Lustspielhaus Budapest

Lustspielhaus Budapest

Das Vígszínház (deutsch: „Lustspieltheater“) wurde zur Jahrhundertwende in Budapest erbaut.

Das Vígszínház am Szent István körút
Die Architekten Fellner und Helmer
Frontalansicht der Fassade bei Nacht

Das Theater erfreute sich beim europäischen Bürgertum großer Beliebtheit, da es mit seiner Modernität Abwechslung vom konservativen Nationaltheater bot. Im Jahr 1967 wurde das zum Vígszínház gehörende Pesti Színház („Pester Theater“) mit 560 Plätzen eröffnet.

Das Gebäude

Die Architekten Ferdinand Fellner d. J. und Hermann Helmer waren an der Planung von 47 Theatergebäuden in Europa beteiligt. Das Theater wurde 1896 innerhalb eines Jahres im Stil des späten Historismus errichtet. Es ahmt typische Elemene des Barock nach. Hinter dem Neubau erstreckte sich noch ein Sumpfgebiet, jedoch entwickelte sich dort schnell ein neues Zentrum des Budapester Bürgertums, die Lipótváros („Leopoldstadt“). Das Gebäude ist durch drei Gebäudeteile gekennzeichnet: der hohe Trakt, in dem die Bühne untergebracht ist, der niedrigere Zuschauerraum und die Vorhalle mit der Kuppel. Die innere Struktur des Bauwerks unterscheidet sich von anderen Theaterbauten der Jahrhundertwende. Sie repräsentiert die Ansprüche des aufsteigenden Bürgertums. Von der reichhaltig verzierten und vergoldeten Vorhalle führen mehrere Treppen zum Publikumssaal im ersten Stock. Die gesellschaftliche Hierarchie spiegelt sich im inneren Aufbau wieder. Das Foyer im ersten Stock bietet Raum für exklusive Gesellschaften. Der Zuschauerraum ist aus Dreierlogen aufgebaut. Atlanten nehmen die Stelle von Säulen ein. Auch hier gibt es viele Goldverzierungen, die die innere Beleuchtung unterstützen.

In den letzten Tagen des 2. Weltkriegs erlitt das Gebäude Schäden durch Bomben. Es wurde nach dem Krieg wiederrerichtet und 1951 unter dem Namen Magyar Néphadsereg Színháza („Theater der ungarischen Volksarmee“) eröffnet. Den ursprünglichen Namen erhielt es im Jahr 1961 zurück. Im Jahr 1994 wurde das Gebäude vollständig restauriert.

Aufführungen

In den siebziger und achtziger Jahren wurden neben zeitgenössischen in- und ausländischen Uraufführungen auch ungarische Musicals gezeigt. Dazu gehören folgende Stücke, die teilweise zum dauerhaften Repertoire gehören:

  • A Képzelt riport… („Die eingebildete Reportage“)
  • Harmincéves vagyok („Ich bin dreißig Jahre alt“)
  • Jó estét nyár, jó estét szerelem („Gute Nacht Sommer, Guten Abend Liebe“)
  • A Kőműves Kelemen, basierend auf einer alten Volkslegende über den Bau der Burg von Deva
  • A Padlás” („Der Dachboden“)
  • Játszd újra, Sam! („Spiel’s noch einmal, Sam!“)

Hinweis: Die in Klammern angegebenen deutschen Titel sind frei übersetzt und entsprechen keinen deutschen Fassungen der genannten Stücke.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist eine Tendenz erkennbar, dass größere Bühnen auf Grund sinkender Besucherzahlen hauptsächlich als Musikalbühnen dienen. Diesem Trend entgegen weist das Vígszínház hohe Besucherzahlen auf.

Weblinks

  • Vígszínház. Abgerufen am 26.11.2008. (deutsch, ungarisch, englisch, Offizielle Hompepage des Theaters)
  • Lakos, Gábor: Spaziergänge Budapest. 23.03.2008. Abgerufen am 26.11.2008. (deutsch)
Der Artikel Vígszínház basiert ursprünglich auf einer Übersetzung von Vígszínház aus der ungarischen Wikipedia, Version vom 17. August 2008, 15:42. Eine Liste der Autoren ist hier verfügbar. Der Inhalt steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.

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