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MS Stockholm
Kreuzfahrtschiff Athena (ex. Stockholm) November 2005 im Hafen von NizzaTechnische Daten Schiffstyp: Passagierschiff Einsatzzweck: Transatlantik-Linienverkehr Rauminhalt: 11.700 BRT Länge: 160,06 m Breite: 21,06 m Antrieb: 2 Dieselmotoren Leistung: 12.000 PS (registriert) Schrauben: 2 Geschwindigkeit: 19 Knoten Dienstgeschwindigkeit Passagiere: 113 1. Klasse
282 TouristenklasseMannschaft: 200 Stapellauf: 9. September 1946 Fertigstellung: Februar 1948 Das Passagierschiff MS Stockholm wurde 1946 in der Werft Götaverken in Göteborg, Schweden gebaut und zunächst auf Transatlantik-Fahrten eingesetzt. Später wurde es mehrfach umgebaut und umbenannt. Es ist bis heute im Einsatz und somit das am längsten bedienstete Transatlantik-Schiff der Welt.
Spätere Namen für dieses Schiff waren: Völkerfreundschaft, Volker, Fridtjof Nansen, Surriento, Italia prima, Caribe, Athena
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Jungfernfahrt absolvierte das Schiff am 21. Februar 1948 auf der Strecke von Göteborg nach New York. 1952 wurde es umgebaut und hatte seit dem 12.644 BRT und Kapazität für 86 Passagiere 1. Klasse und 584 für die Touristenklasse.
Am 25. Juli 1956 lief die Stockholm aus New York aus und kollidierte kurz vor Mitternacht in einer Nebelbank nahe Nantucket mit dem doppelt so großen italienischen Liner Andrea Doria, den sie mittschiffs steuerbordseitig traf. Die Andrea Doria sank 11 Stunden später und hatte 46 Tote zu beklagen (von 1.706 Passagieren); auf der Stockholm gab es 5 Todesopfer. Sie nahm einen Teil der geretteten Passagiere (545) von der Andrea Doria auf und fuhr nach New York zurück, wo sie bis zum 5. November ein völlig neues Vorschiff (Bug) erhielt. Die eigentliche Ursache für das Unglück konnte nicht geklärt werden, beide Brückenbesatzungen hatten das jeweils andere Schiff auf ihren Radarschirmen gesehen.
Am 3. Januar 1960 wurde das Schiff vom DDR-Gewerkschaftsbund mit Mitteln aus der Steckenpferd-Bewegung gekauft[1] und in MS Völkerfreundschaft umbenannt. Es wurde zu einem Einklassenschiff mit 568 Passagieren und 12.442 BRT umgebaut und folgend für eigene Urlaubsfahrten genutzt, aber auch an fremde Gesellschaften verchartert. Während der Kubakrise im Oktober 1962 durchfuhr das mit Urlaubern besetzte Schiff die US-amerikanische Blockadelinie und erreichte unversehrt die Zuckerinsel.
Die Stockholm wurde während ihrer Zeit als Völkerfreundschaft zwei weitere Male umgebaut, allerdings nur geringfügig. Nachdem 1985 die DDR die moderne Astor kaufte, die dann in Arkona umbenannt wurde, verkaufte sie die Völkerfreundschaft wieder. Der neue Reeder war nun Neptunus Rex Enterprises, welcher das Schiff in Volker umbenennen ließ und im August im Oslofjord vertäute. Am 11. September wurde es nach Southampton umstationiert.
Ab dem 20. Dezember 1986 wurde das inzwischen 40 Jahre alte Schiff in Fridtjof Nansen umbenannt und in Oslo als Asylbewerberunterkunft stationiert. Nach weiterem Verkauf im Mai 1989 wurde es an die Star Lauro SpA verkauft, nach Genua geschleppt und zunächst in Surriento umbenannt. Ab 1992 wurde es unter der Leitung des italienischen Architekten Beppe de Iorio in ein modernes Kreuzfahrtschiff umgebaut, wobei vom alten Schiff lediglich ein Teil des besonders stabilen Schiffrumpfes verblieb. Ab 1995 war das Schiff der Reederei NINA Spa. für mehrere Charterer tätig, darunter Neckermann Seereisen. Ab 1999 kam sie als „Valtur Prima“ für Rundreisen ab Kuba zum Einsatz. 2004 kaufte der renommierte Reeder George P. Potamianos das Schiff für seine Reederei CIC Classic International Cruises und benannte es nach einer umfänglichen Renovierung 2005 in MS Athena um. Seit 2007 ist die „schöne Italienerin“ für den deutschen Veranstalter Vivamare Urlaubsreisen im Einsatz. Ab Mitte 2009 fährt es bei Phoenix-Reisen als Ersatz für die Alexander von Humboldt II.
Literatur
- Arnold Kludas: Die großen Passagier-Schiffe der Welt. Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-263-1
Weblinks
- FDGB Urlauberschiff Völkerfreundschaft
- Musterrolle der Völkerfreundschaft
- Zahlreiche Daten und Bilder über den Lebenslauf des Schiffes (Schwedisch)
Einzelnachweise
- ↑ Claus Rothe: Deutsche Ozean-Passagierschiffe 1919 bis 1985. transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1987, ISBN 3-344-00164-7, S. 144–145
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