75-mm-Gebirgsgeschütz M1915

75-mm-Gebirgsgeschütz M1915
Gebirgsgeschütz M1915 im Heeresgeschichtlichen Museum
Geschütz in Gebirgsstellung

Das 75-mm-Gebirgsgeschütz M1915 war eine von Škoda hergestellte Haubitze des Heeres Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Von 1899 bis 1915 führte die Österreichisch-Ungarische Artillerie vier verschiedene Modelle von 75-mm-Haubitzen ein. Das letzte Modell war die M1915. Sie wurde vorwiegend an der österreichisch-italienischen Alpenfront, zum Beispiel entlang des Flusses Isonzo, eingesetzt. Gegenüber herkömmlichen Kanonen hatten Haubitzen den Vorteil, dank ihrer Steilfeuereigenschaften besser geeignet zu sein, Ziele hinter Bergen und an abfallenden Hängen zu erreichen. Auch nach dem Ersten Weltkrieg blieb das Geschütz im Dienst der Armeen Österreichs, Ungarns und der Tschechoslowakei.

Technik

Die Haubitze war als Gebirgsgeschütz konzipiert und konnte für den Maultiertransport in sechs Teillasten zerlegt werden. Die Rückstoßfederung erfolgte hydropneumatisch. Sie wurde unterstützt durch zwei Holme mit Erdsporn, die sich beim Abschuss in den Boden gruben und zusätzliche Stabilität verlieh. Das Schutzschild war enorm groß und verdeckte sogar die Speichenräder. Die Größe des Schildes erforderte zusätzliche Verstrebungen. Die Rohrführung lag auf einer einachsigen Lafette. Dies verlieh dem Rohr beim Abschuss zusätzliche Stabilität. Sollte das Geschütz zusammengesetzt transportiert werden, so konnten die Holme zusammengeklappt und mit einer Vorrichtung für eine Deichsel ausgerüstet werden. Der untere Teil des Schutzschildes wurde dann hochgeklappt und ermöglichte so eine erhöhte Bodenfreiheit.

Technische Daten

Rohrrücklaufgeschütz mit Flachkeilverschluss in Kastenlafette mit Schutzschild, System Skoda. Der Transport erfolgte in sieben Teillasten durch Tragtiere.

  • Rohrlänge: 1155 mm
  • Kaliber: 75 mm
  • Gewicht in Feuerstellung: 613 kg
  • Geschoßgewicht: 6,2 kg
  • Höhenrichtbereich: –9° bis +50°
  • Seitenrichtbereich: 7°
  • Mündungsgeschwindigkeit: 350 m/s
  • max. Schussweite: 7000 m
  • Bedienung: 6 Mann

Weblinks

 Commons: Artillery pieces of Austria-Hungary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts. 1. Aufl., Gondrom Verlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6. (dt. Übersetzung)
  • Shelford Bidwell u.a.: Landkrieg im 20. Jahrhundert: Geschichte, Technik, Strategie. Hrsg. von: Ray Bonds, Gondrom Verlag, Bayreuth 1978, ISBN 3-8112-0148-4. (dt. Übersetzung; engl. Originaltitel: The encyclopedia of land warfare in the 20th century)

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