- Bell 47
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Bell H-13 Sioux
Bell 47-OH-13 im FlugTyp: Leichter Mehrzweckhubschrauber Entwurfsland: Vereinigte Staaten Hersteller: Bell Helicopter Erstflug: 8. Dezember 1945 Indienststellung: 1946 Produktionszeit: 1946 bis 1974 Stückzahl: 5.600 Die Bell 47 (militärische Bezeichnung Bell H-13 und Bell HTL) ist ein leichter zwei- oder dreisitziger Hubschrauber. Er erhielt am 8. März 1946 als erster ziviler Hubschrauber die Flugzulassung in den USA. Seine Varianten waren bis in die 1980er Jahre und darüber hinaus weltweit anzutreffen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Entwicklung der Bell 47 geht auf das von Arthur M. Young entworfene Modell 30 zurück, dessen Erstflug bereits im Juni 1943 stattfand. Modell 30 war der erste Hubschrauber, der von Bell entwickelt und gebaut worden war. Dieses Baumuster wies bereits die Merkmale der folgenden Typen auf: Der Zweiblattrotor mit zyklischer Blattverstellung und der rechtwinklig zu den Rotorblättern angeordneten Stabilisatorstange sowie die nur teilweise verkleidete Gitterrohrkonstruktion.
Nach dem Erstflug des Prototyps am 8. Dezember 1945 begann die Fertigung der ersten Serienversion 1946. Die Bell 47A war eine Militärversion, die als YR-13 an die US Air Force ging und als HTL-1 bei der US Navy Verwendung fand. Nahezu zeitgleich wurde bereits die 47B produziert, eine Zivilversion des Hubschraubers. Weiterhin wurde mit einer fünfsitzigen Variante experimentiert, dem Modell 42, welche aber nicht in Serie ging.
Die erste Ausführung mit dem bekannten Plexiglas-Cockpit (scherzhaft als „Goldfischglas“ bezeichnet) war die Bell 47D. Die D war der erste von Bell in Großserie für militärische Zwecke produzierte Hubschrauber. Bei der US Army bekam diese Ausführung die militärische Bezeichnung H-13B bzw. in einem Fall YH-13C, bei der Marine lief er als HTL-2. Der YH-13C des Heeres war ein Vorserienmuster einer Ambulanzausführung; später sollten einige H-13B zum endgültigen H-13C-Ambulanzhelikopter umgebaut werden. Am 17. September 1952 wurde von einer Bell 47 D-1 (N167B) der bis heute gültige Weltrekord für die weiteste geflogene Distanz (1958,80 km ohne Zwischenlandung) in einem Hubschrauber mit Verbrennungsmotorantrieb, anerkannt vom Internationalen Luftsportverband, aufgestellt[1] (abgerufen am 11. Juni 2010). Weitere Versionen folgten. Bei der 47J „Ranger“ war der Rumpf erstmals vollständig verkleidet, die 47G war mit neuem Motor und zusätzlichen Kraftstofftanks zusammen mit ihren Unterversionen das erfolgreichste Exemplar der 47-Modellreihe.
In Europa wurde die Bell 47 sowohl von Agusta (Italien) als auch von Westland (Großbritannien) in Lizenz gebaut. So wurde sie zu einem der am weitesten verbreiteten Hubschrauber der Welt. In der deutschen Bundeswehr flogen bis Mitte der 1970er Jahre noch insgesamt 45 Stück der Bell 47G-2 „Sioux“ bzw. Agusta/Bell AB 47G-2.
Versionen
Versionen und Bezeichnungen der Bell 47Version US-militärische
KennungAntrieb Bemerkung Bell 47A YR-13 (US Army)
HTL-1 (US NAVY)n. b. -- Bell 47B keine (Zivilversion) n. b. -- Bell 47B-3 keine (Zivilversion) n. b. -- Bell 47D H-13B und YR-13C/H-13C (US Army)
HTL-2 (US NAVY)n. b. Zulassung am 25. Februar 1948;
Erste „Goldfischglas“-KabineBell 47D-1 H-13D und OH-13E (US Army) n. b. -- Bell 47G OH-13G (US Army) Franklin 6V4-200-C32 Boxermotor
mit 147 kW (200 PS)-- Bell 47G-2 OH-13H (US Army)
H-13J (USAF)Lycoming TVO 435
mit 191 kW (260 PS)Wurde u. a. bei der deutschen Bundeswehr eingesetzt Bell 47G-2A n. b. n. b. -- Bell 47G-2A-1 n. b. n. b. -- Bell 47G-3 n. b. n. b. -- Bell 47G-3B OH-13S (US Army) Lycoming TVO-435
mit 198,5 kW (270 PS)-- Bell 47G-3B-1 TH-13T (US Army) Rolls-Royce 250-C20 B Turbine mit 257 kW (345 PS) Hubschrauber zur Instrumentenflugschulung
ausgerüstet mit
ADF-, VOR-, ILS- und MK (Markierungsfunkfeuer)-GerätenBell 47G-3B-2 n. b. Lycoming TVO 435 G1A Turboladermotor
mit 206 kW (280 PS)Variante zum Flug in großen Höhen Bell 47G-3B-2A n. b. n. b. Variante zum Flug in großen Höhen und heißem Klima Bell 47G-4 n. b. Lycoming VO 540 B1B3
mit 224 kW (305 PS)-- Bell 47G-5 keine (Zivilversion) Lycoming VO 435 B1A
mit 195 kW (265 PS)-- Bell 47G-5A keine (Zivilversion) n. b. Um 30 cm verlängerte Kabine
Sprühhubschrauber für die LandwirtschaftBell 47H n. b. n. b. -- Bell 47H-1 keine (Zivilversion) n. b. vollverkleideter Rumpf Bell 47J HTL-7 (US Navy) n. b. vollverkleideter Rumpf
verlängerte KabineBell 47J-2 n. b. Lycoming VO-540-B1B mit 260 PS -- Agusta/Bell 47J-3 keine (europäisches Modell) n. b. U-Boot-Jagdversion der italienischen Marine;
aufgrund konstruktiver Nachteile dazu jedoch nur bedingt geeignetXH-13F XH-13F Continental-Turbomeca XT51-T-3 Artouste I Experimentalversion der US Army für
Komponenten der Bell 204;
Erster turbinengetriebener Hubschrauber von BellTechnische Daten Bell 47G-3B
Kenngröße Daten Baujahr 1961 Hersteller Bell Helicopters Rotorkreisdurchmesser 11,35 m Rumpflänge 9,62 m Länge über alles 13,17 m Höhe 2,83 m Rüstmasse 814 kg Startmasse 1340 kg Besatzung 1-3 Höchstgeschwindigkeit 169 km/h Schwebeflughöhe mit Bodeneffekt 6100 m Dienstgipfelhöhe 5330 m Reichweite 500 km Triebwerk 1 Lycoming TVO-435 mit 198,5 kW (270 PS) Trivia
Während sein „Konkurrent“ Hiller UH-12 fast ausschließlich bei den US-Streitkräften Verwendung fand, wurde das Modell 47 von Bell auch in verschiedenen Zivilversionen gebaut und erfolgreich verkauft. Dennoch fand ein großer Teil der Produktion auch militärische Verwendung, ein bekannter Kriegsschauplatz war z. B. der Koreakrieg, bekannt auch durch die Fernsehserie M*A*S*H.
Der Sänger und Komponist Chris de Burgh ist einer der prominenten Besitzer dieses Hubschrauber-Typs.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Bell 47 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienDetailabbildung des Rotorkopfes der Bell 47
Fluggeräte des Herstellers Bell HelicopterZivilhubschrauber: Bell 47 | Bell 204 | Bell 205 | Bell 206 | Bell 212 | Bell 214 | Bell 214ST | Bell 222 | Bell 230 | Bell 407 | Bell 412 | Bell 427 | Bell 429 | Bell 430
Militärhubschrauber: AH-1 Cobra | ARH-70 | OH-58 Kiowa | UH-1 Iroquois
Kipprotorflugzeuge: V-22 (mit Boeing) | BA609 (mit Agusta) | QTR (mit Boeing)
Flugzeuge: P-39 | P-59 | P-63 | FM-1
Experimentalflugzeuge: X-1 | X-2 | X-5 | X-9 | X-14 | X-16 | X-22 | XV-3 | XV-15 | XP-77 | XP-83
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