Mackenrodttunnel

Mackenrodttunnel
Mackenrodttunnel
Mackenrodttunnel
Blick auf das Nordportal (2010)
Ort Jühnde
Länge 849 m
Anzahl der Röhren 1
Größte Überdeckung 17 m
Bau
Bauherr Deutsche Bundesbahn
Baubeginn 1984
Betrieb
Betreiber DB Netz
Freigabe 1991
Lage
Mackenrodttunnel (Niedersachsen)
Red pog.svg
Red pog.svg
Koordinaten
Südportal 51° 26′ 58,2″ N, 9° 48′ 1,8″ O51.44959.8005290
Südportal 51° 26′ 37″ N, 9° 47′ 34,4″ O51.44369.7929286

Der Mackenrodttunnel ist ein 849 m langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg (Streckenkilometer 112,8 bis 113,6).[1] Er unterquert die südniedersächsische Gemeinde Jühnde.[2]

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Blick auf das Südportal. Im Tunnel sind die Einfahrsignale für den Überholbahnhof Jühnde zu erkennen.

Die Trasse verläuft im Tunnel gerade. Die Gradiente fällt von Nord nach Süd durchgehend ab, größtenteils mit 12,499 Promille. Die Überdeckung liegt auf nahezu der gesamten Länge bei rund 17 m. Die Röhre liegt durchgehend im unteren Muschelkalk.[1]

Südlich folgt, nach einem 900 m langen Einschnitt, der Rauhebergtunnel.[3] Nördlich folgt der Überholbahnhof Jühnde.

Geschichte

Ursprünglich war an Stelle des Tunnels ein breiter Einschnitt vorgesehen gewesen.[4] Aus technischen, wirtschaftlichen und landschaftsschützerischen Gesichtspunkten fiel letztlich die Entscheidung zu Gunsten des Tunnelabschnitts. Ende 1983 war eine Länge von 816 m Länge geplant gewesen.[2] Unter anderem konnte so ein prähistorisches Gräberfeld geschont werden.[4]

In der Planungsphase gehörte der Tunnel zum Planfeststellungsabschnitt 4.3 der Neubaustrecke.[4] Der Tunnel war im November 1983 vergeben gewesen. Die Bauarbeiten konnten erst nach dem Durchschlag des benachbarten Endelskamptunnels beginnen.[5]

Der Vortrieb begann im Juli 1984 und endete im März 1985.[1] Wegen geringer Überdeckung wurde er in offener Bauweise gebaut.[2] Die Innenschale wurde in einer Stärke von 30 cm ausgeführt.[1]

Der Tunnel gehört, neben den Tunneln Leinebusch und Endelskamp, zu einer Folge von drei Röhren. Für die drei Bauwerke wurden insgesamt 390.000 m³ ausgebrochen, für die Voreinschnitte 675.000 m³ ausgehoben. Insgesamt wurden 81.000 m³ Beton und 4.400 t Stahl verbaut, die Bauzeit lief von 1984 bis 1986. Die Bausumme aller drei Röhren lag bei 95 Millionen D-Mark.[1] Im gesamten Abschnitt zwischen dem Südportal des Leinebuschtunnels (km 110,0) und dem Nordportal des Rauhebergtunnels fielen rund 1,3 Mio. m³ Überschussmassen an.[4]

Die Röhre wurde als letzter Tunnel im Streckenabschnitt zwischen Kassel und Göttingen angeschlagen. Zuvor musste der Endelskamptunnel durchgeschlagen werden.[6]

Weblinks

 Commons: Mackenrodttunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Hannover, Projektgruppe Hannover–Würzburg Nord der Bahnbauzentrale: Tunnelbau im Nordabschnitt der Neubaustrecke Hannover–Würzburg, Broschüre (22 Seiten), Stand: Januar 1987, S. 16
  2. a b c Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Hannover, Projektgruppe Hannover–Würzburg Nord der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecke Hannover–Würzburg. Der Abschnitt Göttingen–Kassel, 36 A4-Seiten, Hannover, Oktober 1983, S. 23 f.
  3. DB Projektgruppe Hannover-Würzburg (Nord) (Hrsg.): Neubaustrecke Hannover–Würzburg: Rosdorf, Mengershausen, Broschüre (12 Seiten, gefaltet) mit Stand vom 1. September 1983
  4. a b c d DB Projektgruppe Hannover-Würzburg (Nord) (Hrsg.): Neubaustrecke Hannover–Würzburg: Jühnde, Broschüre (14 Seiten, gefaltet) mit Stand vom 1. Oktober 1984
  5. Belter: Große Fortschritte beim Bau der Tunnel für die Neubaustrecken. In: Der Eisenbahningenieur, 34, 1983, Heft 12, S. 661 f.
  6. Deutsche Bundesbahn, Projektgruppe Hannover–Würzburg Nord der Bahnbauzentrale, Bundesbahndirektion Hannover: Die Neubaustrecke Hannover–Würzburg. Der Abschnitt Göttingen–Kassel. Broschüre (36 Seiten), Oktober 1983, S. 24

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