- M1915
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Chauchat Allgemeine Information Militärische Bezeichnung: Fusil Mitrailleur M 1915 Maße Gesamtlänge: 1145 mm Gewicht:
(mit maximaler Ausrüstung):9 kg Lauflänge: 469 mm
Technische Daten Kaliber: Mögliche Magazinfüllungen: 20 Patronen Munitionszufuhr: Magazinbox Effektive Reichweite: 1000 m Kadenz: 250 Schuss/min Mündungsgeschwindigkeit
Projektil (V0):700 m/s Anzahl Züge: 4 Drall: rechts Ladeprinzip: luftgekühlter Rückstoßlader Liste der Handfeuerwaffen Das Modell 1915 (Chauchat) ist ein französisches leichtes Maschinengewehr.
Geschichte
Der Ursprung dieses Leichten Maschinengewehrs (LMG) kann bis zur Pistole des ungarischen Konstrukteurs Frommer zurückverfolgt werden. Das Chauchat ist ein von einer französischen Kommission (Chauchat Suterre Ribeyrolle Gladiator) entwickelter Rückstoßlader mit langem Rohrrücklauf. Dies bedeutet, dass beim Schuss Lauf und Verschluss gemeinsam mehr als Patronenlänge zurücklaufen, in der hintersten Stellung getrennt werden, dass der Lauf bis in Schussposition vorläuft bevor der Verschluss gelöst wird und die nächste Patrone ins Patronenlager schiebt. Die Kadenz der Waffe mit 8 mm Lebel-Munition war etwa 250 Schuss/Min. Markant war bei dieser Waffe das halbmondförmige Magazin und noch markanter das Rütteln der Waffe, das jede präzise Schussabgabe illusorisch machte.
Die Franzosen führten das Chauchat-MG 1915 ein und mehrere tausend Stück übernahm zwischen 1917 und 1918 die US-Armee in ihre Bestände. Eine geringere Anzahl setzten auch die Belgier und Griechen ein.
Da dieses leichte MG im Kampfeinsatz eine Reihe von gravierenden Mängeln aufwies, die sich nicht beheben ließen, wurde es schnell wieder von allen Ländern ausgemustert. Die amerikanischen Streitkräfte musterten es schon direkt nach dem Ersten Weltkrieg wieder aus, die französische Armee offiziell 1926. Die Streitkräfte der Tschechoslowakei wurden zum Teil mit diesen Waffen ausgerüstet und im Verlauf des Indochinakrieges tauchten einige wenige Exemplare als Beutewaffen in den Reihen der vietnamesischen Kämpfer auf.
Der Vorteil des Chauchat war, dass es billig und rasch zu fertigen war. Mit seinem Gewicht von 9 kg war es auch im Sturm und Grabenkampf verwendbar, was den im Ersten Weltkrieg hauptsächlich eingesetzten schweren Vickers- und Maxim-Maschinengewehren nicht zutraf. Einzig die schwereren Lewis- und 08/15 LMG's erfüllten den gleichen Zweck und hatten den Vorteil, dass sie einwandfrei funktionierten. Das etwas leichtere amerikanische LMG, die BAR 1918 kam zu spät, um noch eine Rolle zu spielen im Ersten Weltkrieg, es war dem Chauchat jedoch in jeder Hinsicht überlegen.
Quelle
- Vladimir Dolinek (und andere): Illustriertes Lexikon der Waffen im 1. und 2. Weltkrieg. Prag 2000, ISBN 3-89555-223-2
- Chris McNab, "Handfeuerwaffen", Kaiserverlag, Klagenfurt, 2007, ISBN 3-7043-1440-4
Weblinks
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