- Lykaon (Arkadier)
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Lykaon (griechisch Λυκάων) war in der griechischen Mythologie König der Arkadier und Sohn des Pelasgos. Er gründete die Stadt Lykosura, die älteste des Landes. Außerdem stiftete er den Kult des Lykäischen Zeus auf dem Berg Lykaion, bei dem nach Berichten Platons noch in historischer Zeit Menschenopfer dargebracht wurden und die Lykäischen Kampfspiele, die angesehensten in Arkadien.
Inhaltsverzeichnis
Mythos
Söhne des Lykaon
Er war zudem der Vater eines zahlreichen Geschlechts von Söhnen (sämtlich Personifikationen arkadischer Städte), die an Frevelmut alle Menschen übertrafen und deshalb von Zeus, bis auf einen (Nyktimos), vertilgt wurden. Ihrer Gottlosigkeit schrieb man die Deukalionische Flut zu, die Zeus zur Vertilgung des entarteten Menschengeschlechts schickte.
Die Gestalt des Lykaon wird in den antiken Quellen tendenziell negativ beurteilt. Seine Verdienste als Stadtgründer und Kultstifter in Arkadien werden besonders von Pausanias hervorgehoben.
Nr. Name gründet Nr.
Paus.1 Melaineus 13 2 Thesprotos 3 Helix 8 4 Nyktimos 1 5 Peuketios 6 Kaukon 7 Mekisteus 8 Hopleus 9 Makareus 7 10 Makednos 11 Horos 12 Polichos 13 Akontes 14 Euaimon 15 Ankyor 16 Archebates 17 Karteron 18 Aigaion 19 Pallas 2 20 Eumon 21 Kanethos 22 Prothoos 23 Linos 24 Korethon 25 Mainalos 16 26 Teleboas 27 Physios 28 Phassos 29 Phthios 30 Lykios 24 31 Halipheros 25 32 Genetor 33 Bukolion 34 Sokleus 35 Phineus 36 Eumetes 37 Harpaleus 38 Portheus 39 Platon 40 Haimon 14 41 Kynaithos 42 Leon 43 Harpalykos 44 Heraieus 26 45 Titanas 46 Mantinoos 18 47 Kleitor 48 Stymphalos 49 Orchomenos Nr. Name gründet Nr.
Appol.1 Nyktimos 4 2 Pallas Pallantion 19 3 Oresteus Oresthasion 4 Phigalos Phigaleia 5 Trapezeus Trapezoeis 6 Daseatos Dasea 7 Makareus Makaria 9 8 Helisson Helisson 3 9 Akakos Akakesion 10 Thoknos Thoknia 11 Orchomenos Orchomenos und Methydrion 12 Hypsos Hypsos 13 Melaineus Melaineai 1 14 Haimon (Sohn des Lykaon) Haimoniai 40 15 Thyraios Thyrion 16 Mainalos Mainalos 25 17 Tegeates Tegea 18 Mantineus Mantineia 46 19 Kromos Kromoi 20 Charisios Charisia 21 Trikolonos Trikolonoi 22 Peraithos Peraethenses 23 Aseatas Asea 24 Lykios? Lykoa 30 25 Alipheros Aliphera 31 26 Heraieus Heraiea 44 27 Oinotros Oinotria Versionen des Mythos
Vom Lykaon-Mythos, sehr früh bereits von Hesiod berichtet (Fragmenta astronomica, bei Eratosthenes, Catasterismi), gibt es mehrere Versionen von verschiedenen Autoren wovon die Schilderung im Ersten Buch der Metamorphosen des Ovid am berühmtesten ist.
Die verschiedenen Versionen des Mythos sind wie folgt[1]:
- Nach Pausanias VIII wurde Lykaon augenblicklich in einen Wolf verwandelt, nachdem er auf dem Altar des Gottes Zeus ein Kind geopfert und den Altar mit dessen Blut besprengt hatte.
- Nach Apollodor hatte Lykaon mit vielen Frauen 50 Söhne gezeugt, welche alle Menschen an Übermut und Ruchlosigkeit übertrafen. Um sie zu prüfen, kam Zeus in Gestalt eines dürftigen Tagelöhners zu ihnen. Sie mischten ihm die Eingeweide eines Kindes unter das Essen, woraufhin Zeus im Zorn den Tisch mit dem servierten Mahl umwarf, was den Namen der Stadt Trapezus erklärt, und Lykaon und seine Söhne mit einem Blitz tötete. Lediglich den jüngsten verschonte er auf Eingreifen der Erdgöttin Ge.
- Nach Lykophron wurden alle in Wölfe verwandelt.
- Nach Hyginus kam Jupiter zu Lykaon um seiner Tochter Callisto willen. In dieser Version wird nur Lykaon in einen Wolf verwandelt und seine Söhne mit dem Blitz erschlagen.
- Bei Nicolas Damascenus sind nur Lykaons Söhne ruchlos. Um Zeus zu prüfen, mischten sie das Fleisch eines Knaben unter das Opfer, woraufhin alle, die beim Mord des Kindes anwesend waren, von Blitzen erschlagen wurden.
- Nach Ovid ist es nur Lykaon, welcher dem Zeus das Fleisch eines Gefangenen, teils gekocht und teils geröstet, vorsetzt. Zeus lässt daraufhin das Dach einstürzen und verwandelt den fliehenden Lykaon in einen Wolf.
- Nach Eratosthenes schlachtete Lykaon seinen Enkel, welchen Zeus wieder zusammensetzte und zu einem Sternbild machte.
Literatur
- Johanna Schmidt: Lykaon 3. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XIII,2, Stuttgart 1927, Sp. 2248–2252.
- Edzard Visser: Lykaon. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 554–555.
- Paul Weizsäcker: Lykaon 3. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 2169–2173 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Lykaon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Lykaon im Theoi Project (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Hertz: Der Werwolf. Beitrag zur Sagengeschichte. von A. Kröner, Stuttgart 1862.
Kategorie:- König der griechischen Mythologie
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