- Lycos iq
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Lycos iQ ist ein Web-Dienst von Lycos Europe, der die Recherche im Internet mit einem Gemeinschafts-basierten digitalen Auskunftsdienst und einem Bookmark-Manager verknüpft.
Inhaltsverzeichnis
Profil
Die Website ist als Informationsgemeinschaft und Plattform für Fragen gedacht. Lycos iQ ging am 12. Januar 2006 online und trat in Konkurrenz zu bereits bestehenden - allerdings nicht auf Deutsch verfügbaren - Diensten wie Google Answers (bereits 2002 gestartet, kostenpflichtig und mittlerweile eingestellt) und Yahoo Answers.[1] Lycos versteht das Angebot als soziale Software im Sinne des Web 2.0.[2] Anfang Februar 2007 waren über 65.000 Mitglieder registriert.[3]
Bei Lycos iQ können Internet-Nutzer Fragen stellen, die andere Nutzer beantworten. Mitglieder (angemeldete Teilnehmer) konnten allerdings lange Zeit keine beliebigen Fragen stellen, da sogenannte „Meinungsfragen“ begrenzt wurden. Nur noch "Wissensfragen" sollten toleriert werden. Da dies wegen der Unklarheit, was "Meinungsfragen" und "Wissensfragen" voneinander unterscheidet, zu völliger Willkür bei den betreffenden Moderationsmaßnahmen und großer Verärgerung bei den Nutzern führte, wurde diese Regelung Anfang 2008 wieder aus den Guidelines verbannt, im Laufe des Jahres jedoch erneut hereingenommen. Allerdings wird jetzt ausdrücklich verlangt, dass "Meinungsfragen" geistreich sein müssen. Bei den (erwünschten) Nicht-Meinungsfragen hingegen spielt dies keinerlei Rolle. Die Fragesteller können die Qualität der Antworten bewerten (wovon wenig Gebrauch gemacht wird), ein Punktesystem belohnt die Ratgeber für ihre Hilfe. Angemeldete User wurden bis ca. Ende Oktober 2006 „Experten“ genannt, bis die Bezeichnung „Mitglieder“ eingeführt wurde, nachdem sich Lycos dafür entschieden hatte, bei den Nutzern Quantität statt Qualität vorzuziehen. Sie können sich in der Hierarchie vom „Einsteiger“ zum „Einstein“ hocharbeiten, wobei auch hier die Anzahl der Beiträge einen wesentlich höheren Stellenwert hat als ihre Qualität.
Ziel von Lycos iQ ist es, dem Suchenden bei seiner Recherche im Internet menschliche Helfer zur Seite zu stellen, deren gemeinsames Wissen weit über die Möglichkeiten eines klassischen Suchalgorithmus hinausgeht. Sogenanntes Tagging, die Verschlagwortung mit beliebigen Begriffen durch die Benutzer, verbindet alle Teile von Lycos iQ. Der Konzern erwartet, dass dieses System mit der Zeit zu einem immer größeren Benutzerfundus anwächst.
Lycos iQ ist momentan in Deutschland und Schweden vertreten. Ausgaben in anderen Ländern wie Großbritannien, Frankreich, Dänemark und den Niederlanden wurden Ende Februar 2009 geschlossen. Die einzelnen Versionen basieren auf derselben Software, sind aber untereinander nicht verbunden.
Ablauf einer Fragestellung
Bei Lycos iQ kann man als angemeldetes Mitglied eine Frage stellen, oder als Gast. Die fertig gespeicherte Frage wird dann beim Suchen nach einem darin angegeben Stichwort oder in der normalen Liste angezeigt. Mitglieder können dann die Frage beantworten und, wenn die Frage geschlossen wurde, kann der Fragesteller (auch wenn er ein Gast ist) die Antworten bewerten und den Antwortstellern so Statuspunkte vergeben. Bei angemeldeten Mitgliedern besteht die Möglichkeit, Bonuspunkte auszuschreiben und damit (wie bei dem Geldprinzip von Google Answers) eine höhere Antwortrate (allerdings keine höhere Antwortqualität) erreichen.
Vergleich zu anderen Diensten
Lycos iQ war neben anderen Frage-Antwort-Diensten und Suchmaschinen Gegenstand einer Studie, die soziale Suchdienste und algorithmische Suchmaschinen vergleichend untersuchte. Im Vergleich zu Social Bookmarking-Diensten und anderen Frage-Antwort-Plattformen schnitt Lycos iQ gut ab, jedoch wurde bei einer Untersuchung der Precision auch gezeigt, dass in einem Suchszenario soziale Dienste im allgemeinen noch nicht mit algorithmischen Suchmaschinen konkurrieren können.[4]
In einem Vergleichstest der Bild am Sonntag vom 27. April 2008 belegte Lycos iQ den dritten Platz von sechs untersuchten Frage-Antwort-Diensten. [5]
Frag’ iQ
Vom September bis Dezember 2007 startete Lycos iQ die Aktion „Frag’ iQ“. Sie beinhaltete ein Gewinnspiel, Banner-Werbung und Fernsehspots. Die Fernsehspots sind auch bei YouTube.com verfügbar[6][7]. Der Werbespot „Meerschweinchen“ wurde teilweise stark kritisiert als Verherrlichung der Gewalt gegen Tiere. Aufgrund dieser Kritik wurde er nicht durchgängig für die Fernsehwerbung eingesetzt.
Partner
Mehrere Online-Portale binden Lycos iQ mit eigener Oberfläche ein. Die Kooperation mit dem Portal der Kinder- und Jugendbuchreihe Was ist was begann im Oktober 2006 und war die erste dieser Kooperationen [8]. Es folgten weitere Kooperationen mit den Zeitschriften Brigitte, P.M. Magazin sowie Auto, Motor und Sport und den Online-Dienstleistern T-Online, telegate und freenet.[9] Ende Januar 2009 wurde bekannt, dass T-Online iQ seinen Dienst nach dem 23. Januar 2009 schließt.[10]
Einzelnachweise
- ↑ http://www.netzeitung.de/internet/379906.html
- ↑ 'Wir wollen menschliches Fach- und Erfahrungswissen leicht und schnell zugänglich machen'. Interview mit Thomas Dominikowski, Product Director Search Lycos Europe, über Lycos iQ
- ↑ http://iq.lycos.de/exp/srch/
- ↑ http://www.christian-maass.com/2008/03/16/soziale-suchdienste-und-algorithmenbasierte-suchmaschinen-im-vergleich/
- ↑ http://www.bild.de/BILD/digital/bams/2008/04/27/internet-frage-portale/wo-werden-sie-am-besten-geholfen.html
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=_e0LZiXfWvk
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=bQPM4xR8yPc
- ↑ http://blog.iq.lycos.de/2006/10/der-was-ist-was-klub-auf-lycos-iq/
- ↑ http://www.heise.de/newsticker/meldung/96849/
- ↑ Lycos IQ Blog: Information zum Partner t-online iQ
Weblinks
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