Antoni Janik

Antoni Janik
Werner Janik
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Spielerinformationen
Voller Name Werner Richard Janik
Geburtstag 15. April 1920
Geburtsort Hindenburg, Deutschland
Sterbedatum 7. August 2003
Sterbeort Worms, Deutschland
Größe 180 cm
Position Tor
Vereine in der Jugend
AKS Krolewska Hutta/Königshütte
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
1934
1934–1939
1939–1945
1946
1947–1948
1949–1955
AKS Krolewska Huta/Königshütte
AKS Chorzow/Königshütte
F. V Germania Königshütte
AKS Chorzow/Königshütte
Pogon Kattowitz
Budowlani (AKS) Chorzow/Königshütte
Nationalmannschaft
1947–1948 Polen 7

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Werner Richard Janik (* 15. April 1920 in Hindenburg O/S; † 7. August 2003 in Worms) - oberschlesischer Fußballspieler (Torwart). Mit F. V Germania Königshütte dreimaliger Meister der Gauliga Oberschlesien, Teilnehmer an der deutschen Fußballmeisterschaft und dem Tschammerpokal, polnischer Vize-Meister und 7-facher Nationalspieler, vielfacher Spieler der Auswahl Schlesiens, nach der aktiven Laufbahn Fußballtrainer.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Geboren wurde er als dritter Sohn in einer deutsch-oberschlesischen Familie. Der Vater war Beamter der Knappschaft. Er hatte drei Brüder.

Nach der Teilung Oberschlesiens lebte er zuerst in Myslowitz und ab dem Jahr 1928 in Königshütte, wo er ein Gymnasium besuchte und danach den Beruf des Zahntechnikers lernte. In dieser Zeit begann er im hiesigen Verein Fußball zu spielen.

Im Jahr 1941 meldete er sich freiwillig zur Kriegsmarine, in der er bis zum Kriegsende diente. Seine Einsatzorte befanden sich in Kiel-Wik, Wien, Sofia, Griechenland (Leros) und Jugoslawien. Währenddessen spielte er weiterhin für Germania Königshütte, für deren Meisterschaft- und Pokalspiele er Sonderurlaube bekam.

Nach Kriegsende, im Jahr 1945 kam er in Norddeutschland in britische Gefangenschaft aus der er anfangs 1946 nach Oberschlesien als einziger Sohn zurückkehrte um seiner Mutter beizustehen, die nach dem Einmarsch der Roten Armee allein geblieben ist, nachdem der Vater für unterstellte SA-Zugehörigkeit im Gefängnis eingesperrt wurde.

Nach der Heimkehr spielte er weiterhin im gleichen Verein, der nun polonisiert wurde; jedoch im folgenden Jahr wechselte er die Vereinsfarben. Um in die Nationalmannschaft berufen zu werden wechselte er zu Pogon Kattowitz, da der damalige Nationalcoach, die Spiele dieses Vereins regelmäßig besuchte und ihn dort „entdeckten sollte". Tatsächlich übersah er weder sein Talent noch seine Fähigkeiten und berief ihn am 31. August 1947 zu seinem ersten Länderspiel gegen die Tschechoslowakei in Prag. Trotz der Niederlage (3:6) ist er zum Spielhelden erkoren, da er eine viel höhere Niederlage verhinderte. Einer seiner erfolgreichen Länderspiele wurde auch eine Begegnung gegen der Tschechoslowakei am 18. April 1948 (3:1). Nach dem Spiel wurde er auf den Schultern der Zuschauer vom Platz getragen. In dieser Zeit war er der einziger Auswahlspieler, der nicht in der 1. Liga spielte.

Im Dezember 1948 heiratete er die Angestellte des schlesischen Fußballverbandes, Elisabeth geb. Kania. Vor seiner Trauung wurde er seitens der kommunistischen Behörden gezwungen, seine Vornamen in Antoni(us) zu ändern, unter der Androhung, die Heirat sonst nicht zu genehmigen.

Ab dem Jahr 1949 bis zum Ende seine aktiven Laufbahn spielte er wieder für seinen Heimatverein.

Danach machte er an der Sporthochschule in Krakau den Trainerschein und trainierte bis zu seiner Aussiedlung neben seinem Job verschiedene oberschlesische Fußballmannschaften.

In den Jahren 1955 und 1957 wurden seine zwei Söhne geboren.

Nach dem Tod seiner Eltern begann er sich mit seiner Familie um die Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland zu bemühen, in der seit dem Kriegsende seine Brüder lebten. Ab da verstärkten sich die Diskriminierungen, denen er und seine Familie durch die kommunistischen Behörden ausgesetzt war.

Nach mehrjährigen Bemühungen gestattete ihm und der Familie das polnische Innenministerium die Ausreise.

Am 27. März 1977 verließ er für immer mit der Familie seine oberschlesische Heimat und ließ sich nach kurzem Aufenthalt in Kaiserslautern in Worms am Rhein nieder. Unmittelbar danach begann er an der Universität Mainz in seinem erlernten Beruf des Zahntechnikers zu arbeiten. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1985 blieb er dort tätig.

Nach kurzer und schwerer Krankheit verstarb er im Alter von 83 Jahren. Beigesetzt wurde er auf dem Hauptfriedhof zu Worms.

Länderspiele

  • 31. August 1947 Prag Tschechoslowakei – Polen 6:3 (1:0)
  • 14. September 1947 Stockholm Schweden – Polen 5:4 (3:2)
  • 17. September 1947 Helsinki Finnland – Polen 1:4 (1:1)
  • 4. April 1948 Sofia Bulgarien – Polen 1:1 (1:1)
  • 18. April 1948 Warschau Polen – Tschechoslowakei 3:1 (2:0)
  • 25. August 1948 Warschau Polen – Jugoslawien 0:1 (0:0)
  • 19. September 1948 Warschau Polen – Ungarn 2:6 (1:3)

Literatur

  • Fußball-Chronik, Fußball in Schlesien 1900/01-1932/33, Ergebnisse und Tabellen aus den höchsten Ligen des Südostdeutschen Fußballverbandes und der Einzelverbände der Region, wyd. DSfFS e. V.
  • Paul Rother „Chronik der Stadt Königshütte Oberschlesien" Laumann Verlag Dülmen, (ISBN 3-87466-193-8)

Weblink


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