- Lycoming O-540
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Lycoming O-540 ist die Bezeichnung eines Flugmotors, der einer Kolbentriebwerksfamilie des US-amerikanischen Herstellers Lycoming entstammt. Alle Triebwerke dieser Serie sind luftgekühlte 4-Takt-Boxermotoren (O für opposite, gegenüberliegend), haben sechs Zylinder mit einer Bohrung von 130,2 mm bei einem Hub von 111,1 mm. Der Hubraum beträgt, wie die Zahl anzeigt, 540 Kubikzoll, entsprechend 8873 cm³. Das Triebwerk wurde erstmals 1957 vorgestellt und ist heute noch in Produktion. Verschiedene Ausführungen verfügen über zusätzliche Merkmale, die durch der Bezeichnung vorgesetzte Buchstaben erkennbar sind, so z. B. I (injection) für Kraftstoffeinspritzung, G (geared) für Untersetzungsgetriebe, S (supercharger) für einen vom Motor angetriebenen Lader (Kompressor), T (turbo supercharger) für Turboaufladung und V für die Möglichkeit des vertikalen Einbaus in Hubschraubern. Andere Triebwerke des Herstellers aus derselben Familie, d.h. mit gleicher Bohrung und gleichem Hub, sind die Vierzylindermotoren Lycoming O-360 und die Achtzylinder Lycoming O-720.
Eine Variante der IO-540, ist das erste Luftfahrttriebwerk, das für den Einsatz mit Ethanol zugelassen wurde und in der Embraer EMB 202A zum Einsatz kommt.
Varianten
- O-540: Ursprungstriebwerk, das am 31. Oktober 1957 zugelassen wurde. Es ist bis heute in Produktion und leistet je nach Modell zwischen 235 PS bei 2575 min-1 und 270 PS bei 2700 min-1. Es wird in einer Reihe bekannter Flugzeuge verwendet, wie etwa der Cessna 182 oder der Piper PA-23 Apache. In Deutschland hatte die Dornier Do 28 A zwei Motoren dieser Ausführung. Auch im Hubschrauber Robinson R44 kommt es zum Einsatz.
- VO-540, Variante für den vertikalen Einbau mit Gebläse zum Einsatz in Hubschraubern Bell 47 und Hiller 12. Das Triebwerk leistet 305-315 PS bei 3200 min-1. Es wurde zwischen 1958-1982 produziert.
- IO-540: Die erste Version des Triebwerks mit Kraftstoffeinspritzung. Die Leistung liegt zwischen 230 PS bei 2400 min-1 und 300 PS bei 2700 min-1. Es kommt unter anderem in der Embraer EMB 201, der Pilatus PC-8, der Cessna 182S und der Piper PA-31 und in Deutschland in der Dornier Do 28 B zum Einsatz.
- IGSO-540: Ausführung mit Kompressor und einer Leistung 380 PS bei 3200 min-1, die zwischen 1960 und 1978 hergestellt wurde. Sie besaß ein Untersetzungsgetriebe mit einem Verhältnis i=0,642. Eingebaut wurde sie u.a. in die Aero Commander 680F und in Deutschland in die Skyservant.
- IGO-540: Variante mit 325 PS bei 3000 min-1 für die Pilatus PC-6 und Aero Commander 560F. Das Triebwerk wurde zwischen 1960 und 1977 gebaut. Es war ebenfalls mit i=0,642 untersetzt.
- TVO-540: Turboladervariante mit 305 PS bei 3200 min-1 für die Hiller 12. Das Triebwerk wurde nur zwischen 1961 und 1965 gefertigt.
- TIVO-540: Turboladervariante mit Einspritzung für die Hiller SL3 und Hiller SL4. Das Triebwerk leistete 315 PS bei 3200 min-1. Es wurde in den Jahren 1963 bis 1977 gefertigt.
- IVO-540 Variante mit 305 PS bei 3200 mi-1 die zwischen 1965 und 1977 für den Brantly 305 gefertigt wurde.
- TIO- beziehungsweise LTIO-540 sind Varianten mit einer Leistung zwischen 250 PS bei 2575 min-1 und 350 PS bei 2600 min-1. Sie wurden ab 1965 gefertigt und befinden sich nach wie vor in Produktion.Sie werden etwa bei der Cessna T 182T Turbo Skylane, der Mooney M20M Bravo oder der Piper PA-23 Turbo Aztec verwendet.
- HIO-540: Variante mit 290 PS bei 2575 min-1, die zwischen 1974 und 1977 angeboten wurde, jedoch nicht in einer Serie verwendet wurde.
- AEIO-540: Ab 1974 bis heute gefertigte Variante für den Kunstflug mit 260-300 PS bei 2700 min-1. Es kommt in der Pitts S-2B, der Pitts S-2S, der Utva Lasta sowie der Mooney M20T zum Einsatz.
- TIO-540NXT: Speziell getunte Variante für die Nemesis NXT zur Teilnahme am Reno Air Race mit 350 PS.
- O-540-L3C5D: Ursprungstriebwerk ergänzt um einen ungeregelten Abgasturbolader für den Einsatz in der Cessna 182 Turbo RG ab 1978 (TR182). Das Triebwerk leistet 235 PS bei 2575 min-1 und 31 In/HG Ladedruck (Inches Quecksilbersäule). Der Verbrauch beträgt dabei 125 l AVGAS pro Stunde.
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