit seinen Mitteln am Ende war und 1466 den Zweiten Thorner Frieden schließen musste. Dieser führte dazu, dass der Orden Pommerellen, Kulmerland, Ermland und einen Teil Pomesaniens an Polen abtreten musste und der Hochmeister dem polnischen König die Treue schwören musste.
Ludwig von Erlichshausen zog sich vom Unglück gezeichnet nach seiner Eidesleistung schwer krank nach Königsberg zurück. Hier starb er am 4. April 1467 und wurde daselbst im Dom beigesetzt.
Literatur
- Bernhart Jähnig: Ludwig von Erlichshausen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 407 f.
- Lohmeyer: Ludwig von Erlichshausen (im Artikel Konrad von Erlichshausen). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 225 f.
- Friedrich Borchert: Die Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen erschienen in der "Preußischen Allgemeinen Zeitung" am 1. März 2003
Einzelnachweise
- ↑ 1415 nach NDB
Vorgänger Amt Nachfolger Konrad von Erlichshausen Hochmeister des Deutschen Orden
1450–1467Heinrich Reuß von Plauen Kategorien:- Hochmeister des Deutschen Ordens
- Geboren im 15. Jahrhundert
- Gestorben 1467
- Mann
Wikimedia Foundation.