- Lukaskirche (Berlin)
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Die evangelische Lukas-Kirche in Berlin-Steglitz wurde in den Jahren 1914−1919 nach Plänen von Baurat Walter Kern erbaut. Sie liegt am Friedrichsruher Platz, zwischen Bergstraße und Friedrichsruher Straße.
Inhaltsverzeichnis
Bauwerk
Ist die Kirche heute von mehrgeschossigen Häusern umbaut und manchmal nur durch ihren mächtigen Turm aus der Ferne auszumachen, so war sie damals lediglich im Osten und Westen von mehrgeschossigen Mietshäusern flankiert, mit denen sie ein architektonisch gelungenes Ensemble bildete. Die Schauseiten im Norden (Friedrichsruher Straße) und Süden (Bergstraße) grenzten unmittelbar an Gärten an.
Der Innenraum der Kirche ist heute mit schlichtem Putz versehen, doch geben die Mörtelschnitt-Ornamente an den Emporen und an der Decke der heutigen Vorkirche eine Ahnung von der einst prachtvollen Ausgestaltung der Kircheninneren. Das Gewölbe des Langschiffes war farbig ausgemalt, die abgetönten Wände waren mit ornamentalen Linienzügen versehen. Von dieser Pracht hat sich einzig der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederhergestellte Triumphbogen der Altarapsis erhalten, der einstmals im Orgel-Triumphbogen sein künstlerisches Pendant fand.
Ist die Altarapsis heute gänzlich mit Mosaiksteinen gestaltet, so waren diese ursprünglich auf die Kuppel und die Darstellung des thronenden Christus und den abschließenden Fries mit Evangelistensymbolen beschränkt. Der Großteil der Apsis war mit vier Reihen Mörtelschnitt-Kassetten ausgestaltet, die nach unten von einer grau-blauen Stucco lustro-Verkleidung begrenzt wurden. Altar und Taufstein haben sich seit damals kaum verändert, sieht man davon ab, dass die über dem Taufstein angebrachte plastische Darstellung der Taufe Christi damals mit einer marmornen Bekrönung mit goldfarbenem Mosaikfries versehen war.
Auch die Kanzel hat sich seit damals kaum verändert, lediglich die damals behelfsmäßig in die vier Figurennischen gestellten Statuetten sind zwischenzeitlich ersetzt worden. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Lukaskirche hatte man sich mit diesen, aus den Staatlichen Museen stammenden, Abgüssen der christlichen Tugenden beholfen, da die noch leeren Nischen als unbefriedigend empfunden wurden. Doch bereits zur Einweihung der Kirche wurde der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass diese stilwidrigen – nach den Vorbildern der beiden italienischen Bildhauern Donatello und Jacopo della Quercia angefertigten – Abgüsse bald durch angemessene Neuschöpfungen ersetzt werden sollten.
Heute ist einzig die als Gedächtnishalle für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs gestaltete, im Erdgeschoss des Hauptturms befindliche Eingangshalle in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben.
Die Orgel der Lukaskirche geht zurück auf ein Instrument, das 1919 von der Orgelbaufirma Furtwängler und Hammer (Hannover) mit 37 Registern auf drei Manualen und Pedal erbaut wurde. Das Instrument überdauerte den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet, wurde allerdings 1964-1965 durch ein neues Instrument ersetzt, in dem allerdings Material der Furtwängler&Hammer-Orgel Wiederverwendung fanden. Im Zuge einer umfassenden Instandsetzung und Revision wurde das Instrument 2007 in klanglicher Hinsicht verbessert. Es hat heute 44 Register auf drei Manualen und Pedal.[1]
I Hauptwerk C–g3 1. Prinzipal 16′ 2. Oktave 8′ 3. Gambe 8′ 4. Hohlflöte 8′ 5. Koppelflöte 8′ 6. Oktave 4′ 7. Nachthorn 4′ 8. Quinte 22/3′ 9. Superoktave 2′ 10. Cornett 8′ 11. Mixtur 2′ 12. Fagott 16′ 13. Trompete 8′ II Positiv C–g3 14. Prinzipal 8′ 15. Gedeckt 8′ 16. Quintade 8′ 17. Prinzipal 4′ 18. Rohrflöte 4′ 19. Flageolet 2′ 20. Quinte 11/3′ 21. Terz 13/5′ 22. Cromorne 8′ Tremulant III Schwellwerk C–g3 23. Bordun 16′ 24. Rohrflöte 8′ 25. Viola 8′ 26. Schwebung 8′ 27. Prinzipal 4′ 28. Blockflöte 4′ 29. Waldflöte 2′ 30. Sesquialter II 22/3′ 31. Mixtur 1′ 32. Hautbois 8′ 33. Trompette harm. 8′ Tremulant Pedal C–f1 34. Prinzipal 16′ 35. Subbass 16′ 36. Oktave 8′ 37. Gedackt 8′ 38. Quinte 51/3′ 39. Oktave 4′ 40. Rohrpreife 4′ 41. Hintersatz 4′ 42. Posaune 16′ 43. Trompete 8′ 44. Schalmei 4′ - Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
- Superoktavkoppeln: III/I, III/II, III/III
- Spielhilfen: 4000-fache Setzeranlage (Remocard), Crescendowalze (4 Programmierungen)
Bilder
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Ein Kirchenfenster (Mosaik von Puhl & Wagner?)
Einzelnachweise
- ↑ Nähere Informationen zur Orgel der Lukaskirche
Weblinks
- Internetpräsenz der Ev. Lukas-Kirchengemeinde
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
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Commons: Lukaskirche (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
52.45904313.336093Koordinaten: 52° 27′ 32,6″ N, 13° 20′ 9,9″ OKategorien:- Kirchengebäude in Berlin
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- Kirchengebäude der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
- Kulturdenkmal (Berlin)
- Lukaskirche
- Erbaut in den 1910er Jahren
- Disposition einer Orgel
- Koppeln:
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